Allgemeiner Politik Thread

Gut so! Wir brauchen viel mehr Klassenkampf-Rhetorik! Und gerade die Griechen brauchen jetzt keine Pseudo-Linksregierung, sondern eine Regierung, die den Wohlhabenden wirklich an die Eier geht!

Und hier in Deutschland ist die Lage ähnlich. Ein Exportrekord jagt den nächsten und trotzdem ging es seit 50 Jahren noch nie so vielen Menschen in diesem Land im Vergleich zum "Durchschnittsbürger" so schlecht wie heute.

Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer mehr auseinander. Eine immer größere Anzahl an Menschen ist arbeitslos oder prekär beschäftigt.

Vor 30 Jahren konnte man vom Lohn eines ungelernten Hilfsarbeiters eine Familie ernähren und bei großer Sparsamkeit sogar ein Haus bauen.

Das ist jetzt völlig ausgeschlossen, obwohl es "Deutschland" doch angeblich gut geht.

Eigentlich wundert es mich, dass die Menschen nicht längst mit Forken und Mistgabeln vorm Kanzleramt stehen. Dass es in Griechenland noch nicht so weit ist, ist sogar ein kleines Wunder.

Die Menschheit braucht weder Schäuble noch Merkel noch Tsipras, sondern endlich wirksame Mittel zur gerechten Verteilung der vorhandenen Ressourcen!

 

Das sehe ich ganz genauso!

Ein passendes Wort zur Nacht! Mal sehen, was diese und der morgige Tag bringen mögen. :zweifeln:

 

Einigung auf dem Euro-Gipfel, soso.

Wie das weitergeht, bleibt die spannende Frage. Es mag ja sein, dass die bisherigen Geldmittel, die im Zusammenhang mit der Griechenlandkrise geflossen sind, bei irgendwelchen Banken versickert sind. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass der Staat Griechenland seit Jahrzehnten mehr Geld verbraucht, als er einnimmt. Neben einer offenbar nicht funktionierenden Finanzverwaltung gebricht es dem Land auch an Einnahmequellen wie einer produktiven Industrie, würde ich meinen. Verschärfend kommt dann noch ein veritabler Korruptionssumpf dazu, der erfolgreich seit Jahren und Jahrzehnten sinnvolle Reformen verhindert.

Nur kann es in meinen Augen keine Lösung sein, da immer weiter Geld hinterher zu werfen. Am langen Arm aushungern lassen ist aber erst recht keine Lösung. Im Grunde müsste man für den Euro-Raum etwas einführen, wie es in Deutschland der Länderfinanzausgleich ist (ich höre den schmerzerfüllten Aufschrei der Euroskeptiker schon!). Aber das würde sicher auch eine EU-weite vereinheitlichte Verwaltung bedingen.

Sehr richtig. Es läuft einiges schief in unserem Land, wenn ein Großteil der Bevölkerung auf zusätzliche Unterstützung angewiesen ist, obwohl die Menschen einer tagfüllenden Beschäftigung nachgehen. In den USA gibt es unzählige Menschen, die zwei oder drei Jobs benötigen, um über die Runden zu kommen. Und wie es in anderen Ländern aussieht, will ich erst garnicht wissen.

Was läuft da schief? Wir normalen Menschen zahlen brav unsere Steuern, je größer ein Unternehmen ist, desto kleiner sind seine Steuerabgaben an Deutschland, scheint es. "Steueroptimierungen", Buchhaltungstricks, Gewinnvernichtungsgesellschaften und sonstige Verneblungsaktionen machen es möglich.

Hier wäre die Politik gefordert, eine völlige Neuordnung der Fiskalpolitik zu schaffen, die solche - Verzeihung - Verdunklungsmethoden beenden.

