Allgemeiner Politik Thread

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Niedersachse, 15. November 2008.

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  1. Ich fühle mich mal ausnahmsweise nicht angesprochen. Was den von mir fett markierten Teil angeht: Das wäre ja nun wirklich nicht neu.
     
  2. FatTony

    FatTony Guest


    Verstehe. "einzig und allein"
     
  3. Nicole

    Nicole

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    @FatTony

    So war es auch nicht gemeint. Aber ich kenne es so: liegt der Gegner am Boden, ist die Schlägerei vorbei. Ich habe das Gefühl, dass es heute eher weit darüber hinaus geht.

    Beim Rest deines Beitrags: 100% Zustimmung.

    @boxmulla1

    Ich weiß nicht, ob es als Staatsreligion da anders ist. Ich kann dir sagen, wie es in Syrien lt Erzählungen vieler unterschiedlicher Leute war: es war normal, dass Christen und Muslime friedlich zusammengelebt haben. Kirchen und Moscheen standen nebeneinander. Die Extreme machen den Unterschied. Ich kann dir auch sagen, dass die Muslime aus Syrien, mit denen ich zu tun habe, große Angst vor dem IS haben. Normale Muslime sind ja auch genauso vom Terror betroffen.
    Und auch hier gibt es halt immer noch die großen Unterschied zwischen ländlichen Regionen und Städten. Die Religion wird in Städten oft anders ausgelebt. Ich nenne nur das Beispiel von einem Bekannten aus Kabul: Mama arbeitet und raucht, Schwester studiert, Ehemann u Ehefrau sind gleichgestellt. Auf dem Land ist das weniger denkbar.

    Und das ist dann auch der Unterschied zwischen dem Extrem und dem Normalo...

    Lt. Koran ist das Christentums übrigens eine anerkannte Religion, da sie auf einem Buch - die Bibel - beruht.

    Ein friedliches Miteinander ist immer dann möglich, wenn beide Seiten sich nicht zu wichtig nehmen. Und das ist im Normalfall der Fall. Ich zum Beispiel als "Ungläubige" respektiere den Glauben der Flüchtlinge. Wenn ich sie zum Grillen einlade, kommt nur Hähnchen auf den Grill, Alkohol kann nehmen wer will. Wenn mein Mann und ich deren Haus betreten, schaue ich erst, ob die beiden Frauen ihr Kopftuch tragen, dann gehen wir hinein. Und mehr Unterschiede gibt es nicht. Der gläubige Moslem küsst seine Freundin nicht in der Öffentlichkeit, Sex vor der Ehe ist nicht und sie dürfen nur zusammen sein, wenn sie auch heiraten werden. Das muss aber jeder für sich entscheiden, für mich wäre das nichts...

    Alles in allem ist das friedliche Miteinander immer dann gegeben, wenn man sich gegenseitig respektiert und akzeptiert. Das ist durchaus gut möglich (und im Falle von den Syrern auch Alltag)...
     
  4. Auf welches Niveau willst du jetzt hier diskutieren? Wenn eine Religion in einem Land eine Staatsreligion vereinnahmt kann man durchaus davon ausgehen, das diese Religion auch die Mehrheit darstellt. Daher kann ich deine "Erbsenzählerei" nur als verleugnung der Realität interpretieren.
     
  5. FatTony

    FatTony Guest

    Schade, du hast die doppelte Aussage nicht erkannt.

    Deine Aussage "einzig und allein" bezogen auf Mehrheiten ist Unsinn, was du in dem Moment erkannt hast als dir bewusst wurde, daß du Indonesien vergessen hast (und "einzig und allein" mit einer folgenden Bedingung ist halt...naja, du hast es selbst gemerkt). In Tunesien ist der Islam übrigens Staatsreligion und dennoch können die wenigen Minderheiten friedlich leben. Ebenso in Jordanien. Also komm mir nicht mit Niveau-Limbo!

