Allgemeiner Politik Thread

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Niedersachse, 15. November 2008.

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  1. Naja, laut Artikel hat der gute Herr Hermann in dem Fall Bezug auf einen Einspieler genommen. Ich denke, da muss man jetzt nicht so ne Story draus machen. Er meinte es nicht rassistisch und das ist der entscheidende Punkt.

    Haben die ÖR eigentlich noch andere Themen als Flüchtlinge? Unerträglich mittlerweile, jeden Tag dasselbe Gelaber in den Nachrichten und Talkshows.
     
  2. :tnx:

    Wird aber auch bei n24 und Konsorten immer schlimmer.
     
  3. Bremervörde

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    Das Problem ist, dass man durch das Ändern von Bezeichnung niemals die Diskriminierung an sich bekämpft.

    Ich finde es schade, wenn Worte wie "Zigeuner" die in unsere Sprache Einzug gefunden haben (auch positiv!), plötzlich nicht mehr verwendet werden sollen. Dadurch wird nichts gelöst. Es ist ein reiner Abnutzungskampf. Irgendwann ist das Wort "Schwarzer" wieder abgenutzt, dann kommt der nächste Begriff.

    Anders haben es übrigens die "Schwulen" gemacht. Die haben die abfällige Bezeichnung mit Stolz zum Namen ihrer Bewegung gemacht. So geht es also auch!
     
  4. politisch inkorrekt war die Verwendung des Begriffes schon 1962, als Bundespräsident Heinrich Lübke auf einem Staatsbesuch in Liberia seine Ansprache begann mit den Worten:

    „Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Neger“
     
  5. Dieses angebliche Zitat ist übrigens eine urbane Legende:
    http://www.zeit.de/2002/14/200214_stimmts_luebke.xml

    Unterträglich ist, dass (nicht zuletzt dank der Wirtschafts- und Außenpolitik der "westlichen Welt") derzeit mehr Menschen auf der Flucht sind als jemals zuvor seit Ende des Zweiten Weltkriegs.

    Unterträglich ist es ebenfalls, dass in einem der reichsten und angeblich zivilisiertesten Länder der Welt Menschen Brandsätze auf diese Menschen werfen, ihnen Hassparolen entgegenbrüllen.

    Solange das so ist, kann gar nicht genug darüber gesendet werden, damit diese Deppen endlich merken, wie falsch sie liegen! Erst recht, wenn sie meinen, sie seien "das Volk"!
     
  6. Bremervörde

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    :tnx:

    Unerträglich ist es aber auch, dass sich jetzt grad die Promis einmischen, die aus freier Entscheidung ihren Wohnsitz außerhalb von Deutschland gelegt haben. Wer sich so der Solidargemeinschaft entzieht, sollte jetzt nicht als Moralapostel auftreten.
     
  7. Das ist in der Tat unerträglich. Die westliche Wirtschaftspolitik spielt sicherlich eine Rolle. Schuld an islamischem Terror, islamischer Unterdrückung und islamischer Steinzeitlichkeit, vor der geflüchtet wird, hat sie aber nicht.

    Absolut, genauso unerträglich ist die Asyl- und Integrationspolitik, Konflikte sind vorprogrammiert und hausgemacht. Gegen diese Politik sollte sich die Wut richten und nicht gegen die größtenteils unschuldigen Flüchtlinge, aber das kapiert das rechte, Idiotenpack sowieso nicht.
     
  8. Na ja, wenn such etwas trotz Recherche nicht belegen lässt, gehe ich davon aus, dass es nie gesagt wurde. Gerade in Zeiten des Internet finde sich ja viele solche "Zitate". Auch von Cohn-Bendit und Roth sind ja angebliche Zitate im Umlauf, die sie so nie geäußert haben, die aber von rechter Seite gerne weiterverbreitet werden. Da zu sagen "es fehlt nur der Beleg" halte ich für falsch.

    Gerade der Hinweis aus die Schallplatte ist ja ein Hinweis darauf, dass sich das was verselbstständigt hat, so wie das angebliche Poldi-Zitat: "Fußball ist wie Schach. Nur ohne Würfel." Das hat er nie gesagt - es stammt von einem Imitator.
     
  9. Na ja, auch die westliche Wirtschaftspolitik hat zu der Armut und Perspektivlosigkeit geführt, ohne die der islamistische Extremismus zumindest deutlich weniger Anhänger finden würde. (Und der nicht mit "islamisch" gleichgesetzt werden sollte - der Großteil der Menschen, der vor ihm flieht, ist islamischen Glaubens - und ihr Glaube ist der Grund, warum ihnen die Islamisten mit dem Tode drohen).

    Und genau deswegen halte ich es für notwendig, dass darüber berichtet wird, dass NICHT die Flüchtlinge hierherkommen, um "uns" etwas wegzunehmen, sondern weil sie (zum größten Teil) aus völlig nachvollziehabren Gründen vor etwas davonlaufen.
     
