Allgemeiner Politik Thread

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Niedersachse, 15. November 2008.

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  1. DR AKR

    DR AKR Guest

    Darum geht`s! ;)


    Aha?? :zweifeln:

    Das ist korrekt! Siehe oben

    Richtig! :tnx:

    Dann nenn es von mir aus "Zusammenhang"!

    Und natürlich ist der Gedanke daran, dass die Berichterstattung über die Machenschaften der Grünen just in dem Moment wieder erwacht, in dem es um die Forderung nach Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehe auch in Deutschland geht, nicht obsolet, weil es der Partei schaden könnte/schaden soll.
     
  2. DR AKR

    DR AKR Guest

    War das wirklich so?? :eek: :unfassbar:
     
  3. Leider ja. Nachdem der vorherige Paragraph ("Unzucht mit Kindern") 1973 geändert wurde, wurden sexuelle Handlungen mit Kindern mit einer Mindestfreiheitsstrafe von sechs Monaten, in minder schweren Fällen sogar nur mit Geldstrafe bedroht.
    "Schutzgut" war vorher die "sittliche Ordnung", ab der Reform dann die "sexuelle Selbstbestimmung".

    Übrigens; die Unionsparteien weigerten sich bis 1997 (!) vehement, die Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe zu stellen!
     
  4. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    +7
    Man sollte aber dann doch bitte zwei Dinge auseinanderhalten. Zum einen die rechtspolitische Diskussion und zum anderen der tatsächliche Mißbrauch, der offensichtlich bei Teilen der Grünen völlig Gang und Gäbe war und dort auch niemand wirklich Anstoß dran genommen hat.
    Ob die Grünen tatsächlich so eine vorbildliche Aufarbeitung vornehmen, kann ich nicht bewerten. Ist auch nicht meine Sache. Das müssen die Grünen zum einen selbst wissen, zum anderen müssen es deren Wähler wissen und zu guter Letzt müssen die Ermittlungsbehörden entscheiden, ob da noch irgendetwas ist, was ggf. noch nicht verjährt ist. Wird wohl eher nicht der Fall sein,
     
  5. Das ist sicher richtig. Allerdings würde mich dann auch mal interessieren, ob denn die Verantwortlichen der Odenwaldschule, katholische Geistliche etc. auch z.B. kommunalpolitisch aktiv waren und wenn ja in welchen Parteien.
     
  6. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Bremen
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    +7
    Wieso? Was würde das ändern? Bisher ist mir nicht bekannt, dass es andere Parteien in Deutschland gibt, in denen es eine solch organsierte Pädophilenszene gegeben hätte, die sich auch noch gegenseitig ihre Opfer zugeführt hat, wie bei den Grünen.

    Was die katholische Kirche anbelangt braucht man auch nichts mehr sagen. Wie ich ja bereits sagte, brauche wir hier endlich eine strikte Trennung von Staat und Kirche. Aber so lange auch da alles so eng miteinander verbunden ist, werden wir auch in diesem Bereich nicht komplett Licht ins Dunkel bringen. Leider werden auch hier viele Täter ihrer Strafe entgehen.

    Was die Odenwaldschule angeht, so habe ich vor ein paar Wochen gelesen, dass sie wohl kurz vor der Insolvenz stehe. Aber mehr auch nicht mehr.
     
  7. So weit ich informiert bin, haben sich Mitglieder (teilweise waren sie Funktionsträger, aber eben es war eben nicht die Parteispitze) an Kindern vergangen und Parteifreunden dabei geholfen, das ebenfalls zu tun.
    Wenn also das Netzwerk von katholischen Priestern und/oder die Täter an der Odenwaldschule überwiegend der gleichen Partei angehörten, dann sollte man, wenn man aktuelle Wahlentscheidungen gegen die Grünen wegen der pädophilen Vergangenheit von Mitgliedern abhängig macht, das mit anderen Parteien dann ebenso halten.
     
  8. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Die ganze Diskussion ist doch sowieso wenig zielführend, weil sich bei keiner Partei die Wählerschaft dermaßen verändert hat wie bei den Grünen. Von den damaligen (wir reden hier von Anfang der Achtzigerjahre) Funktionsträgern ist außer Trittin heute keiner mehr übrig.