    Der Punkt ist also ein anderer und da bin ich quasi bei dir: Der einzig relevante Punkt ob Mehrheiten und Minderheiten friedlich miteinander leben können ist das Vorhandensein (oder eben nicht) von Fundamentalisten! In dem Moment, wo du religiöse Spinner an der Regierung beteiligst (oder sie machen lässt) gehen die Probleme los. Das ist z.B. auch in Israel so und ebenso bei den Palästinensern. Im Iran hast du die Schiitischen Spinner und dort leiden Sunniten. In Saudi-Arabien hast du die Sunnitischen Spinner und dort leiden alle anderen (ob Christen oder Schiiten). Einzig und allein vom Vorhandensein dieser Spinner hängt das friedliche Zusammenleben ab. In Indien haben Christen und Muslime zunehmend unter Hinduistischen Fundamentalisten zu leiden. In Myanmar machen Buddhistische Mönche Jagd auf Muslime. Dein Tunnelblick auf den Islam ist Verleugnung der Realität.
     
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  6. Ich denke eher das du meine Aussage immer noch nicht erkannt hast. Denn ich habe in einem Beitrag beide Möglichkeiten zusammengefasst. Die einzig und alleine Mehrheit und den Umstand der Staatsreligion. Beides gehört zusammen, da eine Minderheit wohl kaum in der Lage wäre eine Staatsreligion zu etablieren. Säkulare Staatsgebilde findest du im nahen und mittleren Osten nun mal nicht sehr viele und es kommt nicht von ungefähr das sich dort die Menschen gegenseitig abschlachten. Und du wirst wohl kaum abstreiten können das Indonesien hier eher die Ausnahme denn die Regel darstellt. Was deine EInwand der Fundis angeht, bin ich ja bei dir
     
  7. Klunz

    Klunz Guest

    Ja es wird immer Beispiele für Unterdrückung/Verfolgung in jeder Religion geben und es wird auch immer Beispiele geben, wo dieses Zusammenleben funktioniert. Nur die Verhältnismäßigkeiten der Verfolgung sind doch nicht dieselben, da steht die (Staats)Religion des Islam sehr weit vorn.

    Und im Islam ist der Fundamentalismus sehr ausgeprägt.

    https://www.welt.de/politik/ausland...er-Hass-auf-Christen-besonders-gross-ist.html

    "IN NICHT WENIGER ALS 18 DER 20 AM HÖCHSTEN EINGESTUFTEN LÄNDER GILT ‚ISLAMISCHER EXTREMISMUS‘ ALS HAUPTTRIEBKRAFT DER VERFOLGUNG"
     
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  8. Auch hier kann ich erneut nur feststellen das du deine persönlichen Erfahrungen zu allgemeingültigen Wahrheiten missbrauchst. Es sind mittlerweile 500.000 syrische Christen auf der Flucht. Im Koran steht unter anderem auch das die ungläubigen getötet werden sollen wo man sie trifft usw usw
    Ich gönne dir die positiven Erfahrungen die du sammelst. Dennoch sind sie nicht anwendbar auf die gesammtheit. Wenn sie das wären hätten wir die Probleme nicht die wir heute haben
     
  9. FatTony

    FatTony Guest

    Eine Minderheit kann so ziemlich alles wenn sie den größeren Knüppel in der Hand hält, frag mal in Südafrika nach.

    Die Lage im Nahen und Mittleren Osten ist sehr schlecht und das hat historische Gründe. Im Prinzip krankt die gesamte Region bis heute an den Spätfolgen des 1. Weltkrieges. Der 2. Weltkrieg mag mehr Zerstörung und Tod gebracht haben, aber politisch und gesellschaftlich ist er abgefrühstückt, der 1. Weltkrieg hingegen noch nicht. Bis heute sind die Folgen von Kolonialismus und Zerteilung von Regionen infolge von WK1 nicht überwunden, das obwohl die Region durchaus mal auf einem gar nicht so schlechten Weg war. Der Iran beispielsweise war auch im 20. Jahrhundert nicht immer das was er heute ist. In Afghanistan der 50er und 60er Jahre gab es keine Fundis, dort konnten Frauen auch mit kurzen Kleidern und ohne Schleier herumrennen wie es ihnen beliebt. All diesen Ländern ist gemein, daß sie Spielwiese des Westens waren und so sehr natürlich die örtliche Bevölkerung Mitschuld trägt ist die Einmischung westlicher bzw. sovjetischer Ländern nicht wegzudiskutieren. Afghanistan ist im Chaos versunken nachdem Sovjets und Amerikaner dort ihren Stellvertreterkrieg ausgetragen haben, man hat Islamisten gezielt gegen die Sovjetunion in Stellung gebracht. Mit allen bekannten Folgen. In den 90ern und 2000ern bis heute hat man diverse arabische Länder zerbombt und hat ein Vakuum für Islamisten hinterlassen, in Syrien hat man sie -wider besseren Wissens- aufgerüstet weil "Regimechange" auf dem Plan stand, das tragische Ergebnis sieht jeder, in Libyen hat man den örtlichen Diktator weggebombt, Ausgang bekannt. Im Jemen hat die falsche Seite den Bürgerkrieg (fast) gewonnen, Ausgang bekannt. Es ist immer und immer wieder die selbe Blaupause und es werden immer mehr Radikale damit erzeugt weil man die Menschen in ihre Arme treibt. Allein, das hat vordergründig mit dem Islam nichts zu tun.