 

http://t.co/dfwTY1uCxr

Sieht so aus als hätten die sogenannten Christdemokraten und die sogenannten Sozialdemokraten Demokratie und ihre Prozesse eher für hinderlich befunden. Alle Gesetze und Gesetzesvorschläge in im demokratisch gewählten Parlament der Hellenischen Republik gehen ab sofort durch eine Vorzensur der demokratisch eher weniger legitimierten Troika. Wenn das mal kein Staatsstreich ist.
Ansonsten soll natürlich mit aller Macht weiter privatisiert werden (nach Modell der brillianten Treuhand in der ehemaligen DDR), wobei Griechenland wahrscheinlich froh sein kann wenn es 10 Cent für den Euro bekommt, die wichtigste Steuer ist natürlich die Mehrwertsteuer weil sie den Armen eher wehtut als den Besitzenden, "Modernisierung" des Arbeitsmarktes, und das bloß für die Aufnahme von Verhandlungen.

 

Weil die Griechen und Flüchtlinge (oder Ausländer im Allgemeinen) schuld sind. Ganz einfach.

 

Mit der "Einigung" in Brüssel wird die aktuell abgewendete Staatsinsolvenz nur in die Zukunft verschoben. Griechenland wird auch weiterhin nicht in der Lage sein, Zins und Zinseszins ihrer immensen Staatsschulden bedienen zu können.

Durch die Einrichtung einer Treuhand wird das letzte Tafelsilber verscherbelt.

Die heutige "Einigung" bedeutet ein "weiter so" unter noch verschärfteren Bedingungen.

 

nennen wir es das Herausschieben des Problems über die nächsten Wahltermine einiger der 'Retter' hinaus.

 

Wobei wahrscheinlich niemand konkret einschätzen kann, wieviel Zeit auf diese Weise tatsächlich gekauft wurde.

 

und ob das im Falle von Big Mama nicht sowieso in die Hose gehen wird.

 

Killing the European Project

 

In diesem Artikel (deutschsprachig) wird auf den von @ptotheizzo verlinkten detailiert Bezug genommen.

 

Ich leihe dir Geld, aber dafür räumst du deine Wohnung auf, ich habe das stetige Besuchsrecht in deiner Wohnung, darf bestimmen, was aus deiner Wohnung verkauft wird, darf bestimmen wofür das Geld ausgegeben wird. Nur Geld für Bewerbungen (Investitionen) gibt es nicht. Macht keinen Sinn. Würde eher bei Bewerbungen helfen.....

 

Ich begrüße den Kurs von Schäuble.

Das begründe ich auch gerne.
Zuallererst muss doch die Ursache(n) für diese Misswirtschaft analysiert werden.
Diese wurden hier schon vielfach erörtert.
Um es medizinisch auszudrücken. Ich lindere nicht die Symptome, sondern ich greife die "Krankheit, direkt an der Wurzel an.

Und ob nun diese Rettungspakete hauptsächliche für ausländische Banken gedacht waren, ist mMn nebensächlich, solange die griechische Regierung und das Volk nicht einsieht, das einiges indem Land schief läuft, den diese Probleme sind hausgemacht.

Wenn diese gezielt angegangen werden, kann man doch auch über Investitionen reden von der Staatengemeinschaft. Nicht zu vergessen sind doch auch ausländische UN, die wenn klare Steuerpolitik, Arbeitspolitik etc. betrieben wird, sich dann nicht scheuen, auch in Griechenland zu investieren.
Wenn ich eine UN wäre und ich expandieren möchte, meine erste Adresse wäre sicherlich nicht GR.

Einen zweiten Aspekt, den ich nicht unterschätzt wissen möchte, welche Außenwirkung es doch hätte, GR bedingslos zu unterstützen, ohne nur ein Entgegenkommen der Griechen zu erhalten, auf die anderen Mitgliedsländer.

 

Verstehe, also wird Griechenland den ausländischen Investoren schmackhafter gemacht, indem diese als nicht vertrauenswürdig und inkompetent dargestellt werden?

