Allgemeiner Politik Thread

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Niedersachse, 15. November 2008.

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  1. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Will das syrische System doch gar nicht verteidigen. Aber die Berichte aus Syrien, die ich so höre spiegeln eben überhaupt nicht das Bild eines breiten demokratischen Volksaufstandes wieder.
    Und ja Syrien verharrt in einem kaum entwicklungsfähigen, sozialistischen System. Und die arabischen Diktaturen (ob nun als Monarchien getarnt oder nicht) stützen sich auf ihre Geheimdienste und den gegenseitigen Verrat. Das ist leider Gottes das Wesen solcher Systeme.
    Wenn ich nur ansatzweise das Gefühl hätte in Syrien ginge es wirklich um eine Demokratiebewegung, egal welche Folge demokratische Wahlen am Ende hätten, würde ich dir zustimmen.

    Übrigens Saudi-Arabien wird das schaffen, wenn sie es wollen. Jede diktatorische Regierungsform kann Mehrheiten unterdrücken. Gesehen im Irak unter Saddam, zu beobachten in Bahrein oder auch in weiten Teilen Saudi-Arabiens selbst.
     
  2. Ich glaube schon, dass die Menschen in Syrien dieses Regime loswerden wollen. Was danach an dessen Stelle treten soll, kann man jetzt noch nicht sagen, weil auch eben diese Bewegung gegen das System vielschichtig ist. Ich gehe allerdings davon aus, dass eine neue Führung dort nicht darauf bedacht sein wird Minderheiten in Schach zu halten. Da ist mir Syrien einfach zu bunt, ähnlich wie im Libanon.

    Mit Saudi-Arabien haben wir noch eines der schlimmsten Diktaturen in Arabien. Wem haben wir aber das zu verdanken?
     
  3. Ich möchte nochmal auf die USA blicken, denn dort geht es ja so langsam aber sicher in Richtung Präsidentschaftswahl. Die Republikaner haben ihre erste Vorwahl hinter sich gebracht und glücklicherweise haben sich einige Kandidaten ja schon aus dem Rennen gebracht - ich denke an die Tea Party. Im sehr konservativen Iowa hat mit Romney zudem eine gemäßigte Kraft gewonnen. Die Frage ist nur - würde das Obama eher helfen oder eher schaden? Gegen einen abgedrehten Vollpfosten könnte er die Mitte wohl eher für sich gewinnen als gegen einen seriöseren Republikaner.
     
  4. mola23

    mola23

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    Ich schätze, das kommt vor allem den Republikanern zugute. Romney gilt ja als Wirtschaftsfachmann und sein Wahlkampf ist auch in dieser Hinsicht optimiert.
    Dadurch das er als gemäßigt gilt, werden sicher einige Swing States für die Republikaner zu holen sein.
    Sollte nicht irgendwo eine Hausse an der Wall Street mit gleichzeitiger Schaffung von Arbeitsplätzen auftreten, kann Obama seine Wiederwahl knicken. Zusätzlich noch die Reduzierung des Militäretats und der damit einhergehenden Reduzierung von Truppen, das schürt in den USA Ängste um den Verlust der Führungsposition.
     
  5. slemke

    slemke

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    Zum Thema Wulff: war ja klar, dass die Bild Zeitung wieder kneifen würde, und die Unterlagen nicht veröffentlichen wird!! :wild::wild::wild: Nicht umsonst gehört das rechte Kampfblatt zur Regierungskoalition. Wahrscheinlich reichte ein Anruf der Merkel bei Friede Springer und die Sache ist vom Tisch. :mad:

    Naja andererseits bin ich mittlerweile fast der Meinung, der Mann soll seine Zeit absitzen, immerhin bekommen Präsidenten bis ans Lebensende ihr Gehalt weiter (18.000 Euro!!!) und wir hätten dann 5 Präsidenten in Ruhestand, die wir durchfüttern müssen: Weizäcker, Rau, Herzog, Köhler und Wulff....das ist zu viel!!
    :(

    http://24.media.tumblr.com/tumblr_lx9pd4RknW1r8brgeo1_250.png :grinsen:
     
  6. Ein interessantes Interview zu der ganzen Geschichte wurde mit Friedrich Küppersbusch geführt: Klick!
     
  7. Den nicht.
     
  8. Die jüngste Ankündigung von Obama auch im Militär deutlich zu sparen (mind. 480 Milliarden Dollar in den nächsten zehn Jahren) finde ich für die USA bemerkenswert und äußerst begrüßenswert, auch wenn sie auf viel Kritik dort stoßen wird.
     
  9. mola23

    mola23

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    :tnx: Sehe ich genauso. Wird aber beim Wähler nicht gut ankommen bzw. im Wahlkampf seitens der Republikaner ausgenutzt werden.
     
  10. slemke

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    Oh ja, stimmt...peinlich...:ugly: der Gute ist ja schon von uns gegangen.
     
