Allgemeiner Politik Thread

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Niedersachse, 15. November 2008.

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  1. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Entweder die Leute sind an Inhalten interessiert oder sie sind es nicht.

    Wenn politische Inhalte nicht interessieren, dann können diese Menschen sich ja auch nicht wirklich von den sog. Etablierten abwenden, denn dann könnte es ihnen vollkommen egal sein, was diese Parteien machen. Interessieren diese Menschen sich doch für Inhalte, dann sollte man erkennen, dass die sog. Alternative nichts wirkliches zu bieten hat außer stumpfe Hetze.

    Aber das ist die gleiche Logik wie bei der PEGIDA. Die vermeintliche Angst vor der "Islamisierung des Abendlandes" ist komischerweise dort am größten, wo es so wenige Muslime gibt, dass diese statisch kaum erfasst werden können.

    Meine ganz persönliche Erfahrung an unzähligen Wahlkampfständen: Ein großer Teil dieser Menschen hat sich etwas in den Kopf gesetzt oder setzen lassen und rückt davon auch nicht ab. An einer inhaltlichen Auseinandersetzung ist diesen nicht gelegen.
     
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  2. Du hast dir doch die Frage nach dem "warum" doch quasi selbst beantwortet, als du die ganzen Punkte aufgezählt hast. Das beweist doch nur um so mehr meine These, das die AFD nicht aufgrund ihrer politischen Kompetenzen gewählt wurde. Natürlich war unter der Wählerschaft auch echtes rechtes gesocks dabei. Das dürften allerdings eher die wenigsten gewesen sein. Die AFD hat sich gezielt die Wähler rausgesucht die ihre politische Heimat, nämlich hauptsächlich die konservativen Flügel der CDU und der SPD, verloren haben. Sie haben sich die entstandenen Nischen ausgesucht und da gezielt reingestochen.
    Ich bin mir jedoch ziemlich sicher das sich das Thema AFD auch wieder so schnell erledigt haben wird, wie es aufgetaucht ist. Laut aktueller Umfrage verlieren die ja jetzt schon an Zustimmung.
     
  3. Nicole

    Nicole

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    Das beantwortet trotzdem nicht meine Frage bzw die Frage nach dem Warum!

    Wenn ich überzeugter Kiffer bin, der deswegen über Jahre die Grünen gewählt hat, wähle ich ja auch nicht aus Protest die Partei, die komplett gegen die Legalisierung von Cannabis ist.

    Wenn ich ein Geringverdiener bin, der stets die SPD gewählt hat, wähle ich auch nicht aus Protest die FDP, die bekanntlich eher was für den "reichen" Mann ist.

    Wenn ich sozial eingestellt bin, wähle ich doch nicht aus Protest eine unsoziale Partei.

    Man muss als Wähler nicht das komplette Gegenteil von dem wählen, was man als Politik braucht. Man muss doch auch eine wichtige Basis für Politik wählen. Als CDU-Wähler geht man eher zur Strafe in Richtung FDP, als SPD-Wähler geht man eher zur Strafe zu den Linken.

    Die AFD spiegelt jedoch nichts wieder, was der Normalo braucht. Der Normalo braucht ein gutes Sozialsystem, er braucht eine Grundsicherung, er braucht Unterstützung, wenn es um Kitas geht, er braucht einen Mindestlohn, damit er nicht für 5 Euro die Stunde abgespeist werden kann. Der Normalo sollte in seiner Religion o sexuellen Orientierung frei sein. Der Normalo braucht ein Leben, das ihn nicht in 5 Jahren insolvent macht.

    Also: warum wählt man dann bitte die Partei, die für all die Punkte nicht einsteht? Geht es den Menschen nur um die Flüchtlingspolitik, können sie mMn nicht weiter als von 12 bis Mittag denken. Schließlich geht es in der Politik um viel mehr als nur um Flüchtlinge!

    Geht es den Menschen nur um die Hetze und die geschürten Ängste, so ist es asozial, engstirnig, einfältig und dumm. Schließlich gibt es mehr im Leben als Hass und geschürte Angst!