    Die Wählerschaft hat sich auch extrem verändert. Wer damals grün gewählt hat, wählt heute alles Mögliche. Von der Linken, über die ÖVP bis zur Partei bibeltreuer Christen.

    Die Grünen sind heute eigentlich DIE Partei des "Mittelstands" und hätten die Mehrheit, wenn es diesen Mittelstand noch in der zu wünschenden Stärke gäbe. Insofern bin ich auch ganz dankbar, dass CDU, FDP und auch die SPD sich alle Mühe gegeben haben, den Mittelstand abzuschaffen.
     
  9. gelöscht

    gelöscht Guest

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  10. DR AKR

    DR AKR Guest

  11. ptotheizzo

    ptotheizzo

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    Rapture
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    +4
    :confused: Er hat was gegen Religion im öffentlichen Raum und gegen missionarische Schulleiter. Das passt eigentlich ziemlich gut zusammen.
     
  12. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
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    ptoheizzo hat Dir ja eigentlich schon geantwortet.

    Ich verstehe wirklich nicht, wo Du da einen Widerspruch erkennen willst.

    Nur so viel: Hätte dieser Schulleiter während der "Fastenzeit" meine Tochter wegen eines Lutschers im Mund "zwangsgesegnet", hätte ich ihn in der nächsten Pfütze zwangsgetauft. Und zwar laaaange! Da Grundgesetz und Rechtsstaat in Bayern offensichtlich keinerlei Bedeutung haben, wird Widerstand da wohl zur Pflicht.
     
  13. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Bremen
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    +7
    Glaube er hat sich da schlicht verlesen.

    Aber solche Nummern gehen eben gar nicht. Deutschland muss endlich anfangen sich von einem säkularen zu einem laizistischen Staat zu entwickeln.
    Wir erleben aber in den letzten Jahren ja eher wieder das Gegenteil. Anstatt die Macht der Religionsgemeinschaften im Staat zurückzudrängen, beginnen wir Staatsverträge unter anderem mit muslimischen Vertretungen zu schließen, um sie nicht mehr so ungleich den Kirchen zu behandeln. Grundsätzlich ist eine gleichbehandlung der Religionsgemeinschaften richtig und wichtig.
    Hätte ich aber über die Gleichbehandlung zu entscheiden gehabt, dann hätte ich den Kirchen die Privilegien gestrichen.
     
  14. DR AKR

    DR AKR Guest

    Ja, das ist auch richtig so!

    Es ging insbesondere um die Überschrift "Atheisten sind dumm". In der oben angesprochenen Diskussion schien es so, als hättest Du es genau umgekehrt darzustellen versucht.

    Darüber, dass solch ein Vehalten im Besonderen und religiös motivierte Manipulation im Allgemeinen nicht gehen, sind wir uns absolut einig. Da schließe ich mich den Aussagen Felissilvestris an. Man kann in Deutschland nicht einerseits religiös motivierte Aktionen von Muslimen anprangern, gleichzeitig solche Machenschaften in bayerischen Schulen aber dulden.
     
  15. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
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    :tnx:
    Hinzu kommt noch, dass viele nicht wissen (Du weißt das bestimmt), dass man Zahlungen für die Kirche auch durch einen Austritt nicht entkommt. Bischofsgehälter werden aus der Staatskasse gezahlt, die auch Schulen und Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft zu über 90 Prozent finanziert.

    Jeder Steuerzahler finanziert also die Kirchen mit. Ob er will oder nicht.
     
  16. Ich bin da eher ambivalent eingestellt. Auf der einen Seite finde ich es tatsächlich ein Unding, dass Bischöfe & Co, kirchliche, gemeinnützige Institutionen usw. zu großen Teilen vom Staat gezahlt werden (und die Kirche sich dann trotzdem auf die Fahnen schreibt, es seien ihre Schulen Krankenhäuser usw.), obwohl die Kirche wirkliche nicht über wenig Geld verfügt und das sicher auch selbst stemmen könnte. Zumindest die Gehälter sollte man doch annehmen können :crazy:
    Andererseits lehne ich die Wandlung vom Säkularismus zum Laizismus, die oben einmal anklang, ab. Deutschland ist ein christliches Land und ich hätte gerne, dass das so bleibt und das auch weiter so betont wird - man darf es damit nur nicht übertreiben, wie die Bayern es gerne machen.

