Allgemeiner Politik Thread

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Niedersachse, 15. November 2008.

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  1. SRKKGURU

    SRKKGURU

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    Die Beamtenversorgung hinterfragen, kann man nur für die, die dieser Versorgung noch nicht unterliegen. Das es den Beamten schlecht geht, kann kein Beamter behaupten. Will ich auch nicht.
    Die Angestellten sich oft wirklich schlechter dran, zwar nicht immer, aber oft. Heute spielt es z.B. keine Rolle mehr, wie lange jemand im Angestelltenverhältnis gearbeitet hat. Er kann mit einer Änderungskündigung entlassen werden. Ist mit vielen Angestellten der Bundeswehr bei den Standortschließungen so passiert. Früher hieß es, wer 15 Jahre als Angestellter hinter sich gebracht hat ist unkündbar. Das ist heute nicht mehr so.
    Natürlich sind die Sozialabgaben auch ein Problem.
    Der Beamte trägt in der Regel die Krankenversicherung selbst und muß nebenbei Steuern zahlen. Wie schon geschrieben, zahlt der Beamte auch einen kleinen Beitrag in die "Pensionskasse" !
     
  2. opalo

    opalo

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    Ich finde, ehrlich gesagt, eine längere Probezeit vor einer Verbannung auf Lebenszeit aus Sicht des Arbeitgebers auch nur allzu verständlich, denn dass nach dieser Verbeamtung der Status wieder entzogen wird, dürfte nicht einfach sein und entsprechend selten vorkommen. Mit 27 ggf einen sicheren Job haben ist doch ein Traum! Da war ich noch nicht mal unbefristet angestellt....;)
     
  3. SRKKGURU

    SRKKGURU

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    NRW
    Stimmt, muß ich zugeben, deshalb bin ich auch vor knapp 45 Jahren in den öffentlichen Dienst gegangen, gehe jetzt in ein paar Monaten in Ruhestand.
    Davor habe ich 5 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet.
    Zu den 45 Jahren zählt auch eine 8jährige Soldatenzeit, die eine 1,5jährige Berufsausbildung beinhaltete. Hätte ich diese Berufsausbildung während der Dienstzeit nicht gemacht, hätte ich kein Beamter werden können. So gesehen ist es mir nicht schlecht ergangen. Deshalb sage ich ja auch, das es mir als Beamter nicht schlecht geht. Ich bin im mittleren Dienst. Danach kommen noch der gehobene und der höhere Dienst. Vor dem mittleren Dienst kommt der einfache Dienst.
     
  4. opalo

    opalo

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    Hab gerade meinen Post nochmal gelesen "Verbannung" sollte es natürlich nicht sein, das ist die Krux mit der Spracherkennung ;)

    Edit: Mir geht es als Angestellter auch nicht schlecht, einmal abgesehen von der latenten Jobunsicherheit, die mir immer wieder schlaflose Nächte bereitet hat und sicher auch noch bereiten wird. Da habe ich durchaus zwischendurch gedacht, ein Beamtenjob wäre nicht schlecht.....

    Ich finde nur, dass es beim Abwägen der beiden Varianten gegeneinander seitens der Beamten zu kurz gedacht ist, nur auf das Gehalt der Angestellten abzustellen, da die Vorteile dabei unter den Tisch fallen. Und ich finde es richtig, die Zahl der neuen Beamten auf ein Mindestmaß zu beschränken, da uns die jetzigen Pensionsansprüche schon auf die Füße fallen werden.
     
  5. SRKKGURU

    SRKKGURU

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    Hab es von der lustigen Seite gesehen.:beer:
     
  6. Nicole

    Nicole

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    @opalo:

    Ich spreche die ganze Zeit vom Finanzamt in Niedersachsen... So steht es auch in meinem Post!!!

    Somit pauschalisiere ich nicht, sondern spreche nur davon, wie es bei uns ist... Quasi mit den Infos, über die man so bei uns spricht!
     
