Allgemeiner Politik Thread

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Niedersachse, 15. November 2008.

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  1. Also ich habe vor kurzem gehört es sind ca. 6 Millionen, die im Einzugsgebiet des IS leben. Da ich alt bin und mein Gedächtnis trübe, könnten es aber auch 10 oder 16 Millionen gewesen sein. Aber eine von den drei genannten Zahlen stimmt. :D
     
  2. Nicole

    Nicole

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    Block 50
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    Kurzbericht von heute:

    Es war wieder ein sehr ruhiger Tag. Neben den Süßigkeiten, die ich für die Flüchtlinge gekauft habe, haben wir auch noch Spielzeug gekauft und im Wartezimmer ausgelegt. Da so eine Registrierung lange dauert und die Gruppen oft mehrere Stunden bei uns sind, kam heute keine Langeweile auf.
    Eltern u Kinder waren sehr dankbar. Mit Malkreide malen und damit ein wenig Deutschunterricht vermitteln. Kinder lernen schnell...

    Da sich derzeit nicht viel tut, werde ich nicht täglich berichten. Wenn ich es schaffe, besuche ich morgen eine Notunterkunft...
     
  3. Syrien hatte knapp 20 Mio Einwohner, angeblich befindet sich in etwa die Hälfte auf der Flucht. Da kann ich mir nicht vorstellen, dass in den vom IS eroberten Gebieten noch so viel normale Bevölkerung lebt, die nicht zumindest mal mit der Idee des IS sympathisiert. Aber dass so ein Krieg nicht komplett ohne zivile Opfer vonstatten gehen kann und wird, ist vollkommen klar, das wäre ja auch überhaupt nicht im Interesse skrupelloser Terrororganisationen, die das taktisch für ihre Propaganda ausnutzen. Die Hamas hat das ja schon perfektioniert.
     
  4. Der IS beherrscht ja nicht nur Gebiete in Syrien, sondern auch im Irak. Insofern kommt das mit mehren Millionen Einwohner (hier ist die Rede von acht Millionen https://www.lpb-bw.de/islamischer-staat.html) schon hin.
    Ein Teil von denen sind freiwillig dort, andere sind nur nicht rechtzeitig weggekommen, und die zahlreichen Sklaven darf man auch nicht vergessen.
    Eines der Probleme bei der militärischen Bekämpfung besteht darin, dass die Angehörigen von Getöteten je nach kulturellem Hintergrund (z.B. einige Beduinenvölker) "verpflichtet" sind, (oder vielmehr sich dazu verpflichet fühlen) Blutrache zu nehmen - unabhängig davon, ob es ein Zivilist oder Terrorist war. Womit der IS wieder Nachschub an Kämpfern hat.
     
  5. In den Gebieten des IS d.h. Irak und Syrien. ;)
     
  6. Ja, aber ich bin einfach mal davon ausgegangen, dass sich die Lage in diesen Gebieten nicht großartig unterscheiden wird. Insgesamt ist dieser Krieg jedenfalls wohl eher weniger mit der wahllosen Militärinvasion im Irak vergleichbar und sollte auf mehr Verständnis oder gar Zustimmung der dort lebenden, normalen Bevölkerung stoßen.
     
  7. Chodo

    Chodo

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    Bonn
  8. Auch wenn einiges dafür spricht würde ich die Ermittlungen abwarten wollen.
    Es ist ja zumindest möglich, dass es "nur" ein "normaler Amoklauf" war, in diesem Fall von einem Moslem. Wenn ein Christ das macht, spricht man ja auch nicht automatisch von einem christlich-fundamentalistischen Anschlag.

    Und gerade in den USA scheint mir da Vorsicht geboten. Da gab es ja schon mehrfach Racheaktionen. Unter anderem gegen Sikh, die wegen ihres Turbans für Moslems gehalten worden.

    Sollte sich die Annahme bestätigen, wird das vermutlich Trump Auftrieb geben. Der ja jeden Moslem kennzeichnen will...
     
  9. ya=kult

    ya=kult

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    So kann man es auch ausdrücken. :ugly:
     
  10. Du hast ja recht. Allerdings hat man inzwischen auch eine Menge Rohrbomben und große Munitionsvorräte im Haus des Paares gefunden.

    Für mich wird der religiöse Hintergrund viel zu wenig thematisiert. Und das gilt für alle Religionen gleichermaßen!

    Wenn in den USA wieder mal ein durchgeknallter in einer Klinik um sich schießt, in der auch Abtreibungen vorgenommen werden, dann ist das christlicher Terrorismus! Ebenso wie das Attentat in San Bernadino muslimischer Terrorismus war.
     
  11. Das kann man mit Fug und Recht so sehen. Ebenso, wenn der Ku Klux Klan zuschlägt. (Und übrigens habe ich dann eigentlich nie gesehen, dass sich Christen oder Christenverbände distanzieren - was von Moslems ja immer wieder gerne eingefordert wird.)

    Mir erscheint es auch möglich, dass die beiden irgendwann vorhatten, mit religiöser Rechtfertigung zu morden, es bei dieser Tat aber dann "nur" um Rache oder eines der anderen "üblichen" Motive ging.
    In der momentan angeheizten Stimmung finde ich jedenfalls ermitteln (und nicht-übermäßiges-thematisieren) jedenfalls mehr als angebracht. Wenn es morgen oder wann-auch-immer sicher feststeht, kann es immer noch thematisiert werden. Wird aber heute die These zu sehr in den Raum geworfen, und stellt sich dann als falsch heraus, kann sie kaum mehr "zurückgenommen" werden.
     
