Allgemeiner Politik Thread

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Niedersachse, 15. November 2008.

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  1. Gerade auf der facebook-Seite von Monitor gefunden:

    "Verständnis? Wofür?

    Verständnis aufbringen für die Ängste und Sorgen der Bürger in Deutschland. Keine Talkshow mehr ohne diesen Satz, keine Diskussion am Stammtisch und keine Debatte im Bundestag. Verständnis VON oder Verständnis FÜR? Es ist der kleine semantische Unterschied, der den Analysten vom Aktivisten unterscheidet. Den, der Stimmungen deutet von dem, der Stimmung macht. Ja, auch ich verstehe, dass es Ängste vor Flüchtlingen gibt und woher diese Ängste kommen. Nur, mit Verlaub, ich habe kein Verständnis dafür.

    Ich habe kein Verständnis dafür, dass Menschen Angst haben vor einer "Islamisierung des Abendlandes", wo der Anteil der Muslime im europäischen „Abendland“ gerade mal 4 % ausmacht, und auch dann nur auf 5 % anwachsen würde, wenn sämtliche syrischen Flüchtlinge auf einmal nach Europa kämen.

    Ich habe kein Verständnis dafür, dass Menschen in diesem Land davor Angst haben, dass 2, 3 oder 5 Millionen Flüchtlinge uns unserer Lebensgrundlage berauben. In einem Land, das gerade Milliarden Überschüsse erwirtschaftet und dabei von der Armut der Länder profitiert, aus denen viele Flüchtlinge zu uns kommen.

    Ich habe kein Verständnis dafür, dass besorgte Bürger Angst davor haben, dass unsere Verfassungswerte in Gefahr geraten, wo doch die Gleichen, die das befürchten, sofort dazu bereit sind, Artikel 1 des Grundgesetzes zu opfern, wenn es um eine menschenwürdige Behandlung von Flüchtlingen in diesem Land geht.

    Nein, ich habe keinerlei Verständnis für diese Ängste – und schon gar nicht dafür, dass Politiker Verständnis für solche Ängste heucheln und dabei nichts anderes tun, als diese Ängste jeden Tag aufs Neue anzufachen.

    Georg Restle"
     
  2. Nun da hat der gute Herr Restle doch nur wieder bewiesen, daß manche mit üppigen GEZ-Gebühren sicher alimentierte Journalisten, offensichtlich über den Dingen schweben und mit gebührender Herablassung und Verachtung auf die Bürger schauen, welche die derzeitige Asylpolitik nicht gutheißen: (Sind übrigens nicht so wenige)
     
  3. Macht es das besser? Ich denke, dass er ganz gut erklärt, warum diese Befürchtungen nicht eintreffen werden.

    In der frühen Neuzeit hatte die Mehrheit der Bevölkerung der Menschen riesige Angst vor Hexen und hat deswegen Menschen getötet. Hast du Verständnis dafür?
     
  4. nickilauda

    nickilauda

    Ort:
    NULL
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    :unfassbar: Was für Vergleiche. Toleranz für Flüchtlinge allerorten, Relativierungen bis zum abwinken. Aber wehe die Bürger des eigenen Landes sehen den Flüchtlingstrom und der Umgang damit nicht so unkritisch. Da ist es dann aus mit der Toleranz. Und es wird mit Hexenverbrennung argumentiert:ugly:
     
  5. Was verstehst du denn unter "relativieren"? Wenn man auf Meldungen von Problemen schreibt: "Ja, das ist ein Problem, aber nicht alle Asylbewerber sind Problemfälle!", ist das für dich dann schon Relativierung?

    Wenn du schreibst "die Bürger des eigenen Landes" sehen das so... dann relativiere ich es, indem ich sage, dass ich es anders sehe als du. (Und Kritik an der Asylpolitik habe übrigens auch ich, nur offenbar andere als du.)

    Und das mit der Hexenverbrennung habe ich, um das vielleicht für dich noch mal zu erklären, als Antwort auf "es sind viele besorgt" gebracht. Ich will damit nicht mehr oder weniger ausdrücken als dass die bloße Zahl der Besorgten nichts mit dem tatsächlichen Ausmaß der Gefahr zu tun hat.
     
  6. Klunz

    Klunz Guest

    Ja und das kann man nicht schreiben, sondern muss in Polemik abgleiten. Der Flüchtlingsthread war mal lesenswert und konstruktiv mit kleinen Strohfeuern. Du trägst einen großen Teil dazu bei, das die Strohfeuer überhand nehmen. Fahr mal etwas runter! Das hilft nicht nur dem Thread, sondern auch Dir.
     
  7. Wenn ich also Argumentationen überspitze und damit zeige, wie absurd sie sind, dann ist das Polemik, die der Sache schadet...
    Wenn du hingegen Dinge schreibst wie "dein Problem, wenn du den Artikel nicht verstehst", statt selber eine Argumentation zu versuchen, dann ist das hilfreich und lesenswert.

    Nun gut.:roll:

    Es mag übrigens in der Tat sein, dass ich mich etwas in Rage geschrieben habe. Aber das liegt daran, dass ich mi mehr und mehr Entsetzen sehe, wie teilweise "argumentiert" wird, um die eigene Xenophobie zu "begründen." Hier zum Glück deutlich weniger als auf facebook.
     
  8. Klunz

    Klunz Guest

    Nein es beides nicht gut. Macht aber das, was Du wohl in einer bedeutend anderen Anzahl machst, nicht besser. UND NEIN die Anzahl ist am Ende auch nicht maßgebend, es ist nur ein Spiegel Deiner selbst.

    Entscheidend wird sein ,welchen Teil Du dazu beiträgst und nicht nur feststell, wie Andere argumentieren. Oder ist es ein Grund in Rage zu kommen bzw. ist das gut in einer Diskussion?
     
  9. Hammer Argumentation!! Du hast selbstverständlich recht. Die Befürchtung vieler Bürger, daß unsere Gesellschaft bei Fortdauer des Hereinströmens von Asylbewerbern im derzeitigen Umfang und unter der Berücksichtigung eines darauf folgenden Familiennachzuges evt. überfordert werden könnte, hat natürlich frappierende Ähnlichkeit mit der Angst vor Hexen im Mittelalter - daß ich da noch nicht selber drauf gekommen bin!
     
  10. Habe ich doch weiter oben schon erwähnt: mit dem Verweis auf die Hexenverfolgung nahm ich nur Bezug auf das "es sind viele, die so denken".

    Nur darum, dass das allein ja wohl kein Argument sein kann, darum ging es mir. In dem Artikel standen Argumente, und die Reaktion war stimmt nicht, denn: viele haben Angst. Und gerade darum geht es doch, ob diese Angst berechtigt ist oder im Anbetracht der Zahlen eher nicht.

    Über Folgen und Umfang des Familiennachzuges können wir gerne diskutieren, zum Beispiel, indem man sich über Zahlen unterhält.
     
  11. Nun dann lass uns mal auf den Ausgangspunkt zurückkommen - den Kommentar eines ö-r-Journalisten, welcher sein komplettes Unverständnis über das Vorhandensein von Ängsten in der Bevölkerung äußert und dies mit Zahlen begründet, welche unvollständig bzw. fehlinterpretiert sind.

    Er verweist darauf daß, selbst wenn alle syrischen Flüchtlinge nach Europa kommen, dies nur einen Anstieg der muslimischen Bevölkerungsanteil um 1% auf 5% gesamt bedeutet. Soweit richtig - in der Praxis sieht es nun aber so aus, daß alle Flüchtlinge nur in max. 3 Länder nach Europa kommen und die meisten nach Deutschland. Bei insgesamt derzeit allein ca. 11 Mio. syrischen Flüchtlingen kommt man da ganz schnell auf andere Prozentzahlen, erst recht wenn die vielen Asylbewerber aus Pakistan, Afghanistan, Iran, Irak, Somalia, Nigeria und dem Magreb noch dazugerechnet werden. Aus mehreren Quellen wird vermeldet, daß derzeit monatlich allein ca. 100.000 Afghanen ihr Land Richtung Europa verlassen, das Thema Familiennachzug wird noch gar nicht in seiner Bedeutung in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Die Integrationserfolge bei arabischen Zuwanderern sind in der Vergangenheit zum erheblichen Teil leider auch nicht gerade ermutigend. Da frage ich mich ernsthaft wie der gute Herr Restle derartig herablassend argumentieren kann.
    Und nur zur Erinnerung - wir haben keinen Überschuß erwirtschaftet - wir haben 2 Billionen € Schulden, welche wir unseren Kindern hinterlassen, somit verpufft auch dieses, von ihm angeführte Argument bei näherer Betrachtung.
    Ich habe selbst große Bedenken, was die Entwicklung unseres Landes in der jetzigen Situation betrifft. Das Interview mit der Kanzlerin gestern hat gezeigt, daß die Regierung derzeit nicht Herr der Lage ist und relativ hilflos wirkt. Alle Prognosen haben sich bisher als nicht haltbar erwiesen, selbst nicht anerkannte Bewerber werden kaum abgeschoben, der Staat verlässt sich auf die vielen freiwilligen Helfer, die Asylprüfstellen sind unterbesetzt und können ihren Aufgaben nicht nachkommen, geltendes Recht wird nicht durchgesetzt, eine europäische Solidarität gibt es nicht. Da bekommen viele Bürger nun mal Bedenken und nur mit gutem Willen allein wird es nicht gehen.
     
  12. Manolo

    Manolo

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    :tnx:

    Der ganze Kommentar ist in der Tat ziemlicher Schwachsinn!
     
  13. SYLAR

    SYLAR

    Ort:
    Kiel
    Man muss sich doch nur mal unsere Bevölkerungsstruktur ansehen, zusammen mit der Alterspyramide. Rechnet man dann mal die derzeitigen Zuwanderungszahlen dazu, wird es zwar nicht in den nächsten Jahren, aber auf mittelfristige Sicht sehr wohl zu einem extremen Wandel in der Zusammensetzung der Bevölkerung kommen. 5 % Muslime?:lol:
     
  14. Ich finde es nimmt so langsam wirklich Überhand mit den Flüchtlingen. Vor allem sind es zum großen Teil nur junge Männer, zumindest ist das bei uns so. Kinder oder Frauen sieht man eher weniger. Wir haben in unserem 26.000-Einwohner-Städtchen fast 2000 Flüchtlinge. Man weiß ja gar nicht mehr wirklich wo die hinsollen. Ich frage mich wohin das noch hinführen soll, wenn die jetzt schon Probleme mit der Unterbringung und Versorgung haben.
     
  15. (Beitrag aus nem anderen Thread)

    Das ist nicht nur ein Problem der Flüchtlinge.
    Es gibt genug deutsche Eltern, die ihre Kinder nicht erziehen können/wollen und es der Schule zu schustern....

    Noch ein Wort zum Thema Sprachkurse.
    Ich arbeite in einer Inobhutnahmestelle, wo derzeit sehr viele UMA (unbegleitete minderjährige Asylsuchende) aufgenommen werden (die sind froh und dankbar erstmal in D zu sein anstatt in Syrien etc. von der ISIS oder so eingezogen werden). Wird vom 1. Tag an Deutsch gepaukt. Hierfür kommen Studentinnen ehrenamtlich in unsere Einrichtung. Der überwiegende Teil der UMA´s sind mit großem Eifer dabei.
    Allerdings sind die UMA´s nicht sehr lange bei uns. Haben aber dann schon ein paar Brocken Deutsch "intus" (Hallo, Guten Tag, Wie gehts, etc).

    (Sorry das ich auf den Beitrag vom Block jetzt erst antworte, aber ich hab ich noch ein Leben neben dem Forum:p)
     
  16. *Eisbaer*

    *Eisbaer*

    Ort:
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    Wenn hier jetzt auch über das Flüchtlingsthema geredet wird, dann müssen wir hier auch dicht machen, zumindest vorrübergehend. Wir wollen das Thema nicht unterdrücken, aber ihr könnt scheinbar nicht normal miteinander umgehen bei dem Thema.
     
  17. :confused:
    Ist das Flüchtlingsthema nicht auch ein politisches Thema?
    Und was war an meinem Beitrag jetzt so schlimm? Nur weil ich dem Block widersprochen habe?
     
  18. Und wer ist damit gemeint nicht richtig miteinander umgehen zu können? Ist doch normal, dass in einem Politik-Thread mal miteinander diskutiert wird.
     
  19. *Eisbaer*

    *Eisbaer*

    Ort:
    Ein Traum in Flausch.
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    Wir haben das Flüchtlingsthema geschlossen, da das Thema total eskaliert jede Nacht und einfach nicht mehr moderierbar ist. Das wollen wir hier jetzt nicht nochmal aufleben lassen. Die Gemüter sollen sich erstmal etwas beruhigen. Andere politische Themen sind natürlich weiter willkommen.

    Es mag nicht für alle gelten, aber es sind leider zuviele. Darum habt bitte Verständnis, dass wir das Thema erstmal ruhen lassen wollen eine Weile. Ihr wart jetzt nicht explizit angesprochen.

    http://forum.werder.de/showthread.p...der-BILD-am-5.-Spieltag&p=3186163#post3186163
    Nachzulesen ist das hier.


    Anmerkung: Vorschläge hierzu gerne im Lob und Kritik.
     
  20. zum thema wohnungsbau:

    da ich aus der baubranche komme, kann ich versichern dass wir seit einiger zeit vermehrt wohnungsbau ausführen. weitere anfragen dienen hauptsächlich dem wohnungsbau.

    der haken an der sache ist, dass diese für den normalbürger nicht erschwinglich sind. ein 25 qm 1-zimmerapp. kostet in harburg schlappe 400 KALT. von den 25 qm sind 10 qm balkon eingerechnet. demnach ist das mehr oder weniger ein loch.

    über kaufpreise braucht man nicht zu sprechen, die sind in den letzten 12 monaten um mehr als 25% gestiegen.

    risiken für die bauherren gibt es so gut wie nicht. mieter wird es in zukunft genug geben. z.b. der staat als hauptmieter ist nun auch da, anschliessend gibt es noch eine kernsanierung umsonst dazu.

    wer kann sollte in den wohnungsmarkt einsteigen. die renditen sind enorm.