  7. opalo

    opalo

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    Gegrinst hab ich auch :D

    @Nicole. Dann habe ich Dich missverstanden, bleibe aber dabei, dass auch im Finanzamt in Niedersachsen die Angestellten meiner Meinung nach schlechter gestellt sind, weil sie keine Jobgarantie haben und sich selbst mit um ihre Altersversorgung kümmern müssen, d.h. dafür geht ein Teil ihres Nettogehaltes drauf, den der Beamte nicht aufwenden muss.
     
  8. Nicole

    Nicole

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    Die Angestellten bei uns in der FV haben eine inoffizielle Jobgarantie, sofern sie nicht kürzlich nur für eine bestimmte Zeit eingestellt wurden. Wie offiziell sie Stand heute ist, weiß ich nicht. Es gab mal eine Regel: 15 Jahre Finanzamt, immer Finanzamt. Ich meine, dass diese Regel sogar zu Gunsten der Angestellten verbessert wurde, sicher bin ich mir da aber nicht... Sollten sie natürlich goldene Löffel stehlen, ist das hinfällig. Allgemein werden aber kaum noch Angestellte eingestellt. Ich arbeite seit 13 Jahren in der FV und habe noch nie erlebt, dass ein Angestellter entlassen wurde.
     
  9. Was verdient denn nun ein Angestellter im Finanzamt mehr an Brutto? Was hast du Brutto und was Netto?
    Damit du hier keine Offenlegung deiner Finanzen machen musst, kannst du ja die drei Beträge jeweils mit einem dir beliebigen Faktor x multiplizieren. Nur das die Relationen weiterhin gegeben sind. Ebenso wäre es sinnvoll das Bruttogehalt eines Angestellten in einem ähnlich langen Beschäftigungsverhältnisses zu wählen.
    Würdest du mir/uns diese Zahlen nennen?
     
  10. Nicole

    Nicole

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    Vor ein paar Jahren haben ein Kollege u ich es mal verglichen:

    Ich: 1430 netto
    Er: irgendwas zwischen 1350-1400 netto

    Die Bruttobeträge habe ich nicht auf dem Schirm!

    Er war aber schon länger im Amt beschäftigt und bei mir war noch die private KV iHv 200 Euro abzuziehen. Anschließend folgten natürlich Gehaltserhöhungen sowie die normalen Anhebungen durch Alterstufen. Dazu bleibt festzuhalten, dass die Angestellten zuerst ihre Erhöhung bekommen. Die Beamten ziehen grundsätzlich nach... Jedenfalls kämpfen sie darum, dass unsere Erhöhungen denen der Angestellten angepasst werden...

    Die Gehälter sind auf jeden Fall so ungefähr angepasst. Alter TB9 ist entsprechend A9. Bei den Beamten hatte man nur die Möglichkeit, ganz einfach die Sonderzahlungen zu streichen. Bei den Angestellten ging das nicht so schnell. Angestellte bekommen ein gutes Urlaubsgeld, sowie ein knapp 13. Gehalt. Den Beamten fehlt diese Zuwendung seitdem die CDU an die Macht kam...
     
  11. opalo

    opalo

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    Bei ihm musst du dann noch dir private Altersversorgung abziehen, denn wenn er nicht vorsorgt, reicht ihm die staatliche Rente nicht. Den Kostenfaktor hast du nicht. Und wenn er bei mehr Berufserfahrung bzw. Dienstjahren ein mit Deinem vergleichbares Nettogehalt hatte, ist das auch ein Vorteil für Dich. Ebenso sollte er Kinder haben und du nicht.

    Ich hätte aber grundsätzlich gedacht, dass man beim Finanzamt (deutlich) mehr verdient. Insofern hab ich diesbezüglich etwas gelernt, danke!
     
  12. Ein Vergleich ergibt natürlich nur Sinn, wenn die restlichen Voraussetzungen übereinstimmen.
    Also gleich langes Beschäftigungsverhältnis, Familienstand und Kinderzahl gleich sowie selber oder ähnlicher Aufgabenbereich und berufliche Qualifikation.

    So scheint es ungefähr gleich zu sein, doch kann ich mir nicht recht vorstellen, dass dort geringere Unterschiede als z.Bspl. bei Lehrern sind. Wobei da natürlich wegen der höheren Einkommen, bei gleichen prozentualen Unterschieden, diese in der Summe höher sind.
     