    Geht es den Menschen nur um den Protest, dann hätten sie viel klügere Wege gehen können. Wenn ich im Fußball auf Tradition stehe, werde ich auch nicht Fan von RB Leipzig! Es macht keinen Sinn!

    Wenn ich das Warum irgendwie beantworten sollte, dann nur so: Sorry, aber die Wahl der AFD macht nur Sinn, wenn man rechts/ausländerfeindlich oder -sorry- intelligenzbefret ist. Alles andere ist einfach nicht logisch!
     
  4. Natürlich beantwortet das die Frage. Weil es schlichtweg die Wahrheit ist. Nur weil sie nicht in dein Weltbild passt muss sie nicht falsch sein. Manchmal sind die Dinge weniger kompliziert als man denkt.
    http://www.welt.de/debatte/kommenta...eberall-im-Bund-waere-besser-als-die-AfD.html

    Übrigens interessant zu lesen wie du die Wähler der AFD komplett unter Generalverdacht stellst. Du gehörst doch auch zu den Menschen die erstmal drohend den Finger heben, wenn sich wieder einer deiner netten Muslime in die Luft gesprengt hat und dabei zig unschuldige Menschen tötet, bloß keinen Generalverdacht zu äußern. "Die sind ja nicht alle so".
    Geht es aber darum sein Ideologisches Weltbild zu untermauern, wird das äußern von Generalverdächtigungen auf ein mal legitim. Genau das machst du.
    Du unterstellst allen die AFD gewählt haben, das sie tatsächlich so dumm sind, das sie die AFD gewählt haben im Glauben sie hätten politische Lösungen parat. Nein. Für dich sind die AFD Wähler entweder total verblödet, sprich geistig unterbelichtet oder sowieso rechtsradikal, sprich Nazis.
    Menschen mit deiner Aufteilung von Gut und Böse in diesem Land sind für mich der wahre Nährboden das selbsternannte Alternativen überhaupt erst entstehen. Sich selbst als Elite darzustellen und andere mal eben als dämlich abzustempeln, bzw. nicht Ernst zu nehmen treibt Menschen geradezu in die Arme von rechten Rattenfängern. Eigentlich müsste man darüber lachen wenn es nicht so traurig wäre
     
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  5. Nicole

    Nicole

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    Ja, entweder sind sie zu dumm bzw ihr Verhalten ist einfach nur dumm oder sie sind einfach nur rechts(radikal)! Anders kann ich es mir nunmal nicht erklären! Findest du eine andere logische Erklärung? Findest du eine Erklärung, die Sinn macht? Ich nicht! Um rechts(radikal) zu sein, bedarf es meist auch keiner größeren Intelligenz, jedenfalls zeigt sich diese bei besagten Leuten nicht oft. Und wer sich wiederum so einfach ködern lässt, ist auch nicht die hellste Leuchte auf der Torte, schließlich würde sich ein kluger Mensch sich ja Gedanken über die Auswirkungen seines Handelns machen.

    Drehe es wie Du willst, ich lass mich gerne überzeugen. Aber so bleibt es, wie ich es auch drehe und wende, dabei...
     
  6. Auch ich bin der Meinung das viele Wähler der AFD nicht rechtsradikal sind. Dies ist wäre als Erklärung für das Wahlergebnis zu einfach. Ich wohne in Sachsen-Anhalt und gerade hier ist die AFD ja besonders stark geworden. Ich habe auch lange nachgedacht warum es so ist. Und ich habe für mich einige Antworten gefunden. Die Flüchtlingspolitik ist für viele der Katalysator der verfehlten Politik im Land. In vielen wirtschaftlichen Bereichen liegt Sachsen-Anhalt auf einen der letzten Plätze. Jahrelang wurde gerade bei uns geworben mit dem Billiglohnland. Dann die Aussagen der verantwortlichen Politiker, wir müssen alles dafür tun um die Flüchtlinge in Lohn und Arbeit bringen, damit die Integration gelingt (was an sich ja richtig ist). Jetzt kommt mein aber, was meint ihr wie sich einer der mehr als 45000 Langzeitarbeitlosen fühlt. Jemand der zig Bewerbung geschrieben hat, der aus unterschiedlichsten Gründen keine Arbeit findet. Und glaubt, mir viele wollen arbeiten. Und der hört dann so etwas. Dann hat unser Ministerpräsident nichts besseres zu tun als erstmal den Mindestlohn in frage zu stellen. Er hat dann zwar zurückgerudert und das die AFD komplett dagegen ist, dies wurde nicht registriert. Die wenigsten haben sich doch mit den Programm der AFD beschäftigt. Sie haben ein Ventil gesucht, ein Ventil um es den etablierten Parteien (und dazu zählen viele auch schon die Linken) mal zu zeigen. Gabriel von der SPD hat es ja noch versucht mit einem Programm für sozialbenachteiligte Deutsche. Aber erstens kam dies zu spät und zweitens hat ihm kaum jemand geglaubt. Natürlich hat auch die Feigheit der Politiker der großen Parteien, sich in den Medien Debatten mit AFD-Verantwortlichen zustellen, nicht gerade dazu beigetragen sie zu wählen. Und wenn die Parteien, die jetzt bei uns ein Regierung zustande bringen wollen, dies nicht schaffen die Menschen wieder mit zunehmen. Dann glaube ich wird diese Protestbewegung noch größer. Und zum Schluss meines langen Beitrages noch eins. Diese Protestwahlergebnisse sind ja nicht allein ein deutsches Phänomen. Wir müssen ja nur uns im europäischen Ausland umsehen.
     
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  7. Wie viele Erklärungen möchtest du denn noch serviert bekommen?? Und nur weil du keine Erklärung hast stellst du Menschen unter Generalverdacht? Wenn du so argumentierst unterscheidest du dich kein Deut von denen die behaupten, das Asylanten alle kriminell wären. Ich kann verstehen das Leute die eben nur Schwarz Weiß denken können ihre Probleme haben eine Erklärung dafür zu finden warum man auf einmal AFD wählt. Nochmal, auch wenn du es dir vielleicht nicht vorstellen kannst oder willst. Es gibt viele Menschen in diesem Land die keine politische Heimat mehr haben. Das liegt daran das die CDU sich in der großen Koalition immer mehr sozialdemokratisch verhält. Die SPD nur noch Mitläufer in ihren Reihen hat, die Linken schlichtweg nur noch Gebetsmühlenartig den Kapitalismus an den Pranger stellen und die Grünen am liebsten alles reinlassen wollen was geht.
    Es gibt tatsächlich Menschen in diesem Land die AFD gewählt haben die nicht verblödet, nicht rechts sind. Ich selbst finde gute Punkte in der CDU, aber eben nur wenige. Ich finde allerdings auch bei den Linken und der SPD gute Argumente, aber eben auch nur wenige. Bei den Grünen und der FDP finde ich keine.
    Eine aktuelle Umfrage des ZDF beleuchte die Frage: 61 % der AFD Wähler in BW gaben an das sie die CSU gewählt hätten wenn sie gekonnt hätten. RP 72% und 52& in SA. Hier siehst du doch eindeutig das der überwiegende Teil der AFD Wähler keine dumpfen Rechten sind, sondern Leute die eine Alternative gesucht haben. Das die AFD keine Alternative zur Problemlösung darstellt wissen doch die allermeisten. Also blieb nur noch die Protestwahl übrig.
     
  8. Nicole

    Nicole

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    Und nochmal, da du dies nicht beantwortet hast:

    Warum wählt man dann bitte die Partei, die am wenigsten für einen selbst macht? Und da wären wir wieder bei der Dummheit oder beim rechten Sumpf.

    Ein normaler Arbeitnehmer hat doch nur Nachteile dadurch, wenn diese Partei an die Macht kommt. Auch ein Mensch auf dem sozial-schwachen Bereich hat nur Nachteile durch diese Partei.

    Na klar, man kann sowas aus Protest machen, aber diese Folge ist dumm! Wenn man auf soziale Ursprünge aus ist, kann man auch auf diesem Wege seinen Protest zeigen. Aber warum wählt man dann das unsoziale Übel überhaupt? Das ist sinnfrei!
     
