Allgemeiner Politik Thread

In der Theorie finde ich das gut, in der Praxis halte ich es für nicht durchführbar, zumindest nicht im angesprochenen Maße.

 

richtig. das bringt gar nichts.

aber die gehaltsorientierte strafe für verkehrssünden wird es bei uns - leider - nicht geben.

das autofahrerland hat einfach eine zu starke lobby. freie fahrt für freie bürger, blinker links und voran

 

Was schlägst du dann vor, für Leute die viel Geld haben und eine Geldstrafe nicht wehtut?

Umgekehrt... die, die nix haben... was holst du denen? Denen würde die Geldstrafe wohl sehr weh tun, sie haben aber nichts, um sie zu bezahlen.

 

Auch einem Bänker würde es weh tun, wenn er jeden Monat 500€ Strafe zahlen müsste. Zumindest würde er sich ärgern.
Das Problem gerade im Sraßenverkehr ist einfach, das es viel zu wenige Kontrollen gibt. Es gibt Straßen, da stand noch nie ein Blitzer, das ist bekannt und darum wird dort eben statt 80 gerne 140 oder so gefahren.

Gäbe es mehr Kontrollen, würden mehr Leute erwischt, DAS würde abschrecken.

 

Das kommt doch auf den konkreten Fall an. Dem rasenden Banker wird es sicherlich sehr weh tun, wenn er nicht mehr rasen kann und stattdessen auf öffentliche Verkehrsmittel/Taxen zurückgreifen muss. Bei Leuten, die kein Geld haben, wird sich was anderes finden, je nach Schwere des Vergehens und je nach Person. Wer sagt denn vor allem, dass man immer mit Geld oder im Kontext des Vergehens bestrafen muss? Mütter bestrafen ihre Kinder seit Jahrtausenden mit Individualstrafen und das hat keinem geschadet. Also -> ein Jahr Playstation-Entzug für Campino, wenn er zu schnell gefahren ist.

 

Und deswegen könnte ich auch jedem an den Ballon hauen, der bei Verkehrs/Geschwindigkeitskontrollen daher kommt und ganz laut "Abzocke" schreit.

 

Die Attribution härtere Strafen -> weniger Delikte ist so unfassbar typisch deutsch. Es gibt aber auch Länder (z.B. Schweden), die jeden Blitzer mit einem entsprechenden Hinweisschild ankündigen. Dadurch werden natürlich weniger Leute geblitzt, trotzdem hat das Land meines Wissens weniger Raser.

Ich weiß allerdings nicht, ob diese Regelung für das ganze Land oder nur für Smaland gilt.

 

Sowas gibts an einigen Stellen in D auch (z.B. auf der A1 bei Münster).

 

Ich als Nicht-Autofahrer darf das sagen und ich denke auch, dass es stimmt. Kontrolliert wird doch eigentlich häufig dort, wo sowieso jeder Hans und Franz weiß, dass geblitzt wird. Erwischt werden da nur Auswärtige, während Einheimische kurz abbremsen und dann weiterrasen. Viele Blitzer sind schlichtweg dazu da, Geld in die Kassen zu spülen. Ist einfach so.
Konsequente richtige Kontrollen gibt es viel zu selten.

 

Ja.
Genau deswegen helfen eben keine härteren Strafen sondern nur viel mehr Kontrollen.

 

Ja, jetzt konkret aufs Rasen bezogen. Was aber ist bei Straftaten? Willste jeden Bürger per Kamera überwachen?

 

Ich sprach nur vom Straßenverkehr...

 

Nein, das ist nicht einfach so. Abzocke ist es, wenn der Abgezockte etwas tut, was eigentlich nicht beeinflussen kann, und dann Geld von ihm verlangt wird, obwohl es ungerechtfertigt ist.

Wenn ich aber mit 70 durch ne 50er Zone brettere, ist es sicherlich keine Abzocke, wenn ich dann geblitzt werde. Wäre der Auswärtige 50 gefahren, so wie es erlaubt ist, bräuchte er sich über Blitzer gar keine Gedanken machen.

