Borussia Dortmund

Dieses Thema im Forum "Vereinsfußball" wurde erstellt von [SVW]Andi, 13. Juli 2008.

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  1. Wenn es ein Konzern wäre, der NATO/EU-Staaten für ihre Verteidigung auszurüstet (oder halt nur die Bundeswehr)....mhmmja...okay. Aber Rheinmetall...das ist die Firma die Geld damit verdient hat Saudi-Arabien mit Bomben für den Jemen-Krieg zu beliefern. Wenn die Gelbe Wand demnächst Tore bejubelt sollten am besten Bilder aus den zerbombten Jemenitischen Städten und zerfetzten Körpern eingespielt werden. Dort kommt das Geld nämlich her das jetzt beim BVB reingewaschen werden soll.

    Verteidigung ist wichtig und notwendig. Rüstungsfirmen sind wichtig und notwendig. Sie sollten unter staatlicher Kontrolle stehen und keinesfalls als normale Firmen gelten und so auftreten.
     
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  2. Cyril Sneer

    Cyril Sneer

    Ort:
    Duisburg WVSC-Sieger #228
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    Naja, Wiesenhof schreddert Küken und hat miserable Haltungsbedingungen zu verantworten, ich will hier nix schönreden.
    Beides ist richtig Scheisse aber irgendwann juckt das auch Keinen mehr.
    Was ein Aufschrei, Wohninvest, böse Immobilienhaie.
    Die gleichen Leute,die da drmonstriert haben, gehen trotzdem weiterhin ins Stadion.
    Es wird eh nix passieren
     
  3. Dein Ernst? Dich juckt Tierquälerei irgendwann nicht mehr? Ich kotz echt gleich!!!
     
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  4. Aber du vergleichst jetzt nicht ernsthaft einen der größten europäischen Lebensmittellieferanten mit einer Firma die Bomben an Saudi-Arabien für deren Krieg im Jemen (die zu der Zeit größte humanitäre Katastrophe auf der Welt, noch vor Syrien) geliefert hat?

    Ansonsten hast du recht, bis auf wenige juckt es keine Sau unter welchen Bedingungen unsere Nahrung produziert wird, so lange der Preis stimmt. Das ist weithin gesellschaftliche Norm und akzeptiert.
     
  5. Christian Günther

    Christian Günther Moderator

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    Bonn
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    Einen Rüstungskonzern finde ich als Sponsor eines Fußballvereins so oder so hinterfragenswert. Ich finde, dass es durchaus zum Nachdenken anregt, wenn Rüstungskonzerne genauso im Sponsoring auftreten wie Autofirmen, Bauunternehmen oder Kleidungsmarken. Am lächerlichsten an der ganzen Sache finde ich aber ohnehin das Gelaber von Watzke und co davon, dass der BVB damit "Verantwortung übernehmen" würde. Die machen das, weil die mit viel viel Kohle zugebuttert werden.
     
  6. Bremen

    Bremen Moderator

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    :tnx:

    Es regt durchaus zum Nachdenken an. Denn mit dem ureigenen Sinn des Sponsoring, bei einer möglichst breiten Masse an Endverbrauchern Anreize zu schaffen, Produkte zu kaufen bzw. Dienstleitungen in Anspruch zu nehmen, hat dieses Engagement nun rein gar nichts mehr zu tun. Sondern es dient ausschließlich der Imagepflege - und ist somit die nächste "Entwicklungsstufe" der Vorgehensweise von z.B. Qatar Airways oder Wiesenhof, die mit Trikotsponsoring nicht nur für ihre Produkte bzw. Dienstleitungen bei Endkunden warben, sondern auch damit ihr schlechtes Image aufpolieren wollten. Und es regt auch deshalb zum Nachdenken an, weil dieses Sponsoring ohne den in der weltpolitischen Lage bedingten Paradigmenwechsel, dass in der öffentlichen Wahrnehmung Verteidigung uns Sicherheit eine größere Rolle spielen, möglicherweise nicht zustande gekommen wäre.
     
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  7. opalo

    opalo

    Ort:
    Wo die Ruhr einen großen Bogen macht...
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    :tnx: Im Fettgedruckten liegt für mich der entscheidende Kritikpunkt den BVB betreffend: Dieses Sponsoring ist, wie die allermeisten anderen auch, der Versuch der Image-Aufwertung durch ein Unternehmen gegen Bezahlung. Dass Unternehmen solche Bestrebungen haben, ist marktüblich und irgendwie für mich auch nachvollziehbar. Ebenfalls kann ich nachvollziehen, dass ein Verein in einem extrem kommerziellen Umfeld, wie es der Profifußball mittlerweile ist, ein wirtschaftlich attraktives Sponsoring nur ausschlägt, wenn es verdammt gute Gründe gegen ein solches Sponsoring gibt. Dass der BVB hier allerdings über Werte, Verantwortung und Co. schwadroniert, ist für mich pure Heuchelei, und so etwas kotzt mich an.
    Werder hat seinerzeit auch versucht, das Wiesenhof-Sponsoring in ein positives Licht zu rücken, und das hat meinen Blick auf Werder und die vermeintlichen Werte in jedem Fall negativ beeinflusst.

    Aus meiner Sicht kannst Du das "möglicherweise" streichen. Vor dem Ukraine-Krieg wäre aus meiner Sicht kein Verein auf die Idee gekommen, ein solches Sponsoring einzugehen, und ich denke zudem, Rheinmetall hätte es auch gar nicht erst versucht.