  9. Also Nicole. Ich beantworte die Frage jetzt nicht zum dritten mal:roll:
     
  10. Nicole

    Nicole

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    Hättest du sie wenigstens einmal beantwortet, hätte ich nicht weiter ausführen müssen! Das, was du geschrieben hast, beantwortet nicht meine Frage.

    Du kannst es Protest nennen, ich nenne es dumm und/oder rechts(radikal). Und nur weil welche die CSU gewählt hätten, wenn sie es hätten können, geht auch das in die falsche Richtung. Schließlich steht es nicht zur Debatte, weil es nicht möglich ist!

    Darum fehlt mir immer noch ne Antwort oder wir belassen es einfach dabei und lassen dies im Raum stehen...
     
  11. Steinkogler

    Steinkogler

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    Das und dein Beitrag davor, spiegelt in jedem einzelnen Wort meine Meinung und Gedanken wider. Auch ich habe mich über Wochen gefragt, wie man die AfD wählen kann und komme immer zu dem Schluß den du beschreibst.

    Natürlich irritiert mich, dass es ein so hoher Prozentsatz ist, der entweder rechtsradikal oder blöd ist. Aber es gibt eben keine andere Erklärung. Und die Erklärung, dass man mit dieser Wahl "nur" seinen Protest ausdrücken wollte, führt wieder zur These, dass diese Leute dumm sind. Weil sie nicht so weit denken können, was ihre Wahl und ihr Handeln bewirkt.

    Es ist ja nicht nur so, dass dann 12 Prozent für diese Parteil im Wahlergebnis der Tageszeitung stehen. Sondern dass 12 Prozent Abgeordnete in einem Landtag sitzen, die nun genau das vertreten und durchsetzen möchten, was in deren Wahlprogramm steht. Und dafür kann kein normal denkender Mensch sein. Insbesondere wenn man alles aus deren Programm anschaut, was nicht mit der Asylpolitik zu tun hat. Du hast das ja schön aufgezeigt.

    Einmal mehr danke für deine Beiträge.
     
  12. Klunz

    Klunz Guest

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  13. Hallo Nicole, genau das ist der Fehler den du machst. Du kannst nicht einfach 24% der Wähler in Sachsen-Anhalt als dumm oder rechtsradikal bezeichnen. Da machst du es dir viel zu einfach. Ich habe heute schon einmal einen Beitrag zu diesem Thema verfasst. Und ich glaube die Gründe, die ich dort genannt habe sind mit entscheidend. Es war bei vielen Wählern der reine Protest. Dies hatten wir schon einmal in Sachsen-Anhalt. 1998 bekam die DVU plötzlich 12%. Auch dies war größtenteils Protest. Aber die DVU hat sich durch ihre Arbeitsweise im Landtag selbst zerlegt. Aber ob dies mit der AFD passiert? Da habe ich so meine Zweifel. Gerade bei vielen Menschen in Sachsen-Anhalt ist es auch die Angst das sie wieder hinten runterfallen. Und genau diese Sorgen hat die AFD bedient. Ob sie Lösungen dafür haben? Auch dies glaube ich nicht. Aber vielleicht bringt dieser Wahlerfolg der AFD bei den etablierten Parteien die Erkenntnis, sie müssen den Menschen die Angst nehmen. Und nicht bloß Sonntagsreden halten.
     
  14. Diesen Post müsste man sich eigentlich einrahmen. Da wird das ganze derzeitige politische Schlamassel mit einfachen Sätzen aufgedröselt. Und die, die meinen, alles besser zu wissen und sich für geistig überlegen halten, scheitern dann an der einfachen Aufgabe, diese simplen Zusammenhänge begreifen zu können. Ein Paradoxon vom Allerfeinsten und sowas von typisch für die derzeitige Zeit. Unsere Politiker äußern sich ja hin und wieder ebenfalls dahingehend, dass der Bürger komplexe Zusammenhänge nicht begreift und dafür der Politiker da sei.

