Allgemeiner Politik Thread

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Niedersachse, 15. November 2008.

Diese Seite empfehlen

  1. Vielleicht versteht Nicole Deine Skepsis auch so schon?

    Was aber gar nicht geht ist, dass hier einige User Nicole "Propaganda" und Ähnliches vorwerfen, nur weil sie ihre Eindrücke aus Flüchtlingslagern schildert.

    Das ist keine Propaganda, sondern eine Schilderung ihrer Erlebnisse. Wer ihre Berichte zu Propaganda erklärt, bezichtigt sie implizit der Lüge. Und das geht entschieden zu weit.
     
  2. SRKKGURU

    SRKKGURU

    Ort:
    NRW
    Das was Nicole schreibt, wirkt aber auch sehr Subjektiv.
     
  3. Bremervörde

    Bremervörde

    Ort:
    Bremervörde
    Kartenverkäufe:
    +2
    Klar glaube ich Nicole! Ich glaube Franz Beckenbauer ja auch, dass er in Katar keine Sklavenarbeit gesehen hat!
     
  4. Nicole

    Nicole

    Ort:
    Block 50
    Kartenverkäufe:
    +23
    Nur weil etwas irgendwie wirkt, heißt es nicht, dass es auch so ist. Wenn hier im Winter draußen die Sonne scheint, wirkt es, als wäre es draußen warm (Sonne verbindet man gerne mit Wärme), doch es ist Winter und daher kalt...

    Ich beschreibe genau, was ich erlebe. Würde ich erleben, dass ich schlecht behandelt werde, würde ich es auch so schreiben. Doch das ist nicht passiert. Ich könnte natürlich auch böse Geschichten erfinden, damit meine Berichte in das Weltbild anderer User passen. Nur schreibe ich hier nur, was ich erlebe.

    Christliche Syrer haben mir heute ihre Geschichte erzählt. Das Warum und ihr Weg nach Deutschland. Wenn sie nicht fürs Assad-Regime kämpfen, werden sie ermordet. Der IS will sie aber auch ermorden. Ich frage nach den Hintergründen ihrer Flucht, sofern es sprachlich möglich ist und gebe nur weiter, was man mir mitteilt...

    Die Muslime, mit denen ich die Tage gesprochen habe, distanzieren sich klar von dem IS. Sie sagen klar, dass man lt Koran nicht töten darf (oberstes Gebot).

    Natürlich kann ich nicht mit jedem Flüchtling sprechen. Aber ich kann von den Menschen berichten, mit denen ich gesprochen habe.

    Und wenn ich nichts Böses zu berichten gibt, liegt es daran, dass ich es nicht mitbekommen habe. Es war noch keiner frauenfeindlich, junge Männer waren nunmal offen und freundlich... Was soll ich sagen?!
     
  5. Ganz so dramatisch isses nicht, immerhin fährt seit Jahren abends security personal mit in den s-bahnen, aber traurig genug, dass das nötig ist.
     
  6. Wieso "wirkt" es subjektiv? Nicole schildert ihre Erlebnisse aus ihrer Sicht. Eine solche Schilderung ist schon per definitionem subjektiv.

    Wenn Du von Deinem letzten Besuch auf dem Weihnachtsmarkt berichten würdest, wäre auch diese Schilderung "subjektiv".
     
  7. Das ist aber kein islamspezifisches Merkmal, möchte ich hier kurz anmerken. Dies ist eher ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, welches nicht nur Jugendliche oder junge Erwachsene mit muslimischen oder generell Migrationshintergrund betrifft.

    In Saudi-Arabien, obwohl muslimisch durch und durch, würde so etwas bestimmt nicht nötig sein. Soll jetzt auch nicht als gutes Beispiel für eine gute Gesellschaft gelten. Allerdings kann man wohl manchmal vermuten, der eine oder andere würde sich in solchen rigoros geregelten Gesellschaften bestimmt pudelwohl fühlen. War jetzt nicht an dich gerichtet Mr.Harper. ;)
     
  8. In Frankfurt ist das definitiv ein Problem mit Kriminalität und enormer Aggressivität überwiegend ausgehend von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund. In diese Richtung gab es auch schon diverse Hilferufe von Polizisten oder von überforderten Lehrerinnen. Diese sollten endlich mal ernstgenommen und angegangen werden.



    Dieses Argument wird häufig verwendet, so einfach ist das doch aber eher nicht. Ist es nicht so, dass in Syrien und im gesamten Nahen Osten diverse Fronten existieren, die sich in ihrer Steinzeitlichkeit nicht unbedingt besonders viel nehmen? Und wie schon mal erwähnt sind die Terroristen ja nur die an Abartigkeit kaum zu überbietende Spitze des Eisbergs. Von diesen kannst du dich distanzieren und fliehen und dennoch noch weit von unserem westeuropäischen Weltbild entfernt sein.
     
