Ausschreitungen nach Nordderby

Dieses Thema im Forum "SV Werder Bremen - Hamburger SV" wurde erstellt von koH, 1. September 2012.

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  1. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Mmh ich kann ja auf solchen Nervenkitzel getrost verzichten! Ich bin ziemlich froh das ich mich mit dem Auto in die andere Richtung verabschiede.
     
  2. Nicole

    Nicole

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    Durftest Du mit Mr. Vergasung Bekanntschaft machen?

    Auf dem Rückweg vom Auswärtsspiel (2010 neine ich) in Hamburg bin ich ausnahmsweise mit dem Zug gefahren. Einmal und nie wieder: der HSV-Mensch war in einer Gruppe. Sprich Agressiv und mega asi. Nicht nur, dass er die ganze Zeit Scheiße beblubbert hat, nein, er musste pupsen. Man hätte ihn wg Massenkörperverletzung verklagen müssen. Und das Schlimme: ich konnte nicht raus, der Zug war übervoll...

    Zurück zum Thema:

    Auf meinen Wegen war es ganz ruhig. Zum Glück! Aber ich kreuze nur selten die Wege der Hamburger. Einmal ist es passiert in Bremen. Da habe ich Reiß-Aus genommen... Ich stehe nicht so auf fliegende Gegenstände...
     
  3. Masa

    Masa

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    on the way to wonderland!
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    verdammt, da hat einer im Zug gepupst ..... :roll:
    das is echt n KILLER!!!

    Ich hätte Angst um mein Leben gehabt, dann doch bitte lieber die Typen, die zuschlagen!
     
  4. Nicole

    Nicole

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    Block 50
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    +23
    Wärst Du dabei gewesen, wüsstest Du wie heftig das war. Selbst die Reaktion der Polizei war dementsprechend. Das war kein gewöhnlicher Pups, das war ein Gasanschlag :eek: :D! Ohne Scheiß, sowas heftiges habe ich noch nie erlebt! Wirklich heftig! Das kann man sich nicht vorstellen, es sei denn man war dabei...


    Und zur Schlichtheit: einer hat ne Strafe bekommen, weil er trotz Verwarnung sich ne Flasche Bier geöffnet und getrunken hat. Neben den 5 Polizeibeamten...
     
  5. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Leider konnte ich das Norddeerby im Urlaub nur als 7-Minuten Zusammenfassung im ital. TV anschauen, aber das hat gereicht, mich austicken zu lassen. Meine Alte hat danach 1 Tag nicht mehr mit mir geredet, aber ca. 10 andere ital. Urlauber, die als Fussball-Fans sich mit Interesse die Zusammenfassung über unsere Liga angesehen haben wissen jetzt, das Werder-H?V in etwa so ist wie Lazio gegen Roma und die haben sich alle köstlich amüsiert und mich voll verstanden. :daumen:

    Verbale Scharmützel sind völlig okay, auch mal ein wenig drohen, aber ein bisschen sollte man sich immer selber auf die Schippe nehmen können und auf den Diskussionspartner soweit eingehen können, das sich körperliche Gewalt darauf beschränkt, das Stellinger Fans aus Verzweiflung ihre Köppe ohne Hilfestellung selber freiwillig gegen Mauern, Wände und dergleichen hauen.

    Da ich ja meistens aufgrund meines südlichen Wohnortes nur Auswärtsspiele besuchen kann, bin ich Anpöbelungen gewohnt, so schlimm wie ich es x-Male in Hamburg erlebt habe (einschließlich einmal als 18-jähriger um das eigene Leben zu laufen und sich einmal als Achtjähriger von erwachsenen Hamburger Asozialen anspucken lassen zu müssen) war es allerdings nirgendwo sonst, auch nicht bei den 3 CL-Spielen im Ausland, bei denen ich live dabei war.

    Das ist nunmal die Kehrseite des speziellen Charakters dieses Spiels, ohne das ich damit so ein Verhalten irgendwie entschuldigen möchte. Gut, wenn die Polizei die Sache im Griff behält und die Gewalttäter hinterher eine richtige "Packung" bekommen.
     
  6. :tnx:

    Das hier darauf hingewiesen wird, dass man das alles in Relation zum Gesamtgeschehen zu sehen hat und es nicht "überdramatisiert" werden sollte, finde ich richtig.

