Allgemeiner Politik Thread

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Niedersachse, 15. November 2008.

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  1. Ich möchte hier keinesfalls in ein Beamtenbashing verfallen. Die meisten machen einen sehr guten Job und sind keineswegs überbezahlt. Eher im Gegenteil.

    Das gilt auch und im Besonderen für Lehrer, deren "Schmerzensgeld" oft noch viel zu niedrig ist.

    Die Weiterbildungslehrgänge finden aber gerade nicht während der Ferien statt. Meine zwei Kinder haben zum Beispiel in der Woche nach den Herbstferien zwei Tage schulfrei, weil sich die Lehrer da in ihrer Mehrzahl auf einem Lehrgang zur Inklusion befinden (sinnvoll und richtig).

    Und das ist keineswegs ein Einzelfall. Seit Jahren gibt es immer wieder unterrichtsfreie Tage mit Notbetreuung im Bedarfsfall wegen irgendwelcher Fortbildungen. Derartige Lehrgänge während der Ferien sucht man allerdings vergebens.
     
  2. SRKKGURU

    SRKKGURU

    Ort:
    NRW
    *Ammerlandbremer*

    Alles klar. Hab ich so nicht gewußt. Aber ich nehme das gerne als Info an.

    :beer:
     
  3. Ich gönne Dir auf jeden Fall Deine Pension! Und den meisten Lehrern meiner Kinder auch, ebenso wie Beamten bei Polizei und Feuerwehr und generell allen Beamten, die ehrlich und eifrig ihre Arbeit tun.:beer:
     
  4. Werdiknight

    Werdiknight Guest

    Ich denke, das wird oftmals falsch eingeschätzt. Ein Freund von mir ist ebenfalls Finanzbeamter. Wir haben das Spielchen "Gehaltsvergleich" vor einigen Jahren auch mal gemacht. Ist mittlerweile zwar gut 10 Jahre her, aber ich war wirklich schockiert als ich hörte, was er - damals immerhin schon rund 6 - 7 Jahre fest im Berufsleben und immerhin im gehobenem Dienst tätig - verdiente. Hatte damals, nachdem ich gerade frisch nach abgebrochenem Studium mit einem Sachbearbeitereinstiegsgehalt bei einem großen Mittelständler begonnen hatte, netto rund 150 € mtl. mehr - bei 1,5 Wochenstunden weniger (persönliche Rahmenbedingungen waren gleich, wir waren beide ledig und kinderlos)... in den nächsten Jahren ging die Schere dann noch wesentlich weiter auseinander, was aber v.A. auch daran lag, dass ich in "meinem" Unternehmen eine neue Rolle annahm und entsprechend anders bezahlt wurde.

    Sicher kann man Gehälter aus der Wirtschaft und Beamtensolde nicht so 1:1 vergleichen, insbesondere KV und die Berücksichtigung der Pension bzw. Rente verzerren das Bild da natürlich doch etwas, aber das fand ich persönlich doch schon sehr bemerkenswert, wie (verhältnismäßig) wenig dem Staat das eigene Personal wert ist.

    Aber das (Arbeits-)Leben besteht natürlich nicht nur aus dem Verdienst. Was ich damals wirklich absolut prägnant - und aus meiner Sicht erheiternd - fand, waren die Themen Übertragung von Verantwortung, Vertrauen in seine Mitarbeiter, Vorschriftenkorsett... 2 Jahre vor dem obigen Gehaltsvergleich arbeiteten wir beide, mein besagter Kumpel und meine Wenigkeit, in einem ähnlichen Bereich - Buchhaltung. Er wie gesagt seit einigen Jahren in einem Finanzamt, ich damals im Rahmen eines Hochschulpraktikums bei meinem späterem Arbeitgeber. Nach gerade einmal 3 Wochen in diesem Bereich habe ich Buchungsvorgänge über sechsstellige Beträge vollständig eigenständig abgewickelt, während er - auch nach mehreren Jahren nach der Ausbildung - jeden noch so kleinen Betrag von seinem Chef quittieren lassen musste... und selbst die Farbe der Tinte für die Unterschriften war dabei festgelgt... In dem Moment war für mich klar, wo ich niemals hin wollte... zum Fc Bayern und als Beamter in ein Finanzamt. :D

    Sicher, als Beamter hat man gewisse Vorteile, insbesondere natürlich die lebenslange Jobgarantie. Ich persönlich bereue aber absolut nicht, diesen Weg niemals in Erwägung gezogenen zu haben. Das absolut starre System, das Nicole hier auch anschneidet und das ich aus unzähligen Berichten meines Freundes kenne - übrigens nicht nur in Bezug auf die Karriereleiter, sondern auch im täglichen Arbeitsalltag - hätte mich in den Wahnsinn getrieben. Es gibt in diesem System quasi nichts, was ich nicht zu kritisieren hätte (oder auch habe, denn als Steuerzahler betrifft uns das oft ineffiziente Beamtensystem leider am Ende des Tages indirekt genauso)... Da kämpfe ich mich lieber ab und an mal durch ein paar schlechte Jahre als nach einem halben Jahr im Irrenhaus zu landen. :D

    Aber Gott sei Dank kann jeder für sich selbst ganz bewusst entscheiden, welchen Weg er/ sie gehen möchte und kann und muss dann mit den entsprechenden Vor- und Nachteilen leben.
     