    Wusstest du, daß es zwischen Arabern und Juden eine Übereinkunft über zwei sich gegenseitig anerkennende Staaten gab? Da hatten die Briten aber einen anderen Plan. Wusstest du, daß der Iran mal einer der engsten Verbündeten Israels war? Juden und Schiiten? Ja, Indonesien ist im wahrsten Sinne des Wortes die große Ausnahme. Die haben aber halt auch das Glück auf einer Insel zu leben und nicht im Brennpunkt ausländischer Interessen zu stehen.
     
  10. FatTony

    FatTony Guest

    Christen und Juden sind aber keine Ungläubigen sondern ausdrücklich "Buchvolk". Wenn Kriminelle vom IS ALLE zu Ungläubigen erklären die nicht IHRE Auslegung des Islam vertreten (also inklusive beispielsweise der Muslime in Indonesien, Marokko, Tunesien, Türkei, Jordanien, Iran, Iran, usw. usf.), dann kann man das wohl kaum für Allgemeinverbindlich erklären. Ansonsten wären mit der selben Logik alle Katholiken Kinderschänder, gibt ja in jedem katholischen Land hinreichend Beispiele für diese Sitte....
     
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  11. Nicole

    Nicole

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    Sieh doch, die Christen sind ja lt Koran nicht ungläubig. Als Ungläubige zählen die Religionen, die keine "heilige Schrift" haben.
    Warum haben Muslime wohl Probleme mit dem IS? Weil der IS den Koran krankhaft auslebt. Davon sind fast alle betroffen, die den Koran nicht krankhaft leben!

    Wie kommst du darauf, dass der Normalo-Muslime nicht so tickt, wie ich es aufgeführt habe? Was bringt dich zu der Ansicht, dass viele Muslime nicht einfach nur genauso drauf sind, wie der Otto-Normal-Christ?
     
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  12. Nicole

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  13. Klunz

    Klunz Guest

    Das hat auch nur bedingt was mit den ausgeführten Ursachen (Kolonisation, WK), sondern an dem ewig schwelenden Konflikt der Glaubensrichtungen innerhalb der Religion.

    https://www.tagesschau.de/ausland/hintergrund-sunniten-schiiten-101.html

    Streit um die Nachfolge Mohammeds
    Die beiden Konfessionen entstanden im siebten Jahrhundert. Die muslimische Gemeinschaft spaltete sich im Streit über die Nachfolge des Propheten Mohammed. Die Mehrheit der Muslime wollte damals einen geeigneten Kandidaten frei bestimmen. Die Minderheit dagegen verlangte, dass der Nachfolger aus Mohammeds Familie stammen müsse, und legte sich auf seinen Vetter Ali fest. Die Anhänger dieser Minderheit wurden "Schiat Ali", Partei Alis, genannt, woraus sich die Bezeichnung Schiiten entwickelte.
     
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  14. Lübecker

    Lübecker

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    Das hat man in der Vergangenheit alles schon einmal gelesen oder gehört, nur sind diese Dinge im Detail in Vergessenheit geraten.
    Somit finde ich es gut, dass Du es hier noch einmal verdichtet dargestellt hast. Vielleicht ein Grund, sich noch einmal mit verschiedenen Themen intensiver zu beschäftigen.
     