  11. slemke

    slemke

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    Habe ich auch sofort daran gedacht, heute morgen. Die Republikaner werden das wieder als Landesverrat werten und dass Obama die USA nicht genug schützen würde. Lieber geben die Geld fürs Militär aus, damit die Jungs und Mädels irgendwo in der Welt einen Krieg gegen den Terror führen können, den man nicht gewinnen kann, anstatt für die Bildung oder Gesundheitswesen zu zahlen. Die spinnen die Republikaner :stirn:
     
  12. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Das stelle ich überhaupt nicht in Abrede. Gilt übrigens auch für andere arabische Staaten, wie Jordanien. Allerdings höre ich aus Syrien eben, dass diese Aufstände, insbesondere deren Wortführer, in der Bevölkerung sehr wenig Rückhalt findet. Die Mehrheit, so wurde mir berichtet, ziehe das Assad-Regime als geringeres Übel dem vor, was da droht.

    Regimekritiker kaumen sicherlich aus den verschiedensten politischen Ecken. Nur eben die derzeitigen Führer diese Aufstandes nicht. Sie kommen aus einer ganz klar definierten Ecke. Und diese kämpfen eben nicht für Demokratie, sondern dafür das Land unter ihre eigene Kontrolle zu bringen.

    Das haben wir so vieles den Kolonialmächten und deren geschichtlichen Fehleinschätzungen zu verdanken. Viel schlimmer an der ganzen Geschichte ist aber, dass man diese politische Fehleinschätzung noch gnadenlos weiter treibt, in dem Saudi-Arabien, freilich nur wegen der dort vorhandenen Ölreserven, als engen Verbündeten sieht im "Westen", insbesondere in den Vereinigten Staaten.


    Ganz Grundsätzlich will ich aber noch mal etwas anfügen. Tunesien, Ägypten und auch Marokko, wo ohne große Aufstände der König massive Reformen in die Wege leitet, sehe ich auf einem guten Weg. Zu Syrien habe ich einiges gesagt. Libyen sehe ich noch kritisch. Gaddafi ist zwar Weg, aber die großen Stämme, die schon mit Gaddafi paktiert haben und ihren Gebieten recht autonom agieren konnten, regieren weiter. Im Grunde war die Auflösung der Allianz mit Gaddafi durch die beiden größten Stämme des Landes, der eigentliche Todestoß seiner Regentschaft. Problem ist, dass genau diese Stämme gerade so weiterregiern, wenn auch unter einer anderen Flagge und bisher angekündigten anderen Voraussetungen.
     
  13. Felissilvestris

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    :tnx:

    Passt ganz gut.
     
  14. mola23

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    Die amerikanische Kultur, gerade die konservative, geht von einem großen persönlichen Verantwortungsbewusstsein und Engagement, beides persönlich und auch in der sozialen Gruppe, aus: Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und wer es zu was gebracht hat, bringt sich durch seine Möglichkeiten in die Gemeinschaft mit ein. Könnte klappen, wenn die Klientel der Republikaner nicht "Wasser predigen, aber Wein saufen" würde.
    Das Demokratie-, Gesellschafts- und Individual-Ideal sieht mMn in den Staaten ganz anders aus als bei uns in Mitteleuropa.
     
  15. slemke

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    In wiefern? Ich meine das mit dem Gemeinschaftssinn mag ja sein. Ich finde nur diese "entweder man ist für uns, oder man ist gegen uns"-Haltung nicht gut. Dann die Tatsache, dass die Amerikaner immer allen anderen Völkern erzählen müssen wer und wie sie regiert werden sollen. Dazu diese Paranoia..und außerdem bleibe ich dabei: Terrorismus kann nicht mit Gewalt bekämpft werden.
     
  16. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Also ich hätte mich ja für Ron Paul entschieden, wenn ich in den wenn ich Mitglied GOP wäre. Was aber glaube ich auch so ziemlich auf der Hand liegt! :grinsen:
     
  17. Ist zwar nicht deine Meinung, aber was dieses Regime macht, kann man garnicht gutheißen. Und, ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Mehrheit gegen den Aufstand sei. Das werden wir beide auch nicht herausfinden können, solange in Syrien dieses Regime das Sagen hat.

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,807569,00.html
     
  18. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Und irakische Soldaten wurde 1991 vorgeworfen Kinder aus Brutkästen gerissen und getötet zu haben.
    Bin halt in solchen Fällen immer sehr vorsichtig, was ich glaube. Das hat unter anderem auch damit zu tun, dass ich selbst schon erlebt habe wie Dinge behaupten werden, die schlicht nicht der Wahrheit entsprachen.
    Und wie gesagt mir wurde von Freunden und Bekannten ganz unabhängig voneinander berichtet, dass die Mehrheit der Bevölkerung nicht hinter