Allgemeiner Politik Thread

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Niedersachse, 15. November 2008.

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  1. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Auf der Seite des NDR kann man sich den original Vermerk ansehen inkl der Notiz. Ich erlaube mir zu zitieren:

    Kann ich bei meiner Krankenkasse eigentlich bei Rückenproblemen jetzt auch nen A8 anfordern? :D
     
  2. DR AKR

    DR AKR Guest

    "Anfordern" kann ja zunächst mal jeder, Felis! ;) :cool: :lol:
     
  3. Mag sein, dass solche Verhältnisse üblicherweise zu einer erhöhten Disziplin führen, aber hier scheint die Situation doch eine besondere zu sein, wenn gleich zu Beginn einer Legislaturperiode der Seniorpartner einer Koalition vom Juniorpartner in einer derartigen Weise vorgeführt wird, ohne dass es dabei auch nur ansatzweise um politische Inhalte ging (wenn man den Grünen nicht unterstellen will, dass die Selbstbedienungsmentalität grüner Funktionsträger ein Merkmal ihrer Politik ist).

    Eine weitere Frage ist natürlich auch, warum dieser Staatssekretär überhaupt noch arbeiten konnte, wenn er doch gesundheitlich so angeschlagen war, dass nur eine ganz bestimmte Spezialversion von Dienstwagen für ihn in Frage kam. Hätte er für langwierige Parlamentsdebatten und Ausschusssitzungen auch Spezialstühle bekommen, ganz zu schweigen von seiner Büroausstattung? Und wie konnte er die Belastungen des Arbeitsalltags in Nordrhein-Westfalen verkraften? Brauchte er dort auch Sonderanschaffungen oder kam er mit den Standardausführungen zurecht?
     
  4. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Ich sollte das einfach mal probieren. Ein nettes Schreiben an die Kasse aufsetzen, dass ich gehört, dass neuerdings belüftete Massagesessel in dem genutzten KFZ eine wirksame und erforderliche Therapiemethode bei der Rückenbeschwerden sei. :beer:

    Man hatte ja schon bei dem Austausch der ganzen Polizeipräsidenten und der Besetzung diverser anderer hoher Posten in Nds das Gefühl, dass die roten und grünen gar nicht schnell genug an die Fleistöpfe könnten. Bei denen scheint sich ein gewisser Stau an verdienten Parteimitgliedern aufgebaut zu haben, welche dringend versorgt werden mussten.

    Man wird die Situation weiter beobachten müssen, aber ich denke nicht, dass die Koalition am Fall Paschedag zerbrechen wird. Sollte Paschedags Versetzung in den Ruhestand die Öffentlichkeit nicht ausreichend befriedigen, dann wird als nächstes der Landwirtschaftsminister seinen Hut nehmen dürfen. Ist bei den Landwirten in Niedersachsen ja eh nicht besonders beliebt.

    Alles Fragen, die man in einem U-Ausschuss klären muss. Ich schon verdammt merkwürdig die ganze Kiste. Auch, dass seine Versetzung erst privater Natur war, weshalb er "nur" wie alle anderen StS hätte besoldet werden könne, und dann plötzlich dienstlicher Natur war! Alles sehr merkwürdig. Und die AC hats ja im Büro auch unbedingt bedurft. Wahrscheinlich auch wegen des Rückens... :lol:
     
  5. Nein, die Klimaanlage war notwendig, weil die Kekse geschmolzen sind. Das ist ja auch kein Zustand beim Arbeiten...
     
  6. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Stimmt! Hätte ja Schokoflecken auf den Akten geben können... :lol:
     
  7. slemke

    slemke

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    Mag sein das mit dem Giftgas, aber darum geht es mir nicht. Mir geht es darum, dass sich der Iran einmischt und plötzlich Israel bedroht. Wenn überhaupt ist das ja wohl ne Sache zwischen USA und Syrien....:crazy:
     
  8. :tnx: Es gibt deutlich Schlimmeres für unser Land als Frau Merkel. In die sauren Äpfel der Milliardenkredite für völlig überschuldete und reformunwillige EU- Länder muss wohl leider jede Bundesregierung beißen
     
  9. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Für Weil wird die Luft offensichlich dünner. Hat vor dem Parlament wohl, ich drücke es mal vorsichtig aus, leichte "Erinnerungslücken" an den Tag gelegt:

    Quelle: NOZ

    Vor dem Parlament hatte er noch gesagt, dass erst am vergangenen Donnerstag im Laufe des Tages von der Geschichte erfahren habe.