    Randale und Aussreitungen, da bringe ich eher das hier in Verbindung.
     
  7. baumi6

    baumi6

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    1,1km von unserem Wohnzimmer entfernt
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    Stimmt, man sollte es nicht überdramatisieren. Aber mMn auch nicht verharmlosen.
    Und das es erst Tote zur Folge haben muss, damit man es als Randale oder Ausschreitungen bezeichnet, finde ich schon recht bedenklich.
     
  8. Es ging mir nur darum, die Spannweite aufzuzeigen. Dass die "Öffentlichkeit" gut daran tut, ein solches Verhalten zu ächten, um Vorbeugung zu betreiben, finde ich für meinen Teil :daumen:.
     
  9. Mich stört immer dieses Lamentieren über die ach! so schlimme heutige Zeit. Früher war es nicht nur beim Derby schlimmer, überhaupt leben wir in einer Zeit, die sehr sensibel auf Gewalt und Mobbing reagiert und das ist auch gut so. Aber früher war es im Vergleich zur "heutigen Zeit" eben nicht friedlicher, sondern es gab viel mehr Gewalt und Toleranz für diese. Es wurde nur halt nicht drüber geredet. Ich denke, dass die Menschen vor 30,40,50 Jahren einfach ganz anders mit Gewalt umgegangen sind, die war normal. Seien es die Schläge von Papi, die Kloppe von der Polizei oder eben Randale beim Fußball. Fragt mal eure Väter/ Großväter, an welche Gewaltszenen die sich aus ihrer Jugend erinnern und wie es früher bei Schützenfesten zuging. Da schlackern einem die Ohren.
     
  10. sniper1899

    sniper1899

    Ort:
    Kiel <-> Bremen
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    +20
    interessant und zugleich etwas beunruhigend, was einige hier schreiben.
    ich selbst muss seit wenigen jahren studiumbedingt bei jedem heimspiel stets im hamburger bahnhof umsteigen und außer minimaler sprüche (ganz normal und kann ich drüber hinweggrinsen) habe ich - zum glück - noch keine nähere auseinandersetzung erleben müssen.

    auch jetzt beim derby fuhr ich nur mit vereinzelten bremern im metronom nach bremen, die stellinger natürlich auch im zug. außer ihrer parolen war alles halbwegs okay.

    ich trage auch stets trikot/werderjacke im hamburger bahnhof, ohne rücksicht, ob der hsv zeitgleich ein heimspiel hat oder nicht - bisher nichts großes passiert.
    und selbst wenn mich jemand mal anpacken sollte, lasse ich mir von ein paar "hinterweltler-fans" nicht das trikot-tragen vermiesen.
    so sehe ich das jedenfalls, weil wenn man den chaoten (gewaltlos) trotzt, hat deren einschüchterungsversuch ihre wirkung verfehlt. ;)
     
  11. Wenn ich mich alleine durch HH zum Werderspiel bewege, sei es in HH oder HB, trete ich nie im vollen Ornat auf.

    Alleine schon deshalb, weil ich keinen Bock habe, mich von irgendwelchen Honks dumm anlabern zu lassen - das würde mir die ganze Stimmung vermiesen.

    Mir wäre auch das Risiko zu groß, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein und quasi "im Vorbeigehen" eine aufs Maul zu bekommen.

    Wenn sich irgendwo dicke Luft anbahnt, gehe ich auch lieber einen Umweg, als mich dort hineinzubegeben.

    Auf diese Art habe ich es die letzten 25 Jahre geschafft, die Nordderbys gänzlich unbeschadet zu überstehen, von kleineren Rangeleien einmal abgesehen.
     
  12. gelöscht

    gelöscht Guest

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    :tnx:


    Richtig, es war früher schlimmer und auch normaler, dass man sich bei Volksfesten, Fußballspielen etc. pp. gebeult hat. Das finde ich nicht richtig und ich bin der Letzte, der nicht froh darüber wäre, dass man heute mit seinen Kindern zum Nordderby fahren kann, auch auswärts, wenn man eben die bekannten Brennpunkte meidet.

    Worüber ich nachdenklich werde, und das scheint mir eine allgemeine gesellschaftliche Tendenz zu sein, ist nicht eine Zunahme der Gewalttäter oder der Gewalttätigkeiten, sondern darüber, dass einige wenige Täter immer brutaler und rücksichtsloser werden, dass denen mit Argumenten nicht mehr zu begegnen ist.
     