 

Oftmals stehen Blitzer schon da, wo keine akute Gefahr durchs Rasen entsteht, sondern da, wo man möglichst viele erwischen kann.
Zumindest hier bei uns in der Gegend.
Aber an Straßen, wo es immer mal wieder zu schweren Unfällen kommt, weil die Leute rasen / bei Rot weiter fahren, da steht nie ein Blitzer / Kontrolle, da es nur Einzelfälle sind.
Ich sehe das, wenn auch nicht als Abzocke (denn da hast du völlig Recht) aber dennoch als schweren Fehler in der Verkehrsüberwachung an.

 

Ich verstehe schon was du meinst. Das Wort "Abzocke" wird gerne mal inflationär benutzt. Eine direkte Abzocke ist es natürlich nicht, da es ja irgendwo gerechtfertigt ist, dem Raser das Geld abzunehmen. Nur fehlt mir da der Nutzen an der Stelle, da ja sowieso jeder weiß, dass dort geblitzt wird und dementsprechend kurz abgebremst wird. Das hat keinerlei Effekt auf die Verkehrssicherheit.

 

Höchstens einen ganz kurzen (wenn ich aus Richtung OL nach HB reinfahre, bremsen an einer bestimmten Stelle alle brav auf 70 runter ).

Ansonsten gibt es ja auch mobile Messungen, die mehr oder weniger überraschend jeden treffen können, auch die Einheimischen.

 

Leider viel zu selten, an den falschen Orten und zu falschen Zeitpunkten. Jetzt nimm dir nur mal die Ludwig-Roselius-Allee. Da wird gerast wie blöde, aber natürlich nicht tagsüber wo da schöner Verkehr ist. Nö, das passiert abends/nachts. Am Wochenende sind da z.B. schön alle Ampeln aus, sodass man vom Rennplatz bis Osterholzer Landstraße schön Rennen fahren kann. Ich hab da lange genug gewohnt und hab das jede Nacht, besonders am Wochenende gehört. Und Unfälle gibt es da auch genug.

 

10 km/h zu viel kosten in schweden schon ca. 230 euro

und bei trunkenheit in schweren fällen kann es schon mal ab in den knast gehen. hier musst du eine 4-köpfige familie auslöschen um auf bewährung durchzukommen. warst ja so stramm, dass du nicht wusstest was du tust. alkoholtherapie gibt es gratis dazu.

 

Wenn ich diese Sätze so lese, dann frage ich mich, was für dich denn da ein relevantes Strafmaß wäre... Hinrichtung (spart man sich die Alkoholtherapie)?
Vor allem was soll so ein Satz wie "Alkoholtherapie gibt es gratis dazu"?

Soll man etwa darauf verzichten, damit derjenige nach seiner Haft wieder im Auto sitzt und besoffen Leute über den Haufen karrt?

Nur einmal so als kleiner Denkanstoß... Es gibt genügend Studien die beweisen, dass eine ordentliche Resozialisierung von Straftätern für die Allgemeinheit mehrere Vorteile bietet:
Rückfallrisiko= drastisch reduziert
Kosten verglichen mit längerer Haft= wesentlich geringer

Im übrigen ist das Ziel eines Rechtsstaates Gerechtigkeit und nicht Rache.

Auch wenn unser Rechtsstaat wohlweislich Schwachstellen aufweist, sind die Forderungen nach Prügelstrafe oder ähnlichem absurd und völlig sinnfrei, da sie keinerlei positive Effekte bergen.

Bei Geldstrafen z.Bspl. eine einkommensbezogene Linie einzuführen, wäre sicher sinnvoll... Zum einen gibt es die aber bereits in vielen Bereichen, doch bei Verkehrsdelikten wäre es in manchen Bereichen ebenso sinnvoll.
Bliebe da es aber meist Ordnungswidrigkeiten wie Geschwindigkeitsüberschreitungen mittleren Maßes sind, halt die rechtlichen Bedenken, wegen Gleichbehandlung, etc.

Naja und einmal ehrlich, Zustände wie im von dir gelobten Singapur, möchte ich hier wirklich nicht haben. Kann dir allerdings nur nahe legen, wenn du es dort so gut findest, warum nicht einfach einmal auswandern...