  9. Jarvis

    Jarvis Guest

    47%, und jetzt? Wie viele davon können sich nicht benehmen? Hast du da eine Zahl. Natürlich ist in Städten der Ausländeranteil höher als auf dem Land. Da gibt's die meiste Arbeit.

    Irgendwer hat da auch Mannheim erwähnt. Da wohnen viele Ausländer, wobei viele bei der BASF arbeiten. Wo sollen die sonst wohnen? Irgendwo im Hinterland in Brandenburg? Ich kenne hier 'ne Menge Ausländer, und die sind alle voll okay. Dass man mal Gruppen sieht, die sich nicht benehmen können, ist mir auch klar, und dass die eher auffallen als die, die nix tun, auch. Die blanke Zahl 47% sagt mir nix darüber, ob die Welt "in Ordnung" ist oder nicht. Ich würde mich in einem Dorf, wo 100% deutsche mit blonden Haaren und blauen Augen sind, und mir erzählen, dass die Welt hier noch in Ordnung sei, auch nicht wohl fühlen.
     
  10. Es ist halt schwierig festzustellen, ob es das Merkmal "Moslem" ist, dass auslösend für die Probleme ist. Bei vielen Gewalttätern kommen die Merkmale sozial schwaches, bildungsfernes Elternhaus und Moslem zusammen. Was davon hat dann die Gewalttätigkeit bewirkt, welche Merkmale beeinflussen sich gegenseitig? Das ist einfach sehr schwer festzustellen.

    Mal angenommen, man könnte eine der beiden Sachen weltweit abschaffen:
    den Islam oder die Armut.
    Was von beidem würde eher die Kriminalität senken?
     
  11. Und wie viele dieser 47% sind Muslime, um die es Dir anscheinend geht? Zu diesen 47% zählen auch Russlanddeutsche, Spanier, Italiener, Griechen, Amerikaner, Briten, Skandinavier diverser Provenienz, Japaner, etc.

    Meine Kinder gehen zum Beispiel auch als "mit Migrationshintergrund" in die einschlägigen Statistiken ein, obwohl ich gebürtiger Bremer bin und sie ebenfalls in Deutschland geboren wurden, weil ihre verstorbene Mutter Ukrainerin war.

    In diesen 47% verbergen sich viele Menschen, die Du diesen 47% niemals zurechnen würdest, wenn Sie Dir auf der Straße begegnen.

    Die Ballung in den Städten ist aber tatsächlich ein Problem, das aber nur schwer zu lösen ist.

    Integration funktioniert da am besten, wo es aufgrund fehlender Parallelstrukturen auch einen gewissen Integrationsdruck gibt. Es sollten definitiv mehr Flüchtlinge in ländliche Gebiete gelangen. Hier im Ammerland (wo wir inzwischen auch einige Tausend Flüchtlinge haben) gäbe es sogar eine ganze Menge Arbeitsplätze auch für Unqualifizierte.
     
  12. Schwer zu sagen. Das kommt dann wohl auf die jeweilige Form der Kriminalität an. Die Staaten mit den zurzeit höchsten Kriminalitätsraten (von Failed States in Afrika abgesehen) sind übrigens erzkatholisch.
     
  13. Nicole

    Nicole

    Ort:
    Block 50
    Kartenverkäufe:
    +23
    Die Armut!

    Armut führt zu weniger Bildung und Offenheit.

    Gespräch mit einem Afghanen: in den Dörfern sind die Leute sehr altmodisch und traditionell, weil sie es nicht besser kennen o erleben.

    Mit besseren finanziellen Möglichkeiten können die Menschen weniger unterdrückt werden.
    Mehr Bildung, mehr Möglichkeiten, weniger Kriminalität
     
  14. Ich würde weiter gehen und gleich alle Religionen abschaffen, wenn man schon dabei ist. :daumen:

    In Deutschland gilt: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Bildung ist für Jedermann frei zugänglich. Armut und scheinbare Perspektivlosigkeit sind für mich nie Hauptursache für aggressives, kriminelles Verhalten, sondern nur potenziell verschärfende Faktoren.



    Skandinavier, Briten etc. kannst du in Frankfurt an einer Hand abzählen :D

    Der Migrantenanteil bei unter 6 Jährigen liegt übrigens bei knapp 70%.
     
  15. Bildung ist wohl tatsächlich der Schlüssel. Gerade in Afghanistan gibt es eine sehr prowestliche städtische Bevölkerung.

    Ein gutes Beispiel sind meine Nachbarn von Gegenüber. Der Mann ist Herzchirurg. Weder die Frau noch die Töchter laufen mit dem Kopftuch rum. Silvester feierte immer die ganze Nachbarschaft bei denen (und zwar keineswegs alkoholfrei!:bier:).

    Die Ehefrau raucht sogar. Nur Schweinefleisch essen sie nicht.

    Die statistisch gesehen am besten gebildete Migrantengruppe in Deutschland sind übrigens die Iraner! Auch bei der ersten Flüchtlingswelle aus Syrien war die Bildungselite des Landes sehr stark vertreten. Die Leute, vor denen hier Angst geschürt wird, können sich eine Flucht in der Regel gar nicht leisten.
     