  13. @sniper

    Respekt, dass du in voller Werder-Montur auch an Spieltagen durch Hamburg rennst. Das würde ich mich nicht trauen. Aber du hast Recht, man sollte sich sowas eigentlich nicht nehmen lassen. ich hoffe, dass du weiterhin keine Probleme damit haben wirst.
    Für mich kommt es nicht mal mehr in Frage bei Auswärtsspielen auf dem Weg vom Parkplatz/Bahnhof zum Stadion und zurück mein Trikot zu zeigen. Da hat eine sehr schlechte Erfahrung schon gereicht.

    Aber ich bleibe auch dabei, dass es insgesamt in Deutschland immer noch sehr sicher ist, ins Stadion zu gehen, wenn man ein bisschen aufmerksam ist und Ärger aus dem Weg geht. Das man mal zur falschen Zeit am falschen Ort sein kann, auch wenn es kein Brennpunkt ist, das ist heutzutage leider so. Kann dir aber auch außerhalb des Fußballs passieren. Von daher unbelastet ins Stadion gehen und Spaß haben und danach ein bisschen aufpassen welchen Weg man wählt und dann ist alles gut.
     
  14. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Als Ergänzung noch zu meinem obigen Beitrag:

    Ich fahre zu jedem Auswärtsspiel mit Trikot angezogen. Wenn es kalt ist, Trikot ÜBER der wärmeren Bekleidung. Es ist mein Recht, meinen SVW laut aber friedlich überall zu unterstützen und dieses Recht setze ich durch.

    Anpöbelungen muss man dabei ertragen können und meist kann man mit einer launigen und lustigen Antwort dafür sorgen, das es laut und lustig bleibt.

    Ich muss allerdings zugeben, das ich es da etwas leichter habe, weil ich erstens ein gewisses Alter und zweitens eine gewisse Statur habe und dazu mich im Ernstfall auch noch gut wehren könnte und daher wohl auch eine gewisse Selbstsicherheit ausstrahle. Das allein hilft schon enorm, keinen Ärger zu bekommen.

    Erfahrungsgemäß (ich habe viel Erfahrung) wagen sich die gewaltbereiten Idioten nur an Schwächere oder sie tun dies nur in sicherer Überzahl oder nur mit Waffen (Messer, Schlagringe, Steine, Schlagwerkzeuge usw).

    Im 1:1 gegen optisch überlegen wirkende und sicher auftretende Leute sind die überwiegende Mehrzahl der "Gewaltbereiten" einfach nur elende Feiglinge.

    Den gewaltsuchenden Masochisten, für die es zum Kick gehört, selber eine aufs Maul zu kriegen, muss man eben ausweichen. Aber die existieren zum Glück überall außer in Hamburg und Frankfurt nur in sehr geringer Anzahl.
     
  15. :tnx:

    Wobei Du selbst sicher den "besten" Hinweis geben könntest, worauf diese Entwicklung zurückzuführen ist.

    So grundsätzlich wäre ich ja dafür, dass all die Menschen, die sich gerne körperlich messen, in ein und dem selben "Fightclub" Mitglied werden und ihre gemeinsame "Freude" teilen.
     
  16. Das stimmt nur bedingt, je nachdem mit welcher zeitlichen Epoche man das vergleicht. Früher gab es für junge Männer (und das ist nun mal die gefährlichste Spezies der Welt, alle Statistiken belegen das) die Möglichkeit, sich im Krieg mal so richtig "auszutoben" (zynisch formuliert). Da war alles erlaubt und wurde auch umgesetzt, man muss nicht zwangsläufig die Nazizeit heranziehen. Heute gibt es diesen speziellen "Kick" des Krieges in der westlichen Welt Gottseidank nicht mehr, dennoch scheinen einige Leute wirkliche Gewaltorgien zum Frustabbau/zur Ausübung von Macht zu brauchen um das ansonsten so triste und durchgeplante Leben zu würzen.

    :tnx: Gerne!
     
