Alexander Nouri

Ich habe grundsätzlich AN für einen guten Trainer gehalten, aber ihm den Abstiegskampf, der nun wirklich eine besondere Situation darstellt, nach den Niederlagen gegen Augsburg und speziell Gladbach nicht mehr zugetraut. Bayern und Dortmund sind nun wirklich nicht unsere Kragenweite. Die Niederlagen waren einkalkuliert.
Dahingehend muss ich mich in meine Meinung in Bezug auf AN revidieren. Aber die Frage nach dem Warum für den Erfolg hast Du damit nicht beantwortet.
Ich behaupte, dass die Systemumstellung auf eine defensivere Spielweise der Knackpunkt + Kruse waren.

 

Was meinst Du mit "defensiv"? Im Gegensatz zu Dutt-Fußball spielen wir gegenwärtig deutlich offensiver. Durch die 3er Innenverteidiger-Kette agieren die Außenverteidiger wesentlich offensiver als auch zuvor unter Skripnik.

Die aktuelle Mannschaft wirkt im 3-1-4-2 - System imho derzeit sowohl nach hinten wie auch offensiv kompakt. Es wird viel bessser verschoben. Das erlaubt, neben der durch die Neueinkäufe bewirkte wesentlich höhere Qualität des Kaders, eine wesentlich bessere Ballzirkulation. Im Mittelfeld haben wir mit Delaney und Junuzovic sehr laufstarke Spieler, mit Grillitsch und Eggestein sehr passsichere. Das ergänzt sich derzeit hervorragend.

Die Abwehr wirkt relativ sicher, da die 3 Innenverteidiger in der Luft nahezu alles abräumen, was in den Strafraum segelt. Am Boden glänzt imho insbesondere Moisander. Der ist überdies ganz wichtg für die Spieleröffnung, sprich für die ersten vertikalen Pässe aus der Abwehr ins Mittelfeld. In Bauer haben wir einen Außenverteidiger, der in jedem Spiel buchstäblich "Gras frisst"

Vorn haben wir nicht nur Kruse, der sich derzeit natürlich, unbestritten, in absoluter Topform zeigt. Aber, ohne einen Bartels, der sich fast blind mit ihm verseteht, wäre auch ein Kruse nicht so effektiv.

Ich bin gespannt, ob ein Gnabry oder auch ein Kainz in den restlichen Saisonspielen über Reservistenrollen hinauskommen können.

Das Momentum ist unbestritten derzeit auf unserer Seite. Auch in Köln? Immerhin müssen aber auch die letzten "Realisten" inzwischen einräumen, dass diese neu zusammengestellte Mannschaft in der Lage ist, das Momentum positiv zu beeinflussen, bzw., dass die magere Hinrunde ggf. nur eine negative Ausprägung dieses "Momentums" war.

 

Kann der Kerl echt mal bitte seine Politik Propaganda unterlassen?!! So vergeht mir echt die Freude an den Siegen und wünsche mir fast nen abstieg damit der Kerl weg ist

 

Und mir vergeht die Lust auf das Forum bei solchen sinnfreien Aussagen

Passt aber zur erwähnten Partei

Zitat Nouri:

Ein neues Ziel möchte auch Coach Nouri nicht ausrufen. Er sagt aber: "Ich habe gegen das Wort Europa nichts, ich bin ja nicht die AfD."

Top Statement

 

Danke das Du dir die Mühe gemacht hast so ausführlich auf so einen Unsinn zu reagieren.

 

Ich würde aber an Nouris Stelle in Zukunft auch auf witzig gemeinte Bemerkungen dazu eher verzichten. Leider ist es so, dass auch "schlechte publicity publicity ist" und hier, wie zu sehen, eine ungewollte Bühne für eine politische Partei entsteht.

 

Bitte nicht den schlimmen Anti-Fußball unter Dutt als Gegenbeispiel nehmen. Dutt hat nicht nur hier komplett abgewirtschaftet, so dass als das Negativbeispiel schlechthin für Alles taugt.

Der Analyse kann ich so zu 100% zustimmen. Im wesentlichen versucht AN allerdings defensive Stabilität vor offensive Wucht zu stellen. Unsere Stärke liegt derzeit im Umkehrspiel. Das Spiel selber machen, fällt uns (wie den meisten Vereinen übrigens auch) sehr schwer. Natürlich taugt das Darmstadtspiel aufgrund der Drucksituation dazu nur bedingt beispielhaft. Aber speziell in der ersten Hz war das wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange.
Man muss sehen, was in Köln passiert. Wichtig wäre es in Führung zu gehen, um unser Umkehrspiel aufziehen zu können. Meistens spielen wir dort Unentschieden.

 

Mit dem Umkehrspiel hast Du völlig recht. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das so, wie derzeit, nicht mehr funktionieren wird, wenn Werder in der Mehrzahl der Spiele wieder als Favorit gelten sollte. Die Gegner werden, anders als zuletzt, auf eigene Initiative weitestgehend verzichten, um selbst Umkehrsituationen nutzen zu können und zu wollen. Werder wird zwangsläufig mehr Ballbesitz haben und lernen müssen, etwas daraus zu machen, den Ball länger zu halten, Ballverluste zu vermeiden. nach mehr spielerischen Lösungen zu suchen.

