Allgemeiner Politik Thread

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Niedersachse, 15. November 2008.

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  1. Manolo

    Manolo

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    Was ist falsch daran?

    Mir wäre ebenfalls an einem sozialistischeren Europa gelegen.
     
  2. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Mit radikalen Vorschlägen beispielsweise der Privatisierungen ist aber nicht wirklich dem Staat gedient. Jetzt zu Ramschpreisen alles zu verkaufen, dann zu schauen wie die Preise so steigen, dass sich die Bevölkerung lebenswichtige Dienste sich nicht mehr leisten kann, kann ja nicht der Weg sein. Ist ja auch nicht so, dass dann die Investoren alles in Griechenland versteuern würden....

    Bisher war es ja nur eine Bankenrettung. Viel mehr ist nicht passiert. Während der Finanzkrise die ja auch Deutschland betroffen hatte, wurden weltweit Konjunkturprogramme gefahren. Alleine in Deutschland über 60 Milliarden Euro. Unter Verletzung der so heiligen Maastricht - Kriterien.
    Was aber hier damals als richtiges Handeln gesehen wurde, gilt für Griechenland nicht mehr?

    Um Korruption zu bekämpfen braucht es Geld. Zum einem um Staatsbedienstete besser zu bezahlen und zum anderen Menschen zu haben, die überwachen. Mit Herunterfahren der staatlichen Ausgaben mit Sicherheit nicht zu erreichen. Selbst um Steuerschulden einzutreiben braucht es eben erst einmal mehr Beamte die genau das tun. Und zwar gut ausgebildete und gut bezahlte. Dasselbe Problem wenn vielleicht auch kleiner existiert doch auch hier. Ist ja nicht so, dass es ein rein griechisches Problem wäre. Politik ist die eine Sache, aber ich würde glatt vermuten, dass Griechenland schon entsprechende Gesetze hat, aber es geht um die Durchsetzung eben jener. Nur wie kann ein Staat einerseits massiv sparen und gleichzeitig Aufgaben besser durchführen? Klappt nur auf dem Papier.

    Wenn dies alles so einfach wäre, warum hat denn D selber genügend Steuerflüchtige, Schwarzarbeiter, etc.?
    Schätzungen : 70 Milliarden durch Schwarzarbeit, 13 Milliarden durch Steuerhinterziehung.

    Ohne Tsirpas und sein Referendum sähe die Lage in Griechenland explosiver aus. Ich erinnere mich noch an die Asienkrise und an viele Demonstrationen und Randale in den Ländern dort gegen den IWF und andere. Braucht auch kein Mensch.
     
  3. Minko

    Minko

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    Bremen
    @DR AKR

    Du hast großen Aufwand betrieben und sollst eine weitere Resonanz erhalten. Zunächst mal nehme ich den Vorwurf zurück, du würdest zu diesem Thema nicht inhaltlich argumentieren. Das hast du nun reichlich getan.

    Deine Zitate spiegeln das Bild des derzeitigen Journalismus' wider. In nahezu jeder Zeitung ist ein ähnlich aggressiver Wortlaut zu lesen und in Politmagazinen im TV zu hören. Von ausgewogener Berichterstattung kann in diesem Zusammenhang keine Rede sein. Dazu ein Beispiel:

    Dazu ein Auszug aus dem mit ihm geführten Interview:
    Das ist etwas anderes, als die Geldgeber Terroristen zu nennen. Davon abgesehen, halte ich auch seine tatsächliche Äußerung für unangebracht. Varoufakis ist nun nicht mehr Finanzminister, und diese Entscheidung ist in meinen Augen die richtige.
     
  4. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Dazu muss man auch sehen, dass die deutschen Medien, allen voran die Bild sich nicht gerade rühmlich verhalten haben.

    http://www.bildblog.de/tag/pleite-griechen/

    Wie schon geschrieben, in Asien waren die Proteste damals viel radikaler.
     
  5. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Auch muss man sehen dass D mit einem Exportüberschuss von ca. 6 Milliarden pro Jahr (Vorkrisenzeit 2008 und früher) mitverantwortlich für die Krise in Griechenland ist.

    Alles hat eine Ursache, zum Teil (ich betone zum Teil) liegen diese nicht unbedingt in den verschuldeten Ländern.
     