  17. Bremen

    Bremen Moderator

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    Leider richtig. Auch wenn die Schlägereien auf Schützenfesten etc. früher härter waren, so gab es doch gewisse "Spielregeln", die i.d.R. auch eingehalten wurden. Dabei erinnere ich mich auch eine Doku, die mal vor einiger Zeit im TV lief, wo selbst auf dem Kiez in St. Pauli, diese unausgesprochenen Regeln bis Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre eingehalten wurden. Seitdem hat sich die "Prügelkultur" sehr zum Nachteil verändert, denn das was man früher i.d.R. ausschließlich mit den Fäusten "regelte", wurde immer mehr von (Schlag-)Waffen und Wurfgeschossen unterwandert. Und diese Verrohung ist auch in der Randale beim Fußball erkennbar, denn z.B. gibt es unter Hools einen Kodex, der besagt, daß u,a, ein am Boden liegender Gegner nicht mehr traktiert werden darf. Spätestens seit dem Fall Daniel Nivel während der WM 1998 in Frankreich weiß man, daß die Praxis anders aussieht.
     
  18. Man schlägt jemandem die Zähne aus und bricht ihm die Näse, aber immer fair, oder wie? Leute, die sowas brauchen sind für mich eine Gefahr für die Gesellschaft!
     
  19. Es mag sein, dass es früher bestimmte Regeln bei Schlägereien tatsächlich gab (die mit dem auf dem Boden liegenden Gegner, den man nicht mehr traktiert, gehört dazu). dennoch denke ich erstens, dass Schlägereien und Gewalt in der Häufigkeit abgenommen haben (was sicher daran liegt, dass unsere Gesellschaft immer älter wird und Ältere eher seltener körperliche Gewalt ausüben, hormonell und physisch bedingt). Zweitens weise ich noch einmal darauf hin, dass sich früher gewaltbereite Männer bei der Armee (als Ausbilder beim Schinden von Rekruten oder im Krieg bei diversen Massakern) hervorragend abreagieren konnten und diese Möglichkeit scheinbar einigen heute fehlt. So bestehen besonders brutale Jugendgangs häufig aus jungen Männern, die aus Ländern zugewandert sind, wo Gewalt und Krieg durchaus noch als Mittel zur Lösung von Konflikten anerkannt sind oder aus Jugendlichen, die in ihrer Kindheit/ Jugend brutale Gewalt oder extreme Gleichgültigkeit (fast noch schlimmer) erfahren mussten. Wenn du vor 70 Jahren ein Mensch warst, der gerne andere gequält hat, dann bist du eben in den Krieg gezogen, hast deine Maschinenpistole genommen, bist in ein "Partisanendorf" gegangen und hast dort mal eben 20 Frauen, Greise und Kinder umgelegt und das auch noch völlig ungestraft. Heute nimmst du Papis Knarre (in den USA sogar deine eigene(n)), latschst in deine Schule und legst 15 Mitschüler und 2 Lehrer um. "Leider" hat das Gesetz etwas gegen solche Taten und du musst eine lebenslange Haftstrafe in einer Klapse befürchten, sodass man sich lieber gleich selbst mit umlegt.
    Was ich damit sagen möchte: Mag sein, dass es bei Dorfschlägereien und auf dem Kiez gewisse Regeln gab. Die konnte man aber gesellschaftlich gut umgehen durch Beitritt in die Armee. Oder falls man darauf keinen Bock hatte, konnte man zu Hause gesetzlich legitimiert seine Kinder derbe vermöbeln, seine Frau durfte man(n) (so verheiratet) sogar ungestraft vergewaltigen. Man hatte also tolle Möglichkeiten zum Frustabbau und zur Gewaltausübung, die es heute so zum Glück nicht mehr gibt. Einige meiner Klassenkameraden in meiner Kindheit wurden zu Hause wegen geringster Vergehen brutal vermöbelt, was sonst noch passierte, blieb schön hinter geschlossenen Vorhängen, geredet hat über Gewalt keiner. In meiner Schulzeit hat mich mal ein Klassen"kamerad" in einer nicht mal dunklen Ecke während der Bundesjugendspiele mit beiden Händen am Hals gepackt und hochgehoben. Ob ich blau angelaufen bin, weiß ich nicht. Luft habe ich zumindest ca. 1 Minute lang keine mehr gekriegt. Lehrer standen ganz in der Nähe und haben es sicher gesehen, Mitschüler sowieso. Keiner hat reagiert, heute würde so etwas am nächsten Tag in der "Bild" stehen. Nur ein Vorfall, ich könnte weitere nennen. Fazit: Früher war es weißgott nicht weniger brutal.