  12. :tnx:
    Da hast Du absolut recht. Mein ursprünglicher Beitrag, auf den Du geantwortet hast, war etwas unbedacht.

    Ich würde mir auf jeden Fall wünschen, dass man eben auch bei "christlich" motivierten Verbrechen von Terrorismus oder "Hate Crimes" spricht.

    Ob man als Moslem die mutmaßlich untreue Ehefrau steinigt, als Nazi den mutmaßlich Linken tot tritt oder aus angeblich christlichen Motiven einen Frauenarzt erschießt, macht für mich keinen großen Unterschied. Das sind Morde, die von den Tätern mit religiösen/ideologischen Motiven gerechtfertigt werden.
     
  13. Chodo

    Chodo

    Ort:
    Bonn
    :tnx:

    Das sehe ich auch so.

    Allerdings weiß man ja bisher noch nicht so richtig, welche Beweggründe (oder Abgründe) diese Täter in San Bernadino hatten.

    Einmal mehr forderte Obama ein Waffenverbot, einmal mehr zeigte er damit nur, dass er diese und andere sinnvolle Ideen in den USA einfach nicht durchsetzen kann.

    Ich hänge mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte, dass der nächste US Präsident wieder ein Republikaner sein wird. Und was dann los ist, will ich gar nicht erst wissen. Die Lobby der reaktionären Säcke, der ewig Gestrigen und die der puritanischen Heuchler darf schon mal den Sekt kaltstellen.

    Die Präsidentschaft von Obama wird wahrscheinlich einst in den Geschichtsbüchern mit "gut gemeint" kommentiert werden...
     
  14. :tnx:
    Obwohl ich immer noch hoffe und glaube, dass die Republikaner keinen Kandidaten ins Rennen schicken werden, der mehrheitsfähig ist.

    Wenn sich diese Trump-Knalltüte durchsetzt, wird es jedenfalls keinen republikanischen Präsidenten geben.
     
  15. Chodo

    Chodo

    Ort:
    Bonn
    Können sie nicht, sie haben ja keinen - jedenfalls keinen, der mir bekannt wäre.

    Davon bin ich noch nicht so überzeugt. So wie dieses Volk tickt, bringen die das fertig und wählen Trump auch noch ins Amt.

    Ich hoffe ja immer noch, dass er sich bei den Republikanern nicht durchsetzen kann und dann eine eigene Kandidatur durchzieht. Damit würde er das reaktionäre (konservativ ist in meinen Augen ein viel zu positiver Begriff für die amerikanische Partei der Republikaner) Lager spalten und den Weg für einen Demokraten frei machen.
     
  16. So wie Du das durchblicken lässt, tickt aber glücklicherweise nur ein Teil der Bevölkerung. Trump dürfte in den östlichen Bundesstaaten sowie in Florida und Kalifornien nicht den Hauch einer Chance haben.

    Das Gute für die Demokraten ist doch, dass ein Kandidat, der innerhalb der Republikaner in ihrem gegenwärtigen Zustand mehrheitsfähig wäre, von der Gesamtbevölkerung keine Mehrheit bekommen würde. Und das gilt auch umgekehrt: Ein für die Mehrheit der Bevölkerung wählbarer Kandidat würde sich bei den Republikanern nicht durchsetzen können.
     
  17. Eigentlich ist es beinahe egal, wer in den Staaten Präsident ist, wenn sich die verschiedenen Kammern und der Präsident gegenseitig blockieren.
    Schlimm wäre es, wenn die Republikaner im Kongress, Senat und Weißen Haus das Sagen hätten.

    Ich warte ja schon sehnsüchtig, seit Beginn der Tea-Party-Bewegung auf eine Spaltung der Republikaner.
    Beschlüsse könnten die dann zwar weiterhin torpedieren bei entsprechender Mehrheit der zusammen gezählten Stimmen, doch eigene Mehrheiten für die jeweils eigenen Anträge oder gar ein eigener Präsident dürften weitaus schwieriger zu erreichen sein.
    Selbst wenn keine Spaltung eintritt, so kann man hoffen das der eine oder andere gemäßigte Republikaner abspringt und entsprechend auch einige Stimmen mitnimmt.
     
  18. slemke

    slemke

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    Bremen, 500m vom Stadion
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    Dies wird kaum zu schaffen sein, schon gar nicht, wenn man Syrien angreift. Wenn man den IS zerstören will, muss man die Geldquellen austrocknen, und die sitzen in Saudi Arabien, Katar und Oman. Wenn müsste man dorthin die Bomber schicken.:lol: Da oben genannte Länder aber wichtige Partner der EU sind, wird man das sicher nicht machen. Bei jedem Angriff in Syrien bei dem ein Zivilist stirbt, hat der IS am nächsten Tag 10 neue Kämpfer....:(
     
  19. Genau das hat Trevor Noah (der Nachfolger von Jon Stewart) gerade in der Daily Show thematisiert und einen weißen Korrespondenten eingeladen, der sich als weißer Christ von der Attacke gegen Planned Parenthood distanzieren sollte.

    https://www.youtube.com/watch?v=xmjPAdmDWFE&index=8&list=PLD7nPL1U-R5poNaQDb9HqN4eJiY1aXF6c