  6. Minko

    Minko

    Ort:
    Bremen
    Das ist zutreffend. Den Hintergrund zu Varoufakis' Rücktritt sehe ich auch nicht in seinem von mir zitierten Interview, sondern darin, dass sich sämtliche Kritik am Handeln der griechischen Regierung auf ihn focussiert hat.

    Ohne seinen Rücktritt wäre er immer als derjenige genannt worden, der die bisherigen und weiteren Verhandlungen zum Scheitern gebracht hätte.

    Da er nun nicht mehr Finanzminister ist, fällt dieses Argument der Verhandlungspartner weg.
     
  7. DR AKR

    DR AKR Guest

    Nur mal kurz. Zu mehr reicht derzeit leider die Zeit nicht:

    Die Pegida hat so etwas als "Lügenpresse" bezeichnet. Du wirst vermutlich kaum etwas ähnliches meinen, oder??:confused:
     
  8. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
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    War eine rational gute Entscheidung. Obwohl mir manchmal zu manchen Gesetzen oder Reden auch nur noch ein Stinkefinger einfällt.... aber ich tue es ja nur vor dem Fernseher, wo mich noch keiner sieht.
    Aber Merkel mit Pickelhaube von Bild (glaube heute) ist auch gut. Hätten die Griechen das gemacht wäre es wohl eine Unverschämtheit, na ja, Bismarck schneidet ja in der dt. Historie bei vielen gut ab, trotz Sozialistengesetze und Kolonialpolitik....
    Als griechische Satire wäre es lustig, aber als Bild-Meinungsmache?
     
  9. Minko

    Minko

    Ort:
    Bremen
    Korrekt! Ich sprach/schrieb von unausgewogener Berichterstattung.
     
  10. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
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    Gibt schon genügend. Viele Kommentare (Kolumnen) von Spiegel, Zeit und TAZ die nicht auf Eurogruppe/IWF - Linie sind.
     
  11. Manolo

    Manolo

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    Mittlerweile erscheint es mir auch etwas ausgewogener, aber in Anbetracht der immer mehr werdenden Stimmen von Koryphäen ihres Gebiets, sind deutsche Versäumnisse, bzw. eine grundlegende Kritik an der Austeritätspolitik, auch kaum mehr von der Hand zu weisen.

    http://www.zeit.de/2015/27/joseph-stiglitz-grexit-griechenland-deutschland

    Bis dahin empfand und empfinde ich gewissermaßen immer noch, die allgemeine Berichterstattung als klar tendenziös. Hier z.B. ein Kommentar hierzu bei Spon...

    http://www.spiegel.de/kultur/gesell...ichterstattung-zu-griechenland-a-1040882.html
     
  12. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Ja aber in den meisten Artikel (ohne eigene Meinung) kommen dann die Nachrichten wer wann was gesagt hat. Durch eine große Koalition, das genau ist ja das Problem einer großen Koalition, gibt es in der Politik halt wenige Gegenstimmen, die größeres Gewicht hätten. Die "Krise des Journalismus" und das Empfinden von Einseitigkeit beruht glaube ich hauptsächlich auf der Tatsache das wir seit gefühlt 10 Jahren eine solche haben.....
    Außerdem : viele Artikel in den Online-Medien geben halt oft nur Agenturmeldung wieder. Interessanter wird es meist nur wenn Hintergrundberichte folgen, wenn Kolumnen geschrieben werden. Die Agenturmeldung ist nur ein reines Informieren ohne eigene Sichtweise...möglichst.
     
  13. Manolo

    Manolo

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    Klar, da mag durchaus was dran sein! Dennoch ändert es nichts daran, dass die Berichterstattung in diesem Falle stark tendenziös erscheint... wieso das so ist darüber lässt sich streiten, eine Verschwörung sehe ich dahinter nun auch nicht unbedingt, aber das ändert nunmal nichts am Endergebnis.

    Gefühlt handelt es sich um eine Dauerbeschallung der selbstlosen "Euro Retter", von Merkel über Juncker bis zu Schäuble, deren Standpunkt und Sprachgebrauch sich mittlerweile bereits in jedermanns Gehirn eingebrannt zu haben scheint. Abgerundet von einer beispiellosen Hetzkampagne des Boulevards, allen voran der Bild Zeitung (welche traurigerweise immer noch das mit riesigem Abstand MEISTGELESENE Blatt in diesem Land ist), und fertig ist die Laube.
     