  13. Nicole

    Nicole

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    Jetzt, einige erkämpfte Erhöhungen, 1 Beförderung und ein paar Altersstufen später bekomme ich auch mehr, jedoch immer abzüglich der KV...

    Als A6 (Einstieg Beamter mittlerer Dienst) fing ich halt ganz unten an. Man bekommt zwar alle 2 Jahre (später alle 3 Jahre) mehr Geld, weil man in eine andere Altersstufe kommt, doch das macht den Kohl nicht fett. Man hofft halt immer, dass die Angestellten mehr Geld bekommen, damit diese Erhöhungen auch bei uns angewendet werden. Geht zwar nicht immer und vorallem gleich auf, aber passt schon.

    Was viele halt vergessen o nicht wissen:

    -Beamte müssen nicht weniger Steuern zahlen (oft genanntes Argument)
    -Bei Beamten geht es nicht wirklich nach Leistung
    -Beförderungen folgen nur, wenn man zeitlich dran ist
    -Beförderungen dauern oft 10-14 Jahre
    -Du hast die Arschkarte gezogen, wenn du die Ausbildung mit einer 3 o 4 abgeschlossen hast.
    -Beurteilungen erfolgen alle 3 Jahre, ausgehend von der Abschlussnote (nicht von der Leistung am Arbeitsplatz). Du kommst also nicht so schnell auf gut, egal wie gut du arbeitest!
    -Nach einer Beförderung wirst du automatisch schlechter beurteilt.

    Ja, ich habe einen sicheren Arbeitsplatz! Ich habe mit 21 o 22 mein Lebenslänglich bekommen. Das ist toll, keine Frage!

    Nein, ich bin nicht zufrieden, da man Ewigkeiten auf der Stelle steht und sich nicht wirklich durch Leistung beweisen kann... Ich würde gerne mal zum Chef gehen und ihm sagen, dass ich aufgrund meiner Leistung mehr verdienen möchte. Aber sowas klappt hier nicht!
     
  14. opalo

    opalo

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    Auch in der freien Wirtschaft hängt der Verdienst nicht zwingend von der Leistung ab, sondern sehr oft auch davon, wie gut man sich verkaufen kann bzw wie gut man mit dem Chef / der Chefin kann oder wie gut man im Unternehmen vernetzt ist. Automatische Gehaltsanpassungen nach Jahren gibt es bei uns nicht, d.h wenn die Firma selbst keine Gehaltserhöhung oder Beförderung ausspricht, passiert erstmal nichts. Und wer selbst nicht den Mut oder das Geschick hat, aktiv zu werden und zu verhandeln, zieht den kürzeren gegenüber denjenigen, die forscher oder taktisch geschickter sind. Das ist auch nicht fair.
     
  15. Nicole

    Nicole

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    Nee, fair ist es auch nicht, jedoch hast du es selbst in der Hand... Ich finde es gut, wenn Leistung honoriert wird (werden kann).

    Das Personal wird erfahrungsgemäß überall weniger, die Arbeit wird mehr. Es ist schön, wenn Leute, die sich den Ups, ich muss meine Wortwahl ändern ;) aufreißen, dafür auch honoriert werden. Mir hängt meine 3 mein Leben lang nach. Jeder Anwärter, der zB mit 2 besteht (Arbeitsleistung egal) geht mir irgendwann vor. Ein automatisiertes, leistungsunorientiertes Verfahren, das zum Kotzen ist...

    Ok, 12 Jahre Mutterschutz sind drin. Das ist gut. Aber sogar diejenigen, die derzeit in diesem Urlaub sind, kommen schneller voran als ich...
     
  16. opalo

    opalo

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    Wo die Ruhr einen großen Bogen macht...
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    +221
    Klar, man kann selbst aktiv werden. Aber es ist naiv zu glauben, dass diejenigen am weitesten kommen, die am meisten Leistung bringen.
     