    Die begreifen es nicht, dass die derzeitige AfD - Protestwählerwelle zum einen der derzeit peinlich schlechten Parteienlandschaft und deren Persönlichkeiten geschuldet ist und dass diese Leute auf diese Art und Weise versuchen, sich Gehör zu verschaffen. Man könnte es daher durchaus irgendwie als erzieherische Maßnahme der Wähler an die "Von oben herab" - Gesellschaft werten. Und während viele derartige Maßnahmen wie geringe Wahlbeteiligung oder Ungültigmachen der eigenen Stimme eher wirkungslos geblieben sind, scheint der derzeitige Denkzettel durchaus weh zu tun. Anders kann ich mir die empörten Aufschreie einiger nicht erklären. Allerdings haben manche der Oberen eine höhere Schmerzgrenze. Da wurden die Wahlergebnisse ja auch noch munter schöngeredet. Aber auch da kann man prophezeihen, dass der persönliche Ausblendemodus politisch noch die ein oder andere schallende Ohrfeige nach sich ziehen wird. Aussitzen wird hier mMn nicht reichen.
     
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  15. Mach dir nix draus, Meister. Es gibt Menschen die die Wahrheit nicht sehen wollen und lieber in ihrer Multi Kulti Luftballonwelt leben möchten. Auf Tatsachen hinzuweisen bringt da herzlich wenig. Wenn es nach Nicole gehen würde hätten die Protestler die "Bibeltreuen Christen" wählen müssen um ein Statement zu setzen. Und wie du siehst kann sie sehr wohl mal eben einen Großteil der Menschen die nicht ihre Weltanschaung teilen mal eben so mir nix, dir nix als Geistig unterbelichtet oder als Nazis bezeichnen. So geht political Correctness heute.
     
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  16. SYLAR

    SYLAR

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    Es fehlt an der politischen Gegenkraft, es ist alles nur noch Einheitsbrei. SPD und CDU unterscheiden sich in nichts mehr, linke und grüne kann man vergessen, FDP ist weg vom Fenster. Ich sähe in der AfD schon Potential, wenn jetzt vernünftige Leute und Inhalte kommen würden. Bisher konnte man es tatsächlich als Protest sehen, da sie nichts zu sagen hatten und einfachste Parolen im Wahlkampf nunmal reichen. Jetzt muss geliefert werden und wenn mit Petry und co weitergemacht wird, sehe auch ich die bald wieder verschwinden.
    Dann wird aber das ganze wieder von vorne beginnen, eine neue Partei mitterechts wird entstehen, die auch dringend benötigt wird. Und vielleicht schafft man es dann ja mal nicht zu weit abzudriften und sich Experten ranzuschaffen. Ich weiß nicht ob Luckes Alfa das Potential hat, aber theoretisch geht das in die richtige Richtung. Dann darf man halt Leute wie Petry/Höcke nicht wieder an die Spitze bringen.
    Finde es ja immer noch schade, dass Herr Sarrazin in der Politik zurzeit so wenig tut, das wäre genau der richtige Mann für so eine Partei. Weil er intelligent genug ist und Argumente sprechen lässt und nicht billiges Gepöbel wie Frau Storch.
     
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  17. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    @xxxHenne1981xxx

    Mein großes Problem mit diesem Erklärungsansatz ist einfach, dass diese Leute an Wahlkampfständen beispielsweise nie bereit waren über politische Fragen eine Diskussion zu führen. Es wurde in der Regel gleich ausfallend, bis hin zu Unterstellungen, dass man ja eh gekauft und mit seinem dicken Dienstwagen unterwegs sei oder eben der Feststellung, dass ich ja kein "Volksdeutscher" sei und hier eh nichts verloren hätte. Muss ich mir ehrlich gesagt von niemanden sagen, der letztendlich 1989/90 mit weiteren 18 Mio als "Wirtschaftsflüchtlinge" der Bundesrepublik beigetreten sind, um es mal richtig böse auszudrücken.

    Man macht für die eigenen Probleme andere verantwortliche. Es ist ein bequehmer und einfacher Lösungsansatz, da man sich dann natürlich niemals selbst hinterfragen muss.

    Jetzt meint man Flüchtlinge für Probleme verantwortlich zu machen, die wir schon lange vor den Flüchtlingswellen hatten. Wie bereits oben gesagt, ist es schon völlig hirnrissig, dass gerade dort, wo eigentlich keine Muslime in diesem Land leben, die PEGIDA-Demos den größten Zulauf haben. Ich bin mir nicht mal sicher, ob diese Leute schon mal einem echte Muslim begegnet sind.
     
