Übrige Spielethread

Arsenal - Burnley 0:1 Endstand

 

Ursprünglich wegen einer Groundhoppingtour durch England im Frühjahr 1989. In allen Stadien der damaligen First und Second Divison, die mein Kumpel und ich damals besuchten, war der Support super. Nur in Highbury war die Stimmung für seinerzeitige Verhältnisse in England (unsere Tour endete wenige Tage vor der Katastrophe von Hillsborough) vergleichsweise ruhig. Wenn wir vorher von Highbury the Library gewusst hätten, wären wir trotz des klangvollen Namens Arsenal in einem anderen Stadion gewesen. Hinzu kommt, dass Arsenal sich - ähnlich wie S04 und BVB (vielleicht sogar noch mehr) von sein Wurzeln als Club der Working Class entfernte, hin zu einer Schicki-Micki-Gesellschaft wandelte. Und v.a. deshalb, weil Arsenal seit ca. 15 Jahren am Hauptsponsor- und Stadion-Namensgeber-Tropf einer Fluggesellschaft hängt, dessen Eigentümer ein Staat ist, in dem diverse Menschenrechtsverletzungen zur Tagesordnung gehören.

 

Wenger war ja als Nachfolger von Otto Rehhagel bei Werder im Gespräch - war damals mein persönlicher Wunschkandidat, ich hatte ihn bis zu Werders Europacupsieg gegen Monaco jedoch vorher nicht wirklich auf dem Radar gehabt. Bei Arsenal hat er über viele Jahre gute Arbeit geleistet; jedoch hat er (ähnlich wie Schaaf bei Werder) den richtigen Zeitpunkt zum Ende der Zusammenarbeit mit dem Club verpasst - anders als sein großer Rivale Alex Ferguson bei ManU

ManU und Bayern waren damals 2 Paar Schuhe. Die Bayern haben i.d.R. abwartend gespielt, d.h. auf Fehler des Gegner zu lauern, um dann schnellstmöglich zuzuschlagen, um dann wieder den Gegner kommen zu lassen. ManU hat unter Ferguson ähnlich wie die Bayern zwar auch nur wenige Chancen kreiert, jedoch war die Strategie dahinter eine gänzlich andere: denn Ferguson legte Wert auf eine hohe Chancenqualität, d.h. wenn die Wahrscheinlichkeit eines Torerfolgs zu gering erschien, wurde eben nicht um der Chance Willen die Pocke Richtung gegnerisches Tor gedroschen, sondern es wurde stattdessen weitergespielt, bis sich eine hochkarätigere Chance anbot - und somit "ganz nebenbei" dem Gegner ein umgehender Ballbesitz mit Gegenangriff verwehrt wurde. Um so zu spielen bedarf es u.a. eine hohen individuellen Qualität und einer gnadenlosen Effektivität, die ManU in 98/99 fast schon in Perfektion zeigte, mit der sie zB Arsenal in Unterzahl (Roy Keane wurde vom Schiri mal wieder vorzeitig zum Duschen geschickt) im Halbfinale das FA-Cup besiegten (Siegtreffer von Ryan Giggs nach einem phantastischem Dribbling), im CL-Halbfinale bei Juve einen 0:2- Rückstand in einen 3:2-Sieg drehten sowie beim legendären Finale gegen die Bayern. ManU konnte aber bei Bedarf eine "brutale" Angriffsmaschine sein, so wie zB 2007, als sie AS Rom mit 7:1 oder 2011Arsenal mit 8:2 aus Old Trafford pusteten.