    Anderes Thema:
    http://blogs.faz.net/deus/2015/05/3...-redakteurin-zur-morddrohung-der-antifa-2612/

    Dieser Fall ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie schnell man in der heutigen politischen Diskussionskultur kaltgestellt werden kann - und welcher Methoden sich andere dazu bedienen.
    Ich finde es zunehmend schwierig, konservativ oder liberal zu argumentieren weil man sich allzu schnell solchen Vorwürfen wie oben beschrieben ausgesetzt sieht.
    Ich bin kein Freund der Frauenquote (oder allgemein der in meinen Augen inzwischen übertriebenen "Genderequality") oder des Mindestlohns, bin für die Wiedereinführung der Atomkraft, bin für TTIP und auch ein Freund der EU. Gut, letzter Punkt ist vielleicht eher links anzusiedeln, aber ansonsten kann man das schon als ziemlich konservativ/wirtschaftsliberal ansehen. Ich sehe da aber keinerlei Nähe zu rechtsradikalen Ideologien und ich denke mal, jeder vernünftige Mensch wird mir da zustimmen, nur:
    Wenn ich zu diesen Themen im Netz Diskussionen starten würde bzw. mich beteiligen würde, würde es nicht sehr lange dauern, bis genau dieser Vorwurf auftauchen würde.
    Ich halte das für ein ziemlich großes Problem in einer pluralistischen Gesellschaft, in der der freie Diskurs eines unserer höchsten Güter ist.

    Ich will nicht ausschließen, dass ich das durch eine politisch gefärbte Brille sehe, aber es kommt mir so vor, als ob diese ständigen Versuche, Diskussionen, die nicht zwangsläufig ihrer Ideologie folgen, vor allem von linksextremer Seite unterbunden werden.
    Gerade an Universitäten (und manchmal auch Schulen) fällt mir das besonders stark auf. Inzwischen ist es ja schon eigentlich Standart, dass Podiumsdiskussionen zu denen man z.B. auch mal einen eher konservativen Redner einläd, dergestalt gestört werden, dass sie i.d.R. abgesagt werden müssen oder nur unter Polizeischutz stattfinden können.
    An Universitäten! Eigentlich der Raum, an dem man noch bis zuletzt erwarten können sollte, freie Diskussionen führen zu können.

    Ich weiß auch nicht, was man dagegen machen kann. Das Umdenken, von diesen Methoden Abstand zu nehmen, muss eigentlich aus der linken Szene selbst kommen.
     
  17. Ich sehe Deutschland nicht als christliches Land, da ich wie eben viele andere auch keine Christ bin und eine Religion, die auf tausende Jahre alten Erzählungen basiert, keinen Einfluss auf einen modernen und aufgeklärten Staat haben sollte.
    Religion darf jeder ausüben, wie er es möchte, doch im Staatswesen hat diese nichts zu suchen.

    Anosnsten sehe ich dich nach deinen Aufzählungen eher als neoliberal oder ähnliches an. Gut, rechts von links wohl schon, doch da gibt es ja rechts von links auch die sogenannte "Mitte". Wobei die Mitte ein schwammiger Begriff ist und auch nicht zwangsläufig für eine gesunde Meinung stehen muss. Siehe Wahlverhalten bei der Entstehung des Dritten Reiches, in manchen arabischen Staaten. Es kommt halt immer auch zu einem Großteil darauf an, wie der Durchschnitt der Bevölkerung ideologisch getrimmt ist.

    Der Glaube freie Marktwirtschaft könnte alles regeln und sich auch selbst, ist leider ein Irrglaube. Das liegt schon im Wesen der freien Marktwirtschaft begründet. Da geht es um Profit und Rendite, nicht um Partizipation oder Gerechtigkeit. Deswegen müssen sich Märkte Regeln unterwerfen, die im Idealfall dazu dienen möglichst viele teilhaben zu lassen oder Profite nicht zu Lasten anderer oder der Allgemeinheit zu erwirtschaften.
    Das nennt sich dann wohl soziale Marktwirtschaft, sollte eigentlich der Standard in diesem Land sein, wurde aber nie so recht umgesetzt und würde durch TTIP zum Beispiel unterhöhlt.
     