    Dieser MP hat sich bereits nach ca. einem halben Jahr erledigt!
     
  10. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Das kommt halt drauf an wie man das ganze ausgestaltet. Da liege ich ka bekanntlich auch nicht auf der Linie der Bundesregierung. Allerdings erscheint mir die Alternative Rot-Rot-Grün in diesem Zusammenhang um einiges gefährlicher für unser Land!

    Insgesamt kommt Deutschland bisher sehr gut durch die Krise. Wir haben eine unglaublich hohe Beschäftigungsquote, wobei die sog. prekären Beschäftigungsverhältnisse sogar abnehmen. Wir haben eine unglaubliche geringe Jugendarbeitslosigkeit. Gerade wenn man das mit anderen Ländern vergleicht. Unser Wohlstandsniveau ist weiterhin hoch und insgesamt kommen wir sogar in Richtung ausgeglichenen Bundeshaushalt.

    Wenn jetzt dann endlich noch die notwendigen Entlastungen bei Steuern und Abgaben auf die breite Masse der Bevölkerung kommen würden, dann wäre es schon verdammt gut.

    Diese Regierung ist insgesamt ganz gut für unser Land. Ich würde ihr unter dem Strich ne 3 + ausstellen! Meine unbedeutende Meinung zu dem Thema!
     
  11. slemke

    slemke

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    Erstens bezweifele ich das und zweitens ist an der Regierung nicht nur Merkel das Problem, sondern das was man sich quasi "mit dazu holt": Rösler, Bahr, Ramsauer, Brüderle, von der Leyen, Schröder, Seehofer.....was sind das nur alles für Vollpfosten.....:wand:
     
  12. slemke

    slemke

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    Absolut. Allerdings ist diese Einstellung "es gibt eh keine Alternative" ein Ausdruck von Resignation. Genau diese Resignation die sich in den letzen 8 Jahren dank Merkel wie Mehltau über das Land gelegt hat. Sie hat es geschafft auf die Weise ein ganzes Land einzuschläfern....:( Wobei ich mir ja durchaus Mühe gebe, mich mit ihren Aussagen zu beschäftigen. Aber....da kommt nichts! Ich habe in den letzten 4 Jahren NIX konkretes von ihr gehört!!!
     
  13. opalo

    opalo

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    @slemke. Aus genau dem Grund verstehe ich auch nicht, warum die anderen, insbesondere die SPD, unfähig sind, daraus Profit zu schlagen....

    @Felissilvestris. Ja, wir haben eine hohe Beschäftigung. Aber um welchen Preis? Es gibt immer mehr Menschen, die Vollzeit arbeiten, aber nur gerade eben von ihrem Verdienst leben können und z. B. keine Möglichkeit haben, für das Alter vorzusorgen oder ungeplante Ausgaben neben den laufenden Kosten zu stemmen. Das sind die Armen von morgen, und für mich ist es unverständlich, wie man gegen einen gesetzlichen Mindestlohn sein kann, der das Problem, das da auf uns zukommen wird, zumindest etwas abschwächt.

    Einmal ganz abgesehen von der Frage, was in einer solchen Konstellation einen Hartz IV Empfänger dazu bewegen sollte, sich einen ggf. anstrengenden Job zu suchen, wenn sein Einkommen damit nicht wesentlich über Hartz IV plus ggf. sonstigen Leistungen, auf die er einen Anspruch hat, liegt.

    Dieses Thema anzugehen, ist aus meiner Sicht wichtiger, als Steuerentlastungen für die breite Masse zu erreichen, denn von Steuerentlastungen würden die genannten Geringverdiener sehr viel weniger profitieren als Menschen mit höheren Einkommen, die sowieso schon gut über die Runden kommen.

    Zumal ich in dem Zusammenhang ohnehin der Auffassung bin, dass es oberstes Ziel sein sollte, die Steuergesetzgebung zu entrümpeln und von unzähligen Ausnahmen, Privilegien und Sonderregelungen (FDP-Geschenk an die Hoteliers sag' ich da nur ;)) zu befreien, durch die kein Mensch mehr durchsteigt. Aber da traut sich natürlich niemand ran, weil man sich ja zwangsläufig bei denjenigen, die es trifft, unbeliebt macht....

    Ich wünsche mir, ganz ehrlich, eine große Koalition, weil ich glaube, dass dann mehr erreicht werden kann, als z. B. in der jetzigen Regierung, in der die 'kleinen" Partner in irgendwelchen Kuhhandeln immer wieder aus meiner Sicht unsinnige Zugeständnisse erhalten, um ihre Klientel zu befriedigen (Stichwort: Betreuungsgeld, in meinen Augen hanebüchener Unfug). Bleibt die spannende Frage, wie ich wählen sollte, um dazu beizutragen.... ;)
     
  14. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    +7
    Die prekäre Beschäftigung ist doch gerade deutlich rückläufig. Habe ich oben doch bereits geschrieben. Die wird auch weiter abnehmen.
    Ein gesetzlicher Mindestlohn ist in den vorgeschlagenen Höhen völlig wirkungslos. Bei dem von der SPD vorgeschlagenen Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro käme man bei 40 h/Woche auf einen Bruttolohn von 1.360 Euro. Ergibt bei einem Single ohne Kinder einen Nettolohn von ca. 1009,00 Euro. Ändert kaum das Problem. Selbst in Steuerklasse 3 mit einem Kinderfreibetrag würde der Nettolohn dann bei 1083,00 Euro liegen. Rechnet man ALG II dagegen: Erwachsene Ehepartner jeweil 345 Euro + ein Kind (sagen wir mal unter 6, weil das der geringste Satz ist) 224 Euro = 914 Euro. Hinzu kommen Miete und Heizkosten. Du bist also mit ALG II auch bein einem gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro sobald du verheiratet bist und nur ein Kind von unter sechs Jahren hast immernoch unter ALG II-Niveau. Mal ganz davon abgesehen, dass du als ALG-II-Empfänger noch diverse Vergünstigungen in Anspruch nehmen kannst. Mit jedem weiteren Kind nimmt der ALG-II-Anspruch entsprechend zu. Bekommst ja einen weiteren Grundbedarf plus zusätzliche Gelder für Miete und Heizung. Das hat kein Arbeitnehmer. Auch bei den Angestellten im ÖD sind die früheren Familienzuschläge abgeschafft worden. Diese gibt es nur noch bei Beamten, die allerdings auch ihre Kinder mit in die PKV nehmen müssen und da wird die Prämie pro Kopf fällig.

    Ein Mindestlohn würde, wenn man ihn Relation zu ALG-II-Sätzen setzen, müsste nach verschiedensten Berechnung eher irgendwo zwischen 12 und 15 Euro liegen, um überhaupt einen nennenswert positiven Effekt auf das Einkommen zu erreichen. Allerdings steigen ja dann auch die Beiträge zu den gesetzlichen Versicherungen und die Steuerbelastung deutlich an. Bei einem Mindestlohn von 15 Euro (Single, keine Kinder) betrüge der monatliche Bruttolohn 1.800,00 Euro. Der Nettolohn läge bei ungefähr 1.240,00 Euro.

    Allerdings haben alle diese Mindestlöhne einen großen Haken: Er wirkt sich unglaublich schlecht auf die Beschäftigung von Geringqualifizierten und Jugendlichen aus. Das beweisen unsere europäischen Nachbarländer, die entsprechende Mindestlöhne haben, ziemlich deutlich.

    Das mal kurz als Einstieg.

    Hier kann man es mit Helmut Schmidt halten und feststellen, dass die ALG-II-Sätze eigentlich zu hoch sind. Traut sich aber sonst kaum einer zu sagen. Und selbst Schmidt ist da ja zurückgerudert, weil die Aussage wohl nicht so gut ankam. Ist nachzulesen in seinem Buch "Außer Dienst".

    Das Problem sind ja nicht nur die Regelleistungen. Das Problem setzt sich ja schon bei den KiTa-Beiträgen fort. Jemand der Verdient (egal wie viel) muss einen Beitrag entsprechen seinem Brutto(!)einkommen zahlen. ALG-II-Empfänger zahlen wenn überhaupt Mindesbeitrag bezahlen.


    Das ist auch völlig Unsinn. Weil bei Steuerentlastungen immer und ausschließlich auf die Einkommensteuer abgestellt wird. Wir haben eine umfassende Reform des MwSt-Systems vorgehabt, was mit der Union nicht zu machen. Danach wären Windeln oder Energien zumindest unter den Ermäßigten MwSt-Satz gefallen. Nimm nen Karton Pampas: Der Kosten ungefähr 20 Eur. Da zahlst du dann derzeit 3,80 Euro MwSt.. Beim ermäßgten Steuersatz wären das noch 1,40 Euro. Das entspräche einer Ersparnis von 2,40 Euro pro Packung. Davon brauchst du mindesten 3 Kartons im Monat, dass wäre eine Ersparnis von mindestens 7,40 Euro pro Monat, im Jahr von 86,40 Euro. Weitere Rechnung was beispielsweise die MwSt auf Energie angeht, ließen sich unendlich fortzsetzen. Aber weil du von der GroKo angesprochen hast, diese hat die MwSt 2005 von 16 auf 19 % angehoben. Um bei meinem Beispiel der Pampas zu bleiben: Allein das bedeutete 0,60 Euro mehr pro Karton Pampas. Ergibt im Jahr eine Mehrbelastung von 21,60 Euro.
    Anderes Beispiel Strom, aber mal ein bisschen abgekürzt, aus unserem ganz eigenen Beispiel: Der Betrag unserer letzten Jahresstromabrechnung setzte sich zu 54 % (!) aus staatlichen Abgaben zusammen. Der Anteil wird - dank dieses hinrissigen EEGs - noch weiter steigen. Anders ausgedrückt, ich könnte ohne staatliche Abgaben weniger als Hälfte bezahlen als heute und dabei würde ich, wenn ich mir die Preise an der Strombörse in Leipzig anschaue, immernoch zu viel zahlen.
    Nächstes augenscheinliches Beispiels sind die Preise für Benzin und Diesel. Bei einem Literpreis von 1,60 Euro werden 0,91 Euro Steuern fällig. Das heißt bei einer 50 Liter Tankfüllung werden ungefähr 45 Euro Steuern fällig. 1999, also vor Einführung der Ökosteuer, lag der Benzinpreis im Schnitt noch bei umgerechnet 0,79 Euro.
    Diese Rechnungen lassen sich unendlich weiter ausführen. Und das zalen ALLE vom ALG-II-Empfänger bis zum Bankmanager! Daher geht es eben genau um die breite Masse der Bevölkerung. Mal davon abgesehen, dass eben die wenigen Lohn- und Gehaltssteigerungen der letzten Jahre nich zuletzt durch die MwSt-Erhöhung von 2005 zu einem großen Teil schon aufgefressen wurde.
    Und selbst mit einem höheren Einkommen, einem Kind zuhause und eben Kosten für beispielsweise Fahrten zur Arbeit. Habe jetzt drei Monate Aurich hinter mir, ist man jeden Monat am knapsen und schaut wie man irgendwie über die Runden kommt. Das Freizeitverhalten ist doch nicht unerheblich eingeschränkt.

    Ich bin da ganz deiner Meinung. Eine weitere Reform der MwSt ist aber nicht an der FDP sondern an der Union gescheitert. Und nur um es noch mal zu sagen, zum einen hat diese Senkung die erwartet positiven Effekte gebracht. Lässt allerdings in den einschlägigen Medien höchstens im Wirtschaftsteil auf Seite Drei als Randnnotiz finden, und zum anderen hatten genau dies auch Grüne, SPD und sogar Die Linke in einigen ihrer Landtagswahlprogramme stehen.

    Die GroKo ist mindestens genauso gefährlich wie die drohende Rot-Rot-Grüne-Koalition. Wie gesagt die höchsten Belastungssteigerungen der vergangenen 10 Jahre gingen von Rot/Grün (Ökosteuer, EEG etc.) oder durch die MwSt-Erhöhung 2005 durch die GroKo aus.
    Und gerade Rot/Grün spart ja nicht an Vorschlägen das Leben in Deutschland weiter zu verteuern, da wirkt gerade die Forderung nach einem Mindestlohn wie blanker Hohn!
     
  15. Masa

    Masa

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    on the way to wonderland!
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    +149
    Abgesehen davon, dass wir hier vom Ursprungsthema abweichen, möchte ich gern noch mal Bezug nehmen auf die prekären Beschäftigungsverhältnisse und Hartz IV.
    Wer hier von vornherein davon ausgeht, dass grundsätzlich mal alle lieber HartzIV beziehen wollen, statt arbeiten, weil im Endeffekt das selbe rauskommt, ist nicht nur ungerecht allen Leistungsbeziehern gegenüber, sondern zeigt zudem wenig Kenntnis der Sachlage.
    Wer selbst mal in die Situation gekommen ist und Leistungen beziehen musste, weiß, wovon ich rede.
    Für die meisten Leistungsbezieher gilt nach wie vor: Wenn sie einen Job bekommen, arbeiten sie lieber für ihr Geld anstatt sich den Schikanen des Amts und der abfälligen Meinung der Gesellschaft auszusetzen.

    Nichtsdestotrotz wäre auch mir wichtig, dass endlich jeder das verdient, was er verdient!
    Aber das wirst du kaum mit irgendwelchen Mindestlöhnen hinbekommen. Ich wette, dass es auch da wieder zig Schlupflöcher geben wird - und im Notfall entlässt du eben wieder Leute um das Lohnniveau in der Firma zu halten.

    Das, was meiner Meinung nach in Deutschland nicht stimmt, ist die Einstellung zu vielen Bereichen. Da werden ständig nur verschiedene Meinungen gegeneinander ausgespielt und etwas, dass gerade "Trend" ist, zum neuen Modell erhoben und alles andere wird für schlecht erklärt. Aktuell sieht man das wunderbar beim gesamten Bereich Familienplanung, Bildung und Sozialleistung.
     
  16. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Unsinn - es gibt eine No-Bail-Out Klausel in den EU-Verträgen und keine Regierung MUSSTE konditionslos helfen. Merkel & Schäuble sorgen für den Ausverkauf, der traurige Peer und der schreckliche TrittIhn würden das nur noch etwas schneller hinbekommen, das Ziel ist das Gleiche. Auflösung des Nationalstaats, Zentralregierung in Brüssel und weniger Demokratie für alle.
    Demokratie - egal, solange ich nur mein schönes Smartphone habe und andere für mich denken und lenken....
     
  17. opalo

    opalo

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    +221
    @Felissilvestris.
    Mindestlohn - 8,50 Euro sind immerhin mehr als viele derzeit ohne gesetzlichen Mindestlohn verdienen.... ;) Somit wären 8,50 Euro aus meiner Sicht ein sinnvoller Anfang - und eine Verbesserung gegenüber dem derzeitigen System ohne Untergrenze.

    Hartz IV - Ich stimme Dir zu, dass die Hartz IV-Leistungen unter Berücksichtigung der möglichen Nebenleistungen/Vergünstigungen zu hoch sind, denn es gibt ja ganz offensichtlich - neben Hartz IV-Empfängern, die gern arbeiten würden, aber keine Arbeit finden - auch solche, die gar nicht arbeiten wollen, weil sie ohne Job gut oder sogar besser leben. Und das darf nicht sein.

    Steuern - Aus meiner Sicht ist die Differenzierung zwischen normalem und ermäßigtem Steuersatz ein überflüssiges bürokratisches Monstrum. Mit einem einheitlichen Mehrwertsteuersatz würden die teilweise unsinnigen und widersprüchlichen Zuordnungen von Dingen zu entweder dem normalen oder dem ermäßigten Satz entfallen, und damit auch Dein Pampers-Beispiel.... Ein solcher einheitlicher Satz sollte eine "Mischkalkulation" aus den bisherigen 7 % und 19 % sein. Im Übrigen stehen wir mit einem normalen Steuersatz von 19 % im europäischen Vergleich sehr gut da - Klick.
    Dass die Senkung der Mehrwertsteuer für Hotelübernachtungen positive Effekte für die Branche gebracht hat, stelle ich nicht in Abrede. Es ändert aber nichts daran, dass es eine Bevorzugung eines bestimmten Wirtschaftssektors durch erfolgreiche Lobbyarbeit ist - "Klientelpolitik" eben. Und darin besteht meine Kritik (die gegenüber anderen Parteien für vergleichbare Aktionen natürlich genauso gilt).

    Ökosteuern und -abgaben. Ich teile Deine Auffassung, dass da einiges total aus dem Ruder geraten ist. Die Grundidee, erneuerbare Energien zu fördern, damit es Alternativen zu Atom, Gas und Kohle gibt, finde ich richtig. Aber es wurde und wird deutlich zu viel Geld in den Bereich gepumpt, ohne dass es nachhaltig ist. Und es kann auch nicht sein, dass es für Unternehmen diverse Befreiungen gibt, so dass die Kosten im Wesentlichen von den Verbrauchern getragen werden.

    Benzin / Wege zur Arbeit. Ich profitiere von der Pendlerpauschale. Das ändert aber nichts an meiner Meinung, dass jeder selbst entscheidet, wo er lebt und wo er arbeitet. Sprich, ich fände es in Ordnung, die Pendlerpauschale abzuschaffen. Dann muss man eben abwägen, ob man in der Nähe seiner Arbeitsstelle wohnen will oder an seinem Wunsch-Wohnort. Und wenn es der Wunsch-Wohnort sein soll (Häuschen auf dem Land / am Stadtrand statt Wohnung in der Nähe des Arbeitsplatzes oder umgekehrt Wohnung in der Stadt bei Arbeitsplatz auf dem Land), muss man die Konsequenzen (= Fahrtkosten) tragen. Das Gejammere über die Benzinpreise geht mir echt auf die Nerven. Solange viele noch 500 Meter zum Bäcker mit dem Auto fahren oder ein Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel (gilt natürlich nur, sofern die Möglichkeit vorhanden ist) auch bei knappem Budget gar nicht in Erwägung ziehen, kann das Benzin so teuer noch nicht sein....
     
  18. opalo

    opalo

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    +221
    BTW: Hat jemand Einwände, wenn ich das in den Politik-Thread verschiebe? Denn es hat ja nur noch bedingt etwas mit dem Wahl-O-Mat zu tun.... Bitte Info, wenn es Einwände gibt.
     
  19. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Sorry, wenn ich das so offen sage, aber ich sehe ich Verbesserung nicht. Insbesondere wenn ich im Hinterkopf habe, dass die Arbeitsplätze ganz verloren gehen könnten. Einzig ein Single könnte mit so einem Mindestlohn gerade über die Runden kommen. Alle anderen werden weiter aufstocken müssen.

    Der einzig leich positive Aspekt würde sich bei den Rentenanwartschaften einstellen. Allerdings bin ich da ein großer Anhänger des schweizerischen Systems, womit sich das Thema erledigt hätte!

    Da bin ich eigentlich absolut bei dir. Aber man muss sich in der Politik - etwas was viele leider nicht verstehen - auch irgendwo am machbaren orientieren. Und wenn ich sehe, dass es mit der Union schon nicht möglich war, dass jetzige System zumindest einigermaßen so umzugestalten, dass tatsächlich alle Dinge, die den täglichen Bedarf entsprechen oder in sonstiger Weise sinnvoller Weise unter den ermäßigten Satz fallen sollten, dann auch tatsächlich unter den ermäßigten Satz fallen zu lassen, sehe ich für eine solchen komplett Systemwechsel derzeit keine Chance.

    Was den Vergleich mit den MwSt-Sätzen mit anderen Staaten angeht, so hinkt dieser Vergleich immer gewaltig. Denn die meisten Staaten kenne nicht noch gefühlte eine Millionen andere Verbrauchsteuern neben der MwSt.. Mit jedem Glas Sekt bezahlen wir noch heute des Kaisers Marine! ;)

    Das EEG ist Ergebnis perfekter Lobbyarbeit und eben von nicht geringen Spenden an eine Partei. Und ein Vertreter dieser Partei war sich diese Woche nicht mal zu blöd genau das im Fernsehen auch noch mal deutlich werden zu lassen.
    Das EEG ist eine, um es mal im Jargon, den die Linken gerne benutzen, zu sagen, brutale Umverteilung von Unten nach Oben. Das ganze führt dann zu solchen Kuriositäten, dass Windparks, die nicht mal ans Netzt angeschlossen sind, Millionengewinne einstreichen. :crazy:

    Grundsätzlich gebe ich dir auch da recht. Nur man kann es sich nicht immer aussuchen, wo man wohnt oder gerade arbeitet. Umzüge kosten im Übrigen auch ungemein viel Geld.
    Um bei uns selbst zu bleiben. Meine Frau ist derzeit noch in Elternzeit. Arbeitet hier in Bremen, wir wohnen ungefähr einen Kilometer von ihrer Arbeitsstelle entfernt. Ich habe hier studiert, während des Studiums auch ausschließlich in Bremen gearbeitet, wenn auch ab und an mal dienstliche Reisen anstanden, die aber dann bezahlt wurden. Nun bin ich in Oldenburg beschäftigt, wobei die Dienstorte variieren. Von Mai bis Enden Juli war ich in Aurich. Mit Einsatzorten Wittmund, Leer, Emden, Norden und Aurich selbst. Viele dieser Orte sind mit dem ÖPNV zu bestimmten Uhrzeiten mal so gut wie gar nicht zu erreichen. Derzeit bin ich in Delmenhorst, was die Haushaltskasse dann doch massiv entlastet hat. Muss aber zwischendurch immer wieder nach Oldenburg.
    Ich kann Stand jetzt auch nicht sagen, wo ich dann irgendwann mal weiter beschäftig seien werden. So geht es im Übrigen eigentlich allen meinen Kollegen und noch sehr vielen anderen Menschen. Und wir sind eben drauf angewiesen beide zu arbeiten bzw. ein Einkommen zu haben, da in Deutschland eben ein Durchschnittsgehalt kaum noch ausreich eine Familie anständig über die Runden zu bringen, da du ja an jeder Ecke geschröpft wirst bis zum geht nicht mehr, aber kaum irgendeinen Anspruch auf irgendeine Hilfe hast.

    Mein Traum wäre, dass dieser Staat sich einer grundlegenden Aufgabenkritik stellt, er sich auf das Nötigste beschränkt und es so vielleicht wieder möglich wird, dass eine Familie von einem Durchschnittsgehalt gut leben kann.

    Hab ich nichts dagegen.
     
  20. mola23

    mola23

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    H€$$€N
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    Davon hat eben jede Partei ihre eigenen Vorstellungen.