  15. Der IS findet jedoch im Koran ihre Legitimation. Nur weil sie ihn wortwörtlich auslegen, bzw es können ist es eben die die Frage ob sie ihn wirklich falsch auslegen. Da könntest du auch gleich die Meinung vertreten das die Greueltaten des IS nix mit der Religion zu tun hätten. Es gibt nur noch sehr wenige Menschen die das immer noch behaupten. Die findest du dann bei DITIP oder den Grünen.
     
  16. Die Frage kannst du nicht wirklich ernst meinen. Nochmal. Du machst ständig den Fehler zu glauben, das deine persönlichen Erfahrungen allgemeingültig sind. Das sind sie schlichtweg nicht. Da brauchst du nur die täglichen Zeitungen lesen. Das du das ausblendest ist ja nun kein Geheimnis. Meine Erfahrungen speziell mit muslimischen jungen Männern sind zu 99% Negativ. Ich bin jedoch nicht so Naiv wie du zu glauben das meine persönliche Erfahrung ausreicht zu glauben das diese Erfahrungen allgemeingültig sind.
    Du jedoch argumentierst wie die Deutsche Bahn nach den Vorfällen mit den defekten Klimaanlagen in den ICE Wagons.
     
  17. FatTony

    FatTony Guest

    Das ist das Problem mit der Religion. Du findest immer und überall Möglichkeiten für radikale Auslegung und somit Legitimation. Lass die Araber mal 20 Jahre lang Deutschland bombardieren, dann siehst du aber mal wie friedlich das Christentum ist. Gab es ja alles schon mehrfach in der Geschichte.
     
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  18. Das hat natürlich mit der Religion zu tun, taugt aber nicht dafür, den Islam pauschal mehr zu verdammen als andere Religionen. Bei den Christen gibt es auch immer noch mörderische Fundamentalisten,. die sich auf das Alte Testament berufen und in den USA Mitarbeiter von Abtreibungskliniken ermorden.

    Es gab auch Zeiten, zu denen der Islam die mit großem Abstand toleranteste Religion war. Zum Beispiel während des Kalifats in Spanien. Jede Religion leidet mal mehr und mal weniger unter extremistischen Spinnern. Was deren Anzahl angeht, liegt der Islam im Moment eindeutig in Führung. Die für mich logische Konsequenz daraus ist aber nicht, den Islam per se mehr zu verteufeln als andere Religionen. Meine Konsequenz daraus ist, JEDE Religion als schädlich zu betrachten. Das mag manchen extrem erscheinen, aber ich kann nicht anders.
     
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  19. FatTony

    FatTony Guest

    Meine auch (außerhalb der eigenen 4 Wände).

    Es waren übrigens, wie du schon angedeutet hast, u.A. islamische Gelehrte die Europa aus dem mittelalterlichen Sumpf gezogen haben. Und während in den Heiligen Städten alle Religionen friedlich zusammengelebt haben, kamen die Päpste auf die Idee ihre Ritter zu schicken und alles was nicht christlich war zu massakrieren (inklusive Eingang in den Himmel, alles legitimiert durch die Bibel. Wenn man will, findet man immer die passende Stelle, das ist ja das "Tolle" an Religion).
     
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  20. Zur Zeit, taugt der Islam jedoch sehr wohl dazu. Das das mal anders war ist mir klar. Es gab sogar mal Muslime die fliehenden Chrsiten Schutz und Sicherheit gewährte. Das ist aber schon ewig her, und hat mit der Aktualität nur sehr wenig zu tun.
    Ebenso hinkt dein Vergleich der fundamentaistischen Christen gewaltig, da man hier durchaus von Einzelerscheinungen sprechen kann. Wie lange liegt der Mord den du beschreibst schon zurück?? Wenn weltweit operierende fundamentale Christen kontinental alle Abtreiungskliniken belagern würden, würde ich dir glatt Recht geben. Das ist jedoch nicht der Fall. Und wie du persönlich zu Religionen stehst, hat mit der Diskussion hier ebensowenig was zu tun.