  14. Minko

    Minko

    Ort:
    Bremen
    @Manolo

    Danke für die Links.


    Hier ist ein Gegenbeispiel für Unausgewogenheit (Dauer: 50 Sekunden).
     
  15. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Gabriel nicht zu vergessen. Traurig dass sich die SPD so sehr verändert hat....

    Na ja, Unausgewogenheit bedeutet doch nicht dass eine Person oder ein Medium (Fernsehsendung, Artikel) ausgewogen sein müssen, sondern dass die Summe dessen wie es gesehen wird ausgewogen ist. Dass da eine Zeitung (Bild) nun mal einen gewissen Standpunkt vertritt kann man mit leben wenn es andere gibt, die einen anderen Standpunkt auch vertritt. Und Bayerischer Rundfunk ist nun mal bayerischer Rundfunk :D
    Wenn die so berichten würden wie die Taz schreibt, würden die Bayern doch auf die Straße gehen.
     
  16. Minko

    Minko

    Ort:
    Bremen
    Bedenke dabei, dass die verlinkten Mitschnitte nicht im bayerischen Regionalprogramm liefen sondern im "Brennpunkt" zur Hauptsendezeit in der ARD nach der Tagesschau.
     
  17. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
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    Ja aber eben der Typ vom BR. Du darfst dabei nicht vergessen dass die satirische Aufarbeitung eben auch von der ARD gemacht wurde. Gibt ja auch genügend andere Formate.... warum der den Brennpunkt machen durfte, k.A.
     
  18. DR AKR

    DR AKR Guest

    Gabriel und die SPD sind in der Regierungsverantwortung und können sich nicht an irgendwelchen Träumereien beteiligen.

    Ausgewogenheit bedeutet, dass alle Aspekte der Krise beleuchtet, hinterfragt, sprich berücksichtigt werden. Trotzdem kann man am Ende zu relativ gleichmäßigen Ergebnissen kommen, wenn der Ursache-Wirkungs-Zusammenhang eben relativ eindeutig ist.


    Auch die taz sieht im übrigen, dass die Hauptverantwortung in Griechenland zu suchen ist!

    http://www.taz.de/!5016600/

     
  19. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
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    Ja aber eben nicht in einem Kommentar. Das Thema ist zu komplex, Lösungen erst recht, als dass es eben eindeutig ist. Nicht umsonst gab und gibt es zig Ansätze. Und Sichtweisen.


    Ich habe nie etwas anderes behauptet, sondern dass auch Teile des Problems woanders liegen. 2008 war es ja eine weltweite Finanzkrise, da hatte Griechenland wenig Schuld....kam ja woanders her. Dass Griechenland (und ein paar andere) dem nichts entgegenzusetzen hatte, ja, war so. Die hohen Schulden beruhen ja zum Teil darauf.

    (auf jetzt 175%)

    Während D und andere Länder massive Konjunkturprogramme in dieser Zeit fahren konnte, konnte Griechenland dies nicht. Folge Staatsdefizite & Rezession.

    Griechenland war mit Sicherheit kein wirtschaftlich gesunder Staat vorher, aber ohne die globale Krise wäre es mit Sicherheit nicht so weit gekommen. Ich sehe aber seit dem in keinem Stadium dass Pakete geschnürt wurden um die Konjunktur zu beleben. Sondern nur dass Gelder geflossen sind um Kredite zu begleichen.
    Daher noch einmal die Frage : Warum ist es in D richtig Geld zu leihen (Staatverschuldung über den Maastrichtkriterien) um Investitionen anzukurbeln und in Griechenland das Gegenteil davon zu machen?

    Macht für mich nur aus einem national gedachten Kontext Sinn. Aus europäischer Sicht einschließlich Solidarität macht diese Politik keinen Sinn, wie ja der Verlauf des Konkurses zeigt. Und es wird wesentlich teuerer als wenn man rechtzeitig zu den Krediten um Kredite zu bedienen, ein 20 Milliarden Investitionspaket geschnürt hätte.
     
  20. Lucke verlässt die AFD.

    War zu erwarten:ugly: