Allgemeiner Politik Thread

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Niedersachse, 15. November 2008.

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  1. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Wenn das eine korrekte Definition eines "Gutmenschen" wäre, würde ich dir zustimmen, dem ist aber nicht so. "Gutmensch" wird mittlerweile jeder bezeichnet, der der Person X politisch nicht in den Kram passt. Und ich bin mit meiner Meinung bisher nur von Rechtspopulisten und Leuten, die alles was aus östlicher Richtung ins Land kommt am liebsten erstmal zusammenknüppeln will und wieder heimschicken will, egal ob Schamrotzer oder Menschen, die vor der ISIS flüchten, so bezeichnet worden.
     
  2. Manolo

    Manolo

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    Gutmenschen stellen sicherlich nicht die Verkörperung eines guten Menschen dar.

    Ein Gutmensch ist ein Mensch, welcher sich blindlings und wohlig in seiner unendlichen Toleranz und vermeintlichen Korrektheit suhlt, was dazu führt, dass er die Dinge nicht mehr objektiv und konstruktiv betrachten kann oder will.

    Diese Einstellung ist zudem rein egoistisch und dient lediglich der eigenen Befriedigung und dem Erfüllen der eigenen Ansprüche an sich selbst als moralische Instanz oder als moralisches Leitbild anderen gegenüber. Eine Verbesserung der Situation oder der Zustände tritt durch ihn nicht ein und dies ist wohl auch nicht sein Ziel, was er sich z.T. jedoch nicht eingestehen kann oder will.

    Ich habe für solche Menschen absolut nichts übrig und finde sie unnütz bis hinderlich!
     
  3. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Unnütz bis hinderlich in einer politischen Diskussion sind der inflationär gebrauchte Begriff Gutmensch sowie die Diskussionsteilnehmer, die ihn verwenden, weil sie diesen Begriff als Totschlagsargument für alle anderen verwenden, die sich nicht im Sprektrum zwischen marktradikal und rechtsextrem bewegen.

    Wenn ich aus der Ecke (und 99 Prozent der diesen Begriff verwendenden Menschen stammen aus dieser Ecke) als Gutmensch bezeichnet werde, weiß ich, dass ich einiges richtig mache.
     
  4. Gut definiert. :tnx:
     
  5. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Genau das meine ich, und damit hat Manolo und alle, die ihm zustimmen überhaupt nicht gerafft, was ich gemeint habe.

    Der Begriff "Gutmensch" muss für alles herhalten, was einem in, meist politischen Diskussionen, nicht passt, und wird dermaßen inflationär gebraucht dass eine eindeutige Definition überhaupt nicht mehr möglich ist.

    Zerlegt man den Begriff aber in seine reinen Worte, ist und bleibt er positiv.
     
  6. Manolo

    Manolo

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    Scheinbar sprecht ihr hier ausschliesslich von der Verwendung des Begriffes Gutmensch im Kontext von Islam- oder Einwanderungsfragen und beschränkt euch auf die Coloeur, die diesen Begriff in diesem Zusammenhang verwendet.

    Der Begriff Gutmensch existierte aber auch schon lange bevor Pegida Volk auf die Straßen ging und er existiert auch in sonst allen Alltagsthemen.

    Insofern ist dieser Begriff auch abseits von Pegida, Salafisten und Co. recht eindeutig definiert, meine eigene Definition und Einschätzung habe ich ja bereits dargelegt.

    Das sehe ich überhaupt nicht so, da reicht das Spektrum der Schwarz-Weiss Denke dann doch deutlich weiter, als dass es sich nur auf den Begriff des Gutmenschen beschränken würde... da sind die Leute dann doch kreativer.

    Wir haben diese Mechanismen doch z.T. auch schon hier gesehen.

    Findest du die Ukraine Politik des Westens nicht so gelungen, dann bist du ein Wahnwichtel und Aluhutträger, findest du u.a. Salafisten- und Anti Israel Demos mitten in Deutschland bedenklich, dann bist du zumindest mal ein Islamkritiker (=pauschal zu vergleichen mit Neonazi) und stellst du z.B. in Anbetracht der Situation in Griechenland, Portugal oder Spanien die derzeitige Währungsunion in Frage, dann bist du in allgemeiner Wahrnehmung ein Eurohasser (=pauschal mal zumindest zu vergleichen mit (Ultra) Nationalist oder Ewig Gestriger).

    In umgedrehter Reihe gibt es dann natürlich die entsprechenden Gegenbegriffe, diese reichen dann wiederum von systemtreuer Michel, Gutmensch, naives Systemopfer etc. etc. blablabla.

    Ein Austausch über solche Themen wäre jedenfalls grundsätzlich durchaus zielführender und angenehmer ohne diese anstrengenden Reflexe und sofortigen Schubladen-Einordnungsversuche beiderseits.
     
  7. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Nein, ich sprach von dem Begriff im Allgemeinen, abseits eines bestimmten Themas. Und ich finde es nun mal schade, dass ein, faktisch der Worte entsprechend positiver Begriff so negativ belastet ist.

    Aber das ist in der heutigen Zeit wohl Mode... so war man vor einigen Jahren, ich sag mal, "angesagt" wenn man sich selbst als "antifaschistisch" bezeichnet hat, was nichts anderes sagt, dass man jede Form von Faschismus ablehnt. Heute ist man, wenn man sich als "antifaschistisch" bezeichnet, für viele Leute schon ein linker Steinewerfer.

    :tnx::tnx: Absolute Zustimmung, nur wird der Begriff immer wieder, meist aus einer bestimmten Richtung (nicht ausschließlich) sowie eben von Harper immer wieder ins Spiel gebracht.
     
  8. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Der Begriff trifft eben etwas, gerade der Begriff des "Gutmenschen", wie Manolo ihn verwendet, der charakterisiert den durchschnittlichen Grünen. Und jemand wie Arminator ist auch als Aluhutträger gut klassifiziert. Und wenn man mich "Islamkritiker" nennt, habe ich auch nichts dagegen, meinetwegen kann man mich auch "islamophob" nennen. Denn wer diesen Begriff verwendet, der hat mit Religionskritik im Sinne der Aufklärung und Karl Marx nichts am Hut und steht im Bündnis mit Religionsvertretern aller Art, die Atheisten und radikale Religionskritiker als psychisch krank hinstellen. Der Begriff der Islamophobie wurde nicht zufällig von Ayatollah Khomeni geprägt.
     
  9. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Meiner Meinung und Erfahrung nach sind die als "Gutmenschen" bezeichneten Personen in aller Regel tatsächlich bessere Menschen, als jene, die andere abwertend als Gutmensch bezeichnen.

    Ist ja auch irgendwie logisch; wenn man sich unbedingt von guten Menschen abgrenzen möchte, wird man wohl ein "Schlechtmensch" sein.
     
  10. Bremen

    Bremen Moderator

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    Der Duden definiert "Gutmensch mit:

     
  11. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Ich finde diese Definition des Duden, gelinde gesagt, eine Sauerei.

    Was bin ich denn, wenn ich nicht naiv bin, und mich trotzdem in vernünftiger Art und Weise und treffenden Argumenten für political correctness einsetzen würde?
     
  12. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Und wie nicht gerade selten weicht der tatsächliche Sprachgebrauch (insbesondere in diesem Forum) erheblich von der eher knappen Definition im Duden ab. Political Correctness oder deren Einfordern spielt doch im tatsächlichen Sprachgebrauch kaum eine Rolle. Da geht es eher um Begriffe wie "links", "grün" oder gar Menschenrechte.

    Für nicht wenige ist man ja schon ein Gutmensch, wenn man Waffenexporten nach Saudi-Arabien kritisch gegenüber steht oder wahlweise auch, wenn man Putin nicht für einen (lupenreinen) Demokraten hält. Desgleichen wenn man für den gesetzlichen Mindestlohn ist etc. pp.

    Inzwischen wird fast jede von der eigenen abweichende Meinung nur allzu gerne mit dem Pseudoargument "Gutmenschentum" abgebügelt. Das hat zur Folge, dass dieser Begriff nicht nur wie schon immer von der Wortbedeutung her ein Fehlgriff ist, sondern zunehmend jeden wirklichen, identifizierbaren Inhalt verliert.

    Für mich gehört dieser Begriff jedenfalls endlich in die Abfalltonne der deutschen Sprache.
     
  13. Klunz

    Klunz Guest

    Oh mein Gott, was würde sich hier über die Definition eines Wortes echauffiert.

    Man könnte meinen, die Welt hat momentan keine weiteren Sorgen, als die Sichtweise Einzelner über das Wort "Gutmensch" als allgemeingültige anzuerkennen.
     
  14. Ich weiß das ich klasse bin. Das muß ich mir von Gutmenschen nicht ausreden lassen!
     
  15. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Ich echauffiere mich überhaupt nicht über die Bedeutung dieses Begriffs, da er mittlerweile keine erkennbare mehr hat.

    Ich echauffiere mich über Menschen, die noch nicht erkannt haben, dass dieser Begriff für eine sachliche Diskussion nicht geeignet ist.

    Wenn ich mich nicht irre, hat ein Beitrag von Maddin diesen Begriff enthalten und diese Diskussion ausgelöst. Wenn ich mal unterstelle, dass für Maddin das in seinem Avatar angegbene Thema von zentraler Bedeutung ist (er darf mich da gerne korrigieren), bin ich für Maddin kein "Gutmensch", da ich da auf seiner Linie liege.

    Hätten wir zunächst ein anderes Thema diskutiert, vielleicht Umweltschutz oder Arbeitnehmerrechte, wäre ich von ihm vielleicht als Gutmensch bezeichnet worden. Danach hätten wir dann vielleicht über den Nahostkonflikt diskutiert und er hätte sagen können: "Sorry, Du bist ja doch kein Gutmensch".

    Und was bin ich dann objektiv betrachtet? Ein "Schlechtmensch"? Kein guter Mensch? Ein guter Mensch der kein Gutmensch ist?:confused:

    P.S. Sorry Maddin. Ich habe Dich hier in vielleicht unzulässiger Weise als Beispiel instrumentalisiert und bin mir bewusst, dass sich Deine tatsächlichen Meinungen keineswegs mit den von mir postulierten decken müssen.
     
  16. gelöscht

    gelöscht Guest

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    :tnx::tnx:

    Nicht unbedingt, man sollte ihn nur nicht weiterhin missbrauchen, so wie du es oben beschreibst.

    Und wiedermal tue ich mein Desinteresse an einer Diskussion in einer bestehnden Diskussion kund, nur um mal was gesagt zu haben. :zzz: Ist wieder gut jetzt? Oder können wir helfen?
     
  17. Klunz

    Klunz Guest

    Unabhängig von Satzbau, Ausdruck und Grammatik hast Du etwas richtig gesagt. Mein Desinteresse an der Bedeutung des Wortes "Gutmensch".

    Das ist so nutzlos, wie eine Tüte Vogelscheiße.

    @Ammerlandbremer Kann Deinen Standpunkt verstehen und Deine Argumentation. (auch schon vor der Erklärung)

    Ich komme gerade aus Kambodscha, da gibt es kein "Krankensystem", wenn ein Einheimischer eine Blinddarmentzündung hat und kein Geld hat, um die OP zu bezahlen, ist der zum Sterben verurteilt.
    Ich war geschockt, dies zu erfahren, weil ich davon ausging, das es so etwas wie eine staatliche Mindestabsicherung gibt.
     
  18. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Das ist mit Sicherheit eines der unendlich vielen Probleme auf dieser Welt, die so viel wichtiger sind als die Bedeutung des Wortes "Gutmensch".

    Allerdings lässt sich auch hier wieder leicht ein Bogen zu diesem Begriff schlagen. Ein US-amerikanischer Republikaner, der Deutsch auf Muttersprachlerniveau beherrscht, würde Befürworter einer obligatorischen Krankenversicherung wahrscheinlich als "Gutmenschen" bezeichnen.

    Das ist für die ja purer Sozialismus!:ugly:

    Nur so als Denkanstoß.
     
  19. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Na, ist doch super. Mich interessiert die Diskussion um das Liebesleben der Pflastersteine nicht. Wenn sich aber hier im Forum 3 Leute finden, die das interessant finden und darüber diskutieren, Ups, ich muss meine Wortwahl ändern ;) ich ihnen nicht in die Diskussion rein, dass das so furchtbar uninteressant ist. :crazy:
     
  20. Klunz

    Klunz Guest

    Dein Sarkasmus in allen Ehren, es gibt Themen, über die ich nicht besonders schmunzeln kann.

    Für mich spielt es auch keine Rolle, was wer oder wie jemanden bezeichnet, das ist doch so nebensächlich und hat mehr was mit Narzissmus zu tun, wenn man darauf reagiert. Mir geht es um die Sache, bzw. um das politische Thema und nicht an Worten, mit denen man sich "gekränkt" fühlt, wenn man z.B. als Gutmensch bezeichnet wird.