Das Entgegenkommen der Griechen war doch da, es reichte IWF, Eurokomission und Franzosen, Italienern usw. Von "bedingungslos" kann ja in den Jahren und in den letzten Vorschlägen nicht die Rede sein.

Hier wird Innenpolitik von Seiten Schäuble und Merkel betrieben auf Kosten von Europa und vor allem der Griechen.
Die Deutschen die den Kurs von Schäuble unterstützen denken doch noch immer, dass Milliarden schon nach Griechenland geflossen seien, dabei sind es bisher nur Kredite die auch zurückfließen. Welcher Sparer regt sich denn bitte schön auf wenn die Bank Kredite vergibt und sagt dann dass "mein Geld futsch" ist?

 

Nur dass die Griechen eben nicht mehr in der Lage sind, weiterhin die Kredite zurückzuzahlen und es extrem unwahrscheinlich ist, dass sie es weiterhin tun. Kann man auch mal erwähnen.

 

Könnte sein. Nur wäre dann die Frage woran es eventuell liegen könnte....Ich sehe da die Austeritätspolitik (seit 5-7 Jahren) ziemlich weit vorne. Mit den jetzigen Sparmaßnahmen wird sich das so schnell auch nicht ändern.

Im Moment sieht es eher so aus dass da ein "Plus" ist.

Aber gut, wenn die Schulden erst in 70 Jahren komplett abbezahlt werden, ist ja genügend Zeit. Mit den neuen Krediten werden dann die Zinsen und IWF Kredite beglichen, mit Verkäufen von Staateigentum hauptsächlich (50%) die griechischen Banken finanziert, und bei jeder Tranche werden dann weitere Einschnitte gefordert.

Also von "deutschem Geld geflossen" kann m.E. erst dann gesprochen werden, wenn D Schulden erlässt oder aber die Zinsen niedriger sind als bei der Kreditaufnahme. Ansonsten ist es "nur" Kreditvergabe.

Und es gibt keinen Grund hier dt. Kindergärten gegen Griechenlandhilfe aufzurechen, wie es populistisch in Kommentaren passiert. Schließlich würde D sich ja auch nicht mit 80 Milliarden verschulden wollen um Kindergärten zu bauen.

 

Die Situation ist aber eher die, dass der Patient Griechenland (mal wieder) zum Arzt kommt und über seine Beschwerden klagt, und Doktor Schäuble sagt:
"Bezahlen sie erst mal ihre alten Arzt- und Medikamentenrechnungen, das ist ganz wichtig für die Gesundung!"
"Okay, mache ich... Und jetzt, was verschreiben sie mir?"
"Jetzt nehmen Sie weiter eine ordentliche Dosis "Rentenkürzungen" und "Privatisierungen"!"
"Mache ich doch schon seit Jahren, hat aber nichts geholfen. - Ehrlich gesagt: mir geht es immer schlechter!"
"Vertrauen Sie mir, ich bin Arzt."

 

Ich sehe die Sache eher so, dass sich eines der inzwischen flügge gewordenen Kinder beharrlich weigert, erwachsen zu werden und auf eigenen Füßen zu stehen.

Während alle anderen Geschwister ihr Taschengeld mehr oder weniger gut einzuteilen wissen, nimmt sich das Kind "Griechenland" nicht nur immer wieder Sonderrechte heraus, sondern beschimpft die Eltern als "Terroristen", um wenig später wieder die Hände aufzuhalten. Zum stetig steigenden Ärger der Eltern (der Geldgeber) als auch der übrigen Geschwister (übrige Euro-Staaten)!

 

Die da wären?

 

Neben dem, was ich zuletzt schrieb ( Hände aufhalten, Eltern beschimpfen) insbesondere das, was in den letzten Tagen hier lang und breit diskutiert wurde: Das Ignorieren von Bedingungen, das langjährige Verweigern von Gegenleistungen usw...!