 

Die Frage nach dem "Warum" wurde hier schon mehrfach beantwortet. Verkürzt: Wir haben einen gut zusammengestellten Kader und ein gut arbeitendes Trainerteam. Letzteres erkennst du vor allem an der Substanz, also daran, daß die Mannschaft nicht auseinander gefallen ist selbst dann als 3/4 der Abwehr auseinander gefallen ist. Das kommt aber nicht "einfach so", das wurde eingespielt, das brauchte Zeit. In der Hinrunde gab es noch mächtig Kritik an Nouris 3er Kette, weil es offensiv nicht wirklich lief wurde hier gefordert Nouri möge diesen Mist sein lassen und zur 4er Kette zurück kehren. Er hat sich aber nicht vom Weg abbringen lassen und wurde dafür belohnt. War das zwangsläufig? Nein, natürlich nicht. Wenn wir nach dem Gladbach-Spiel etwas Pech gehabt hätten, dann wären alle guten Vorzeichen für die Katz gewesen, dann hätten irgendwann die berühmten Mechanismen des Fußballs gegriffen. Aber irgendwann mussten wir halt auch mal normale Spielverläufe oder ein wenig Glück haben und das hatten wir, das war was ich als Couch-Potatoe als zwangsläufig bezeichnet habe. Dann kommt zu der guten Entwicklung das Selbstbewusstsein und das Ergebnis sehen wir heute. Und das obwohl wir streng genommen ohne Stürmer spielen, Pizarro ist fast nie fit, AronJo spielt keine Rolle, Kruse und Gnabry sind keine echten Stürmer.

 

Ich glaube er verwechselt "defensiv" mit "kompakt". Es ist sehr auffallen, daß die Mannschaft dem Gegner keine Räume mehr gibt. Unter Dutt, Skripnik und ganz am Anfang unter Nouri kam es häufig vor, daß die Offensive ins Pressing geht und die Defensive nicht mitmacht. Konsequenz: Riesige Löcher im Mittelfeld die von jedem Gegner auf einfache Weise zu bespielen sind. Und genau DAS passiert nicht. Wenn es sich nicht um einen Konter handelt, dann verschiebt Werder langsam aber bestimmt nach vorne, ohne Räume zu öffnen, immer mit den richtigen Abständen zwischen den Mannschaftsteilen. Und das ist der Grund weshalb wir so wenig zulassen, weshalb wir so viele zweite Bälle bekommen und dem Gegner im Spielaufbau das Leben einfach schwer machen, selbst dann wenn ein Innenverteidiger ins Dribbling geht und dabei den Ball verliert.

 

Das passiert ja gerade Wir spielen im eigenen Ballbesitz keinen Tempofussball, aber der Ball landet irgendwann vor dem gegnerischen Kasten. Und wenn wir den Angriff nicht richtig zu ende spielen, dann resultiert daraus kein Konter. Ich finde das richtig gut, denn wir haben genug individuelle Klasse, daß irgendwann halt trotzdem ein Tor fällt. Dieses erdrückende Spiel wie damals mit Diego spielen wir nicht und das ist gut so denn bei Ballverlust steht Werder weiterhin kompakt. Und der Gegner wundert sich hinterher, wieso er "heute nicht alles abrufen konnte"

 

Zitieren

am deutlichsten wird diese "neue Kompaktheit" schon bei den Gegenspielern. ich habs hier glaube ich schon mal geschrieben, aber ich wiederhols noch mal: wo wir früher zitternd auf den Konter gewartet haben sehen wir nun gegnerische Spieler die sich Hilfe suchend nach eiiner Anspielstation umschauen.

 

Exakt das!

edit: Und bevor der Einwand von dritter Seite kommt: Natürlich kommen die Gegner auch weiterhin zu Chancen, die sind ja eben nicht ganz umsonst auch in der Bundesliga. Aber wir machen es ihnen ziemlich schwer mittlerweile.

 

Ob man es nun Kompaktheit oder Defensive Spielweise nennt, liegt im Auge des Betrachters und ist somit rein akademisch. Insgesamt teile ich Deine Beobachtungen. Nun die Frage: Zufall oder nicht. Läuft es nicht besser in o.g. Kompaktheit seitdem CF mit Verletzung raus ist? Natürlich haben wir oft Verletzungen gehabt, wie zB Delaney. Die Spieler, die reingekommen sind, waren aber allesamt spielstärker als CF, der mEn kampfstärker ist. Leider erkämpft er sich einen Ball, um ihn dann kurz darauf wieder zum Gegner zu spielen. Nicht selten passierte das in der Vorwärtsbewegung der Mannschaft, was die Defensive dann wieder destabilisierte.

 

ich sehe es nicht so, dass die besser funktionierende kompaktheit etwas mit der verletzung von fritz zu tun hat. gegen mainz war fritz ja noch mit auf dem platz und da hatte man mit delaney / fritz im mittelfeld bereits eine gute kompaktheit hergestellt. besonders in halbzeit 1. dass man sich dahingehend verbessert hat, das war eigentlich sogar schon die letzten paar spiele vor der winterpause zu sehen.

 

Aus meiner Sicht hatte die Verletzung von CF damit nichts zu tun, im Gegenteil hätte ich ihn mir gewünscht als gegen Wolfsburg auf einmal Veljkovic und Eggestein im defensiven Mittelfeld spielen mussten und wir mächtig Glück hatten. Die richtigen und guten Ansätze in Werders Spiel waren auch MIT Fritz schon da. Auch aber nicht zuletzt in dem Spiel eine Woche vorher bei dem 2:0 Auswärtssieg in Mainz.

 

Das sehe ich auch so. Ich fand Fritz in seinen letzten Einsätzen (viele sind es in der Rückrunde ja nicht gewesen) eigentlich ziemlich dynamisch, entschlossen und präsent. Gegen Dortmund hätte er beinahe ein schönes Tor erzielt, was ich ihm und der Mannschaft sehr gegönnt hätte.

 

ich denke schon, dass wir durch Fritz Ausfall nun in der läge sind viel schneller und griffiger nach vorne zu spielen. Fritz braucht zuviel zeit von Ballannahme bis Weiterleitung. dazu sein "Fritzscher Kreisel". sehe in ihm auch eines der Probleme in unserem MF.