  5. ich bezog mich auch auf die freie wirtschaft, bau, handel, was auch immer. mit 38,5 ist da nichts
     
  6. wem gönnt man das nicht? aber die berechnungsgrundlagen sind eher, naja.

    einem ehemaligen bekannten von mir (lehrer) gönne ich es nicht. selten so etwas faules gesehen. die sowieso schon 100 tage Urlaub wurden regelmässig ausgedehnt. eine Fortbildung in den ferien gab es bei ihm nie. da war die 25 stunden die regel und die lästigen Elternabende waren störend im tagesablauf.

    aber natürlich kenne ich auch fleissige Lehrer :)

    die hausaufgaben und klausuren wurden gerne auch von seiner frau (zahnmed. fachangestellte) korrigiert :)
     
  7. SRKKGURU

    SRKKGURU

    Ort:
    NRW
    Da hast Du recht. Alles klar. :wink:
     
  8. opalo

    opalo

    Ort:
    Wo die Ruhr einen großen Bogen macht...
    Kartenverkäufe:
    +221
    @Werdi. :tnx: für den Bericht. Ich würde, wenn alles so festgezurrt wäre, vermutlich schnell das Weite suchen. Prozesse finde ich wichtig, aber in der Wahl der Tintenfarbe bin ich gerne frei. Oder grün wäre Pflicht für alle .... ;)
     
  9. Chodo

    Chodo

    Ort:
    Bonn
    Das hat - zumindest in unserem Haus - schon seinen Grund, dass die Tintenfarbe vorgeschrieben ist.
     
  10. DR AKR

    DR AKR Guest

    Die Farbe "rot" ist vermutlich für Korrekturen vorbehalten?? :cool:
     
  11. Chodo

    Chodo

    Ort:
    Bonn
    Ja sicher ;)
     
  12. corox

    corox Guest

    Das stimmt, ich habe eine 37,5 Stunden Woche.
     
  13. Dass weniger als die Hälfte der Wähler in Köln die Gelegenheit genutzt hat, nicht nur auf die Politik ihrer Heimatstadt Einfluss zu nehmen, sondern zugleich auch noch ein Zeichen zu setzen, dass man sich nicht von Fanatikern ins Bockshorn jagen lässt finde ich ziemlich bedenklich.

    Der neuen Bürgermeisterin viel Erfolg beim regieren und vor allem eine gute und schnelle Genesung.
     
  14. Chodo

    Chodo

    Ort:
    Bonn
    Es ist überhaupt bedenklich, wenn weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten zur Urne gehen, auch wenn es "nur" um Kommunalwahlen geht.
     
  15. Tja, das haben die Politiker zu verantworten. An fehlendem politisches Interesse der Bevölkerung liegt es mit Sicherheit nicht.
     
  16. Kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Wenn jemand politisch interessiert ist, dann ist er entweder weitgehend zufrieden mit der aktuellen Situation und sollte demnach "die Regierung" (auch auf kommunaler Ebene) wiederwählen oder aber eine andere Partei, in der Hoffnung, dass diese an die Macht kommt.

    Gar nicht zu wählen zeigt meiner Meinung nach nur, dass es einem egal ist, wer gewinnt. Dann sollte man sich aber auch nicht über die Regierenden empören, schließlich hat man sie - wenn auch indirekt - "gewählt". Nichtwählerstimmen werden de facto unter allen Parteien aufgeteilt, und da erhält die Regierung halt unausweichlich mehr als die anderen.
     
  17. Cyril Sneer

    Cyril Sneer

    Ort:
    Duisburg WVSC-Sieger #228
    Kartenverkäufe:
    +8
    Oder man wählt nicht, weil man keine der zur Wahl stehenden Parteien als passenden Repräsentanten seiner Meinung ansieht.
    Man kann auch von seinem Wahlrecht gebrauch machen indem man nicht wählen geht.
    Ich persönlich weiß momentan absolut nicht, wen ich wählen soll.
     
  18. Es gibt doch aber nicht nur die 4-5 Parteien, die die 5%-Hürde überschreiten werden (und je nach Wahl ist die Hürde ja sogar noch geringer), sondern deutlich mehr.
    Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass da gar keine bei ist, mit der man nicht eine ausreichende Schnittmenge an Überzeugungen teilt.
     
  19. Cyril Sneer

    Cyril Sneer

    Ort:
    Duisburg WVSC-Sieger #228
    Kartenverkäufe:
    +8
    Mag sein aber was bringt mir das, eine Partei zu wählen die meinen Vorstellungen entspricht, die aber realistisch gesehen keine Chance hat und ich rede da nicht von extrem linken oder rechten.

    Vielleicht bin ich aber auch einfach nicht genügend politisch interessiert.
    Momentan sehe ich halt in Zukunft einige Schwierigkeiten auf uns zukommen, bin aber mit meinem Leben hier aktuell durchaus zufrieden und das obwohl ich im "schönen" Duisburg wohne aber hier ist auch nicht alles Marxloh und Hochfeld.