    Was mich interessieren würde ist, wie viele BVB-Fans mit einem Trikot mit "Rheinmetall"-Aufschrift herumlaufen würden. Für mich war Wiesenhof ein No Go, und Rheinmetall wäre es auch, aber es sind ja bekanntlich auch in Bremen genügend Wiesenhof-Trikots an den Mann / die Frau gebracht worden....
     
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  8. Wenn - gleichzeitig mit uns - ein durchgeknallter Russe namens Putin lebt, der den Finger auf etlichen Knöpfen für Atomraketen hat und mal eben so ein Land überfällt, ist in meinen Augen auch eine Werbung für Rheinmetall ok.
    Natürlich ein Riesenaufschrei in der Republik, aber diese Leute haben meistens eine Doppelmoral - also ist deren Aussage für mich nicht aussagekräftig.
     
  9. Bremen

    Bremen Moderator

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    Wahrscheinlich wird es beim BVB ähnlich laufen wie bei uns.
     
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  10. Und genau dieses Narrativ versucht Rheinmetall zu verkaufen. Die Sache ist nur die: Das einzige was Rheinmetall davon abhält auch dem letzten Diktator auf diesem Planeten, inklusive Putin, Waffen zu verkaufen, ist die Exportkontrolle der Bundesregierung. Als Russland die Krim annektiert und Rheinmetall die Exporterlaubnis für sein Gefechtsübungszentrum durch Sigmar Gabriel entzogen wurde, da hat Rheinmetall gegen die Regierung geklagt und verloren. Das Gefechtszentrum hat Russland dann mit dem Knowhow von Rheinmetall alleine zu ende gebaut. Und die Bomben mit denen Zivilisten im Jemen systematisch zerfetzt worden sind, hat man über ein windiges Konstrukt in Italien laufen lassen um deutsche Exportkontrollregeln zu umgehen. Rheinmetall ist kein militärischer Samariter der für die Sicherheit Deutschlands verantwortlich ist. Rheinmetall ist ein gewinnorientiertes Unternehmen das für seine Margen die sprichwörtliche Großmutter verkaufen würde, wenn es nur dürfte.
     
  11. Mag ja alles sein, wobei es da sicherlich viiiiiele Firmen gibt, die man nicht unterstützen sollte, aber meine Meinung bleibt bestehen ...
     
  12. Ja sicher.
     
  13. Lübecker

    Lübecker

    Ort:
    53° 52´01´´N 10°40´08´´E
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    Vielleicht sollen und müssen wir uns daran gewöhnen, daß die Begrifflichkeiten der Wehrhaftigkeit, verbunden mit den dazugehörigen Firmen, MAN, Kraus Maffei, Siemens, Thyssen Krupp, Diehl, Krupp Atlas Elektronik, um nur einige zu nennen, mehr übernommen werden, das mehr Bundeswehr wahrgenommen wird in der Öffentlichkeit, Soldaten sich wiederfinden im Stadtbild, in der Gesellschaft. Alles das, was bis Anfang '90 selbstverständlich war und wir dann mit Gorbatschow überwunden glaubten, wieder auflebt/aufleben muss. Im weiteren Sinne gehört auch Rheinmetall als BVB-Sponsor dazu
     
  14. Cyril Sneer

    Cyril Sneer

    Ort:
    Duisburg WVSC-Sieger #228
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    Ich hab nicht gesagt, dass es mich nicht juckt.
    Was ich sagen wollte ist, dass erst der Aufschrei groß ist aber letztlich überhaupt nichts passiert, es keine Konsequenz nach sich zieht oder gehen weniger Leute ins Stadion oder kaufen weniger Merch, kündigen Skyabos?
     
  15. Gojira

    Gojira

    Ort:
    NULL
    Die Firma Rheinmetall bietet selbst für einen Rüstungskonzern sehr viel Angriffsfläche. Wenn erstmal bekannt wird, wie hoch das Sponsoring genau sein wird, wird es nicht lange dauern, bis jemand das mit den Entschädigungszahlungen für die Zwangsarbeiter ins Verhältnis setzt. Da der Entschädigungsprozess ja auch erst im 21. Jahrhundert angelaufen ist, ist das auch kein Vorgang aus grauer Vorzeit. Wie hoch die Zahlen genau sind, dürfte dabei gar nicht so entscheidend sein

    Das ist dann ganz schnell eine doofe Optik für Verein und Sponsor. Rheinmetall war bestimmt nicht die einzige Firma, die Zwangsarbeiter beschäftigt hat und nicht die einzige, die eher knickrig und unwillig war, als es um Entschädigungszahlungen ging. Aber wenn man die breite Öffentlichkeit in einem emotionalisierten Umfeld sucht, wäre es naiv zu glauben, dass solche Sachen nicht wieder groß zum Thema werden können.
     
  16. Die Schlafwandler – Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog ist ein sehr dicker (lesenswerter) Schinken des australischen Historikers "Christopher Clark", der die Vorgeschichte zum Kriegseintritt 1914 sehr gut von allen Seiten beleuchtet und auf die heutige Zeit genauso passt. Heute liest man, dass die Bundesregierung der Ukraine erlaubt, deutsche Waffen gegen Ziele in Russland verwenden zu dürfen. Wer die Nachricht nicht versteht, der wird auch nicht die BVB-Rheinmetall Geschichte verstehen und schon gar nicht, wie dicht wir wieder vor einem Krieg stehen. Anstelle Deeskalation, nun die volle Konfrontation. Nichts gelernt aus der Geschichte.
     
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  17. Cyril Sneer

    Cyril Sneer

    Ort:
    Duisburg WVSC-Sieger #228
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    Christopher Clark ist der, der öfter mal bei Terra X zu hören und sehen ist, ne?
     
  18. Genau der.
     
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  19. Dennis81

    Dennis81 WVSC Sieger 287