  18. Nun, die Aktion 89/90 trägt ja nicht umsonst den Namen Wiedervereinigung. Da wurde ja lediglich ein territorialer Normalzustand wiederhergestellt. Und Gewinner und Verlierer gab es dabei auf beiden Seiten reichlich. Insofern ist deine Argumentation äußerst unpassend.

    Und werden wirklich Flüchtlinge verantwortlich gemacht? Ich behaupte, es wird permanent Migration mit Flucht in einen Topf geschmissen. Und ob der Deutsche ohne Flüchtlingskrise mehr oder weniger in der Geldbörse hat, ist ebenso die falsche Frage. Es wurden und werden jedoch urplötzlich Gelder von der Politik hierfür in einer riesigen Größenordnung zur Verfügung gestellt. Geld, was angeblich vorher nie da gewesen ist. Dass man auch anderweitig hätte einsetzen können. Jetzt soll das Ganze plötzlich sogar ohne Neuverschuldung möglich sein. Ganz ehrlich: Wer kommt sich dabei dann aber nicht Ups, ich muss meine Wortwahl ändern ;) vor?
     
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  19. Dein erster Denkfehler liegt doch schon darin begründet das du persönliche negative Erfahrungen ebenso auf die Gesamtheit projiezierst. " Dumpfbacken" gibt es in jedem Ort zu jeder Zeit. Wenn du aufgrund deiner Herkunft angegangen wirst oder wurdest, ist das natürlich zu verurteilen. Aber weist du denn das diese Leute auch tatsächlich AFD wählen wollten? Haben die dir das alle "auf die Nase gebunden"? Oder reden wir hier über Wahlkampfhelfer der AFD? Wenn das der Fall sein sollte haben die nie einen hehl daraus gemach nicht regieren zu wollen sondern ausschließlich Oppositionsarbeit zu leisten. Das führt doch wieder zu meinem Ausgangspunkt, das die überhaupt keine Lösungen bringen müssen. Die Linke im Bundestag bringt ebenso wenig Lösungen wie es die Grünen tun. Die Kritisieren ein bisschen rum, sind teilweise sogar auf Kurs der Kanzlerin. Hier kann man nur unterstreichen was Sylar schon andeutete. Es fehlt an einer starken Opposition.
    Ebenso ist es durchaus erklärbar warum gerade die Länder im Osten so ein Problem mit der Zuwanderung haben. Sie haben schlichtweg mit dieser Thematik keine Erfahrung. Nimm die Stadt Köln als Beispiel. In Köln gibt es schon seit 2000 Jahren Zuwanderung. Entsprechend geht man damit wesentlich anders um als in den Städten wo das absolutes Neuland ist. Auch was dein Einwand bezüglich der "Probleme und das abschieben auf andere" betrifft pauschalisierst du. Sicherlich wird es so einige gescheiterte Existenzen geben die die Schuld bei anderen Suchen. Doch auch das gilt doch nicht für die große Mehrheit derer die AFD gewählt haben. Politische Heimatlosigkeit ist da ganz weit oben anzusiedeln. Ebenso das Anzweifeln das wir das auch "schaffen" was wir angesichts der großen Flüchtlingszahlen auch schaffen können oder besser gesagt, schaffen müssen. Eine Antwort auf das "Wie" fehlt nach wie vor. Und das man Angst vor einem gewaltbereiten Islam haben darf, sollte angesichts der jüngsten Geschehnisse zumindest mal nachvollziehbar sein.
    Da gibt es leider zu viele Baustellen die unsere derzeitige Regierung nicht angeht. Diese Summieren sich nun mal bei den Wahlen und werden dann deutlich wo die Defizite liegen. Wenn man sie den erkennen will. Und da kann man wiederum nur Unterstreichen was Henne schon sagte. Wenn ein Herr Opperman und der Herr Tauber sich am Wahlabend vor die Kameras stellen und behaupten sie hätten doch bei den Wahlen gewonnen, dann spricht das Bände.