  18. gelöscht

    gelöscht Guest

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    @Wajakla
    Wie Sockenschuss sehe auch ich die von Dir beschriebenen Positionen nicht als rechtsradikal an, aber als teilweise außerordentlich kaltherzig und zudem unvernünftig (zum Beispiel in Bezug auf den Mindestlohn, der bisher keine der katastrophalen Folgen gezeigt hat, die von Leuten Deiner politischen Ausrichtung prognostiziert wurden).

    Und das beißt sich für mich mit einer "christlichen Gesinnung", die Du anscheinend für Dich in Anspruch nimmst.

    Deutschland sollte kein christliches Land sein und entgegen der von Christen häufig vertretenen Meinung, basieren unsere Normen und Grundrechte auch nicht auf dem christlichen Glauben, sondern auf den Idealen der Aufklärung, die wiederum zu einem kleinen Teil auf religiösen Normen aufbauen, die allerdings in fast allen Religionen zu finden sind, die teilweise erheblich älter sind als das Christentum.

    Der absolut essentielle und unverzichtbare Kern unserer staatlichen Identidät sind Demokratie und Menschenrechte. Und gerade in Bezug auf diesen Kern lassen die Weltreligionen einiges zu wünschen übrig.
     
  19. Die Freie Marktwirtschaft wie sie in den USA praktiziert wird, ist auch für mich zu viel des Guten, ich finde unsere Soziale Marktwirtschaft schon ganz gut und unterschreibe die Aussage, dass Wirtschaft Regeln braucht sofort. Man muss halt nur aufpassen, dass man nicht zuviel reguliert, denn trotz allem sollte ein Markt eher frei als eingeschränkt sein.

    Ob der aktuelle, flächendeckende Mindestlohn sehr viele Arbeitsplätze kosten wird bleibt abzuwarten, das kann man jetzt noch nicht sagen - das Problem dabei ist aber in der Regel auch nicht, dass Arbeitsplätze wegfallen. Wenn ein moderater Mindestlohn eingeführt wird, entlassen die Firmen nicht unbedingt ihre Leute, allerdings haben es neue und wachsende Firmen sehr viel schwerer, Stellen zu schaffen. Dazu gibt es in Deutschland bisher keine Studien, nur in den USA, die meine These untermauern.
    Wo ein Arbeitsplatz gar nicht erst entsteht, beschwert sich auch niemand über den Mindestlohn und die schädliche Wirkung fällt gar nicht auf. Unser jetziger Mindestlohn wird sich erst noch langfristig und unter Nachweis von Studien beweisen müssen, bis dahin bleibe ich dabei, dass die Strategie der branchenspezifischen Mindestlöhne, die vorher gefahren wurde, besser war.

    TTIP bedeutet Freihandel und der ist im Grunde erstmal gut, als Erklärung dazu verweise ich einmal auf das relativ leicht verständliche Ricardo-Modell der komparativen Kostenvorteile:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Ricardo-Modell
    Nur weil ich ein Anhänger von TTIP bin heißt das nicht, dass ich nicht auch die Probleme, wie z.B. die Schiedsgerichte, sehe. Wenn unsere Regierung die Probleme aber nicht sehen würde, hätte sie doch längst unterschrieben, stattdessen wird bereits eine ganze Weile und mit harten Bandagen verhandelt, ich bin also guter Dinge, dass am Ende ein annehmbarer Kompromiss herauskommt. Ich verstehe aber nicht, wie man das Konzept bereits jetzt rundheraus ablehnen kann, denn Freihandel war schon immer ein Motor der Weltwirtschaft und auch der Völkerverständigung. Mir scheint, das ist einer eher allgemeinen Wirtschaftsskepsis geschuldet und alles, was USA oder Globalisierung als Label trägt wird per se schon abgelehnt.
     
  20. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Ein Arbeitsplatz der geschaffen wird und nicht den Mindestlohn einbringt, ist es einfach nicht wert, geschaffen zu werden. Auf derartige Arbeitsplätze, die dann doch wieder vom Steuerzahler subventioniert werden müssten (Aufstocker) kann man getrost verzichten, weil einfach kein tragfähiges Geschäftsmodell dahinter steckt.