  10. Bremervörde

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    Ach bitte. Das mit der westlichen Politik die angeblich schuld sein soll, ist für mich auch eine Umkehr von Tätern und Opfern!
    Natürlich hat unsere Politik Auswirkungen auf die Länder, aber Armut und Perspektivlosigkeit? Und warum gerade die westliche Politik? China macht zur Zeit mit seiner Wirtschaftspoliltik den Rest der Welt platt. Aber das Argument mit der Schuld des bösen Kapitalismus ist in etwa auf dem Niveau: "Hübsche Frauen sind selbst schuld wenn sie angegrabscht werden."

    Man kann das ganze auch anders sehen: Nur der Fortschritt und Wohlstand der westlichen Welt und die Tatsache, dass Millionen Menschen hier Steuern zahlen, ermöglicht es überhaupt erst, Flüchtlinge aufzunehmen und sich um sie zu kümmern. Das wird von Kapitalismuskritikern gern vergessen.

    Welche Art von Kultur und Gesellschaftssystem haben die reichen islamischen Staaten denn aufgebaut in der gleichen Zeit? Darüber müsste man dann auch reden! Mit einem Bruchteil ihrer Petro-Dollars könnten sie genauso gut den armen perspektivlosen Menschen etwas ermöglichen.

    Davon abgesehen sind Armut oder wirtschaftliche Gründe zum Glück kein Grund für Asyl.
     
  11. Nicht nur das... Wenn von Herrn Bosbach angemahnt wird, dass für die Flüchtlingsproblematik ein bis zwei Milliarden sicherlich nicht ausreichen werden, gleichzeitig aber Schäuble sich weigert, das beim Betreuungsgeld eingesparte Geld umgehend in den Kita - Ausbau zu stecken, dann ist das nicht nur unglücklich oder ungeschickt sondern auch noch Wasser auf die Mühlen einiger Unzufriedener.
     
  12. "Täter" sind natürlich die Aggressoren in den Kriegen - dennoch ist "ursächlich" auch die Wirtschaftsordnung, die Reichtum in kleinen Teilen der Welt schafft, während in großen Teilen der Welt extreme Armut gibt.

    Natürlich sehe ich auch Chinas Wirtschaftspolitik sehr kritisch. Aber da es um Flüchtlinge geht, die zu uns fliehen, will ich darauf hinweisen, dass (auch) wir (bzw. unsere Regierung) Gründe dafür geliefert haben, dass sie sich zur Flucht entschlossen haben.

    Wo du den Vergleich hernimmst ist mir schleierhaft.

    Dann mal einen Vergleich, der sich auf dem Niveau deines Vergewaltiger-Beispiels bewegt: wenn eine bewaffnete Horde ein Hochhaus überfällt, jede Wohnung plündert und es abschließend abbrennt, und dann danach den Überlebenden jeweils eine Matratze und eine Tütensuppe gibt, dann kann man ebenso sagen, dass dies nicht möglich gewesen wäre, wenn sie das Haus nicht vorher geplündert hätten.

    Davon abgesehen ist der Großteil der Flüchtlinge nicht in Ländern der westlichen Welt aufgenommen worden, sondern ist in bettelarmen Ländern wie dem Libanon oder dem Tschad.

    Na, ein ebenfalls kapitalistisches.



    Sie sind kein Grund, als Asylant anerkannt zu werden. Aber ein nachvollziehbarer Grund, die Heimat zu verlassen.
     
  13. Nur haben die Kosten für die Flüchtlinge nichts mit dem Kita-Ausbau zu tun. Meinst du, der würde erfolgen, wenn es keine oder weniger Flüchtlinge gäbe? Und warum führst du diese Milliarden an, nicht aber den vielfach höheren Betrag, den es gekostet hat, "die Banken" zu retten?
     
  14. Weil die Bankenrettung nicht zeitgleich mit der aktuellen Flüchtlingskrise stattfand. Und dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat, weiß ich. Aber wissen das alle? Zumal man nicht vergessen sollte, dass die Kosten für das Betreuungsgeld eh schon kalkuliert waren. Warum also nicht einfach in den fraglos benötigten Kita - Ausbau umschichten?

    Die teilweise heftigen Reaktionen werden durch derart - ja tut mir leid... - dämliches Politikergebahren sicher nicht gerade eingedämmt.
     
  15. Bremervörde

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    @Bremerland: Ich bestreite nicht, dass das Verhalten von westlichen Unternehmen dazu beiträgt, dass es Armut auf der Welt gibt. Trotzdem kann dies kein Grund für eine Generalschuld sein. Im Irak oder in Syrien geht es um tiefe kulturelle Konflikte, das hat wirklich nur sehr bedingt etwas mit Armut zu tun! Kritisch kann man natürlich die Bewaffnung der dortigen Remies sehen und die Tatsache, dass die westliche Welt tatenlos zugesehen hat, wie die Krisen entstanden sind.

    Hier ein interessanter Beitrag aus der WELT zu dem Thema:
    http://www.welt.de/debatte/henryk-m...d-doch-nicht-am-Fluechtlingselend-schuld.html

    Ich kann dem größtenteils zustimmen.
     
  16. WOMLSascha

    WOMLSascha

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    Hier lag die größer Problematik aber eher darin, das die "Neger" von den Damen und Herren abgegrenzt wurden.....
     
  17. Also ich habe neulich erst ein altes Lexikon aus dem Jahre 1914 oder so in meinen Händen gehalten.
    Darin wurde nach damaligen Werten die Welt erklärt. Ein Teil dessen befasste sich mit den Menschen und deren Entstehung.
    Passend dazu waren Abbildungen von Schädeln abgebildet, in folgender Reihenfolge und mit folgenden Bezeichnungen.

    Menschenaffe (Gorillakopf und Schädel)
    Neger (Kopf und Schädel eines Afrikaners)
    moderner Kulturmensch (Kopf und Schädel eines Europäers)

    Na fällt etwas auf???


    Da in Bremervördes Beitrag China's Wirtschaftspolitik fiel, wollte ich nur noch einmal kurz in Erinnerung rufen das dort keine sozialistische Planwirtschaft mehr herrscht, sondern Kapitalismus in Reinform.

    Die westliche Welt hat, selbst wenn man wirtschaftliche Aspekte, wie die Ausbeutung der Bodenschätze, etc. außen vor lässt, einen nicht unerheblichen Anteil an Konflikten durch die willkürlichen Grenzziehungen nach dem Ende der Kolonialzeit.
    Da wurden Volksgruppen getrennt, bunt zusammengemischt und nebenbei hat man schon damals die verschiedenen Ethnien, Glaubensgemeinschaften für eigene Zwecke instrumentalisiert und gegeneinander ausgespielt. Was ebenso ein Grund für anhaltende Konflikte ist.
    Man hat die Kolonien erst ausgebeutet und ausgeblutet und anschließend sich selbst überlassen.
    Ein Großteil der Konflikte ist ein Erbe der Kolonialzeit. Dazu kommen noch subventionierte Exporte aus Wohlstandsländern, die die heimische Produktivität übertreffen und somit verdrängen, Enteignungen und Verdrängung der einheimischen Bevölkerung zu Gunsten westlicher Investoren. Sowie die Umweltzerstörung, die ganze Landstriche unbewohnbar macht und auch keine Lebensmittelversorgung mehr gewährleistet.

    Dann als Sahnehäubchen kommen noch die Hegemonialansprüche der Großmächte, bei denen die betreffenden Länder als Spielball fungieren.
     
  18. Chodo

    Chodo

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    Bonn
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    Korrekt.

    Beispiel Afganistan, wo die USA in der zweiten Hälfte der 80er Jahre Waffen für 10 Mrd. Dollar geschickt hat, um den Widerstand gegen die sowjetische Besatzung zu leisten. Kaum war die rote Armee abgezogen, hat man sich anderen Regionen zugewandt. Was blieb übrig? Millionen von schwer bewaffneten Kämpfern. Die haben sich ein religiöses Mäntelchen angezogen und Afganistan sozusagen übernommen.

    Beispiel Irak: Was blieb, nachdem die USA Hussein im zweiten Irak-Krieg abgesägt hat? Vor allem jede Menge Ex-Soldaten, die sich heute allesamt im IS wiederfinden und makabere Lust daran finden, Irak und Syrien zu destabilisieren.

    Da braucht man sich doch nicht zu wundern, dass diese Region nie zur Ruhe kommt und die Probleme nunmehr an uns zurück laufen. Wobei ich die Zuwanderer als Chance für Deutschland sehe, nicht als Problem.
     
  19. SRKKGURU

    SRKKGURU

    Ort:
    NRW
    Frage, aber nicht wegen mangelnder Bildung, Was ist den ein weißer farbiger ?
    Ja die gibt es auch, nämlich Albinos.
    Ich kenne es aus meiner Kindheit noch, als ich mal in Hamburg war :" sieh mal, ein weißer Neger " !
    Außerdem war es von der Geschichte her gesehen, nicht immer ein Schimpfwort . Es ist erst zum Schimpfwort gemacht worden, das stimmt.
    Und das von Wissenschaftlern, die damals doch auch in ihrer Zeit gebildet waren. Das Wissen von heute hatten sie nicht.
    Und zum Schluß, ich sage auch nicht "Neger", aber meine Frau kommt aus Afrika und ich habe Schwägerinnen die aus Indien kommen. Die fragen sich aber auch immer, warum man in Deutschland um so ein Wort so ein Aufheben macht.
    Dabei gibt es nun auch noch das Wort von Roberto Blanco, "wir schwarzen müssen zusammen halten".
    Müssen die Weißen auch , gegen oder für etwas, nun auch zusammenhalten ?
    Na, ist auch egal. Waren eigentlich so einige Gedanken, wenn man eine Familie hat, die zum großen Teil aus dem Ausland kommt.
    War jetzt auch ein langer Schluß !