  16. Leider nur in der Theorie. In kaum einem anderen Land entscheidet der soziale - und Bildungsstand so sehr über die Bildungschancen der Kinder wie in Deutschland. Sei es, weil die Eltern nicht bei den Hausaufgaben helfen können, sei es, weil daheim keine Bildungssprache gesprochen wird (die man aber für das Verständnis von Schulbüchern braucht), sei es, weil sich Besserverdienende im Problemfall Nachhilfe leisten können. Oder eben auch, dass Lehrer Akademikerkindern eher zutrauen, das Gymnasium zu besuchen als Arbeiterkinder. Und etliche weitere Ursachen (Kapitale und Habitus) spiele da mit rein.
     
  17. Natürlich ist es deutlich einfacher, wenn deine Eltern dich fordern und fördern, das ist primär aber überhaupt keine Frage des Einkommens, es gibt genug Möglichkeiten in Deutschland. Ich konnte mich mit dieser These noch nie so richtig anfreunden, das ist alles eine Frage des Willens, da spreche ich aus eigener Erfahrung. Aber deiner These wird ja schon entgegengewirkt, bspw. mit dem Trend zur Ganztagesschule. Wie würdest du dem denn entgegenwirken?
    Im Falle von Migranten ist es auch eine Frage des Integrationswillens, bei deutlichen Sprachdefiziten hielte ich, wie zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal angemerkt, verpflichtende Sprachkurse, Vorschulkurse o.Ä. auf jeden Fall für sinnvoll. Das Einfordern von Integration wurde in der Vergangenheit leider viel zu häufig versäumt.
     
  18. Mittelbar schon. Eltern können in der Regel nicht viel weiter fördern als ihre eigene (Schul-)bildung reicht. Hilfe bei den Hausaufgaben (eh eine pädagogisch sehr umstrittene Angelegenheit) in einer Frempsprache oder bei Schwierigkeiten in dieser kann nur leisten, wer die Sprache selber beherrscht, um nur ein Beispiel zu nennen. Und wer es selbst nicht kann, für den bietet sich professionelle Nachhilfe an, und die kostet eben Geld.

    Das mit den eigegen Erfahrungen ist ja eben so eine Sache; man kann sie nur schwerlich generalisieren. Ich bin auch ein Arbeiterkind aus einem bildungsfernen Haushalt, dass es zu akademischen Ehren geschafft hat, aber es war eben ungleich schwerer als für Akademikerkinder. (Wobei mir die Schwierigkeiten als solche gar nicht aufgefallen sind - oder vielmehr, dass andere sie in dieser Form nicht hatten. Das ist mir erst im Rahmen des Studiums so richtig aufgefallen, als wir uns wissenschaftlich damit auseinandergesetzt haben).

    Zum Beispiel damit, dass die Selektion in einem mehrgliedriges Schulsystem (das ich eh für sehr fragwürdig halte) zu einem späteren Zeitpunkt stattfindet. Vier Grundschuljahre reichen oft einfach nicht aus, Startdefizite auszugleichen.

    Bei letzterem gebe ich dir vollkommenRecht. Was Sprechdefizite angeht; da besteht für deie Lehrer die Herausforderunf darin, diese überhauot zu erkennen. Denn während viele Kinder die Alltagssprache recht schnell beherrschen ist das bei der Bildungssprache oft nicht der Fall, eben weil man sie nicht nebenei im Alltag aufschnappen kann. Was "Regen" ist lernt man schnell, in den Schulbüchern geht es dann aber um "Niederschlag". Wenn beim Verdauungsprozess das Essen im Mund "eingespeichelt" wird, ist dieses grammatikalische Wortungetüm nicht unbedingt leicht zu verstehen. Auch wenn die Schüler in Tests Fragen beantworten müssen stehen sie vor dem Problem, dass ihnen sprachliche Mittel fehlen, um ihr Wissen mitzuteilen.
     
  19. nanana, meinst du mich damit? du lehnst dich gerade ganz weit aus dem fenster.

    Stichwort üblenachrede / verleumdung

    so viel dazu :)
     
  20. klar sind sie das, noch wollen sie ja etwas. wenn es dann aber in D nicht so läuft wie erwartet und agression dazu kommt (die ja latent vorhanden ist), möchte ich keinen stress mit denen haben, d.h., man geht ihnen aus dem weg. ich kann genug beispiele geben, wie sich einige aufführen, z.b. eltern in der schule.

    ich kenne einige, die im täglichen leben durch ihren Job die andere seite der medaille kennen...

    arzt-Nachbarn, wie ammerlandbremer sie hat, ist ja wohl nicht die regel.

    aber aus millionen von menschen sich ein paar heraus zu suchen ist zu einfach. die masse wird uns erhebliche probleme bereiten, bzw. wir haben sie schon.

    da nützt ein bericht über ein buntes bild nullkommanull und ich verstehe auch nicht den sinn eines solchen berichtes.