  17. Chodo

    Chodo

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    Du hast noch vergessen:
    -Beförderungen sind auch endlich. Je nach Behörde ist es entweder schwierig oder unmöglich, die Hürde eines Laufbahnwechsels (vom einfachen in den mittleren Dienst, vom mittleren in den gehobenen Dienst, vom gehobenen in den höheren Dienst) zu nehmen. So ein Laufbahnwechsel ist fast immer nur mit einer weiteren mehrjährigen Ausbildung verbunden, weitere Voraussetzung sind ein gewisses Mindestalter und Mindestdienstalter sowie entsprechende Beurteilungen. Die sind - natürlich - auch im öffentlichen Dienst ein Produkt subjektiver Wahrnehmung des Vorgesetzten und sorgen oft genug dafür, dass sich irgendwer ganz fies zurückgesetzt fühlt.
     
  18. ich habe mir nicht komplett alles durchgelesen, also bitte ich um entschuldigung wenn schon etwas darüber geschrieben wurde.

    die vorteile beamter zu sein sind aus meiner sicht eklatant. in der freien wirtschaft ganz normaler betrieb und nicht gerade vw, sind 42-45 stunden die woche usus. nicht durch mehrarbeit sondern per vertrag festgeschrieben. urlaubs- und weihnachtsgeld? wo gibt es denn das noch? wenn der AG einigermassen auf der höhe ist, werden freie angestelltenverträge gemacht. da gibt es dann nur noch 12 mal x.

    25 urlaubstage sind auch normal, mehr eher nice to have.

    beamte haben im krankheitsfall keine 6 wöchige begrenzung der lohnfortzahlung, da wird munter weiter voll bezahlt. bei Lehrern kommen noch gefühlt 120 tage ferien dazu (jaja, die zeit wurde vorgearbeitet :lol:).

    notwendige operationen werden auch gerne mal direkt nach den ferien durchgeführt.

    das entscheidende ist aber die rente. wenn ein beamter immer schön regelmässig seine 40 jahre anspart, beträgt die pensionshöhe 71% seines letztes gehalts (so ungefähr). das schafft ein angestellter nie im leben, da sind es nach 45 jahren im schnitt 50%.
     
  19. neuman

    neuman

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    NULL
    Ich finde, da ist ein Fehler im System. Es darf einfach nicht sein, dass eine Note für die Anwärterzeit so dermaßen viel zählt. Es gibt einfach so viele Faktoren, von denen diese Note abhängen kann. Man sollte nicht denken, dass diese Note ein Spiegelbild der tatsächlichen Leistung während der Anwärterzeit ist, aber noch weniger hat sie natürlich etwas mit der Leistung in der Zukunft zu tun. Oft geht es darum, den Personen irgendwie zu gefallen, die für die Benotung zuständig sind. Es ist schon sehr fragwürdig, wenn so eine Note noch Jahre oder Jahrzehnte später wichtiger ist als die aktuell abgelieferte Leistung.
     
  20. SRKKGURU

    SRKKGURU

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    NRW
    Das ist alles nicht ganz richtig.
    Ein Beamter muß lt. Gesetz 41,5 Stunden pro Woche arbeiten. Ein Angestellter beim gleichen Arbeitgeber 38,5 Stunden lt Tarifvertrag. Dafür bekommt der Beamte aber bei gleicher Arbeit nicht ein bischen mehr Lohn. Der Angestellte darf aber jeden Tag früher nach Hause gehen.

    Ein Beamter muß, um die volle Pension zu erhalten, 45 volle Dienstjahre ableisten, nicht 40. Das ist schon seit mindestens 15 Jahren so.

    Noch etwas, der Beamte nimmt, entgegen dem Angestellen, Hoheitliche Aufgaben wahr, das trotz oft gleicher Aufgaben.

    Bei den Bundesbeamten, ich bin auch einer, gibt es das Weihnachtsgeld eingearbeitet in das Gehalt. Dadurch bekomme ich im Endeffekt weniger Weihnachtgeld als vorher. Ein 13. Monatsgehalt gibt es für Beamte schon seit ca. 35 Jahren nicht mehr.

    Ein Urlaubsgeld gibt es schon seit ca. 15 Jahren nicht mehr.

    Und jetzt kommt das so belächelte Argument eines Beamten: ich darf nicht streiken.

    Mit den Lehrern kenne ich mich so nicht aus, weiß aber, das sie innerhalb der Ferienzeit sehr oft Weiterbildungslehrgänge haben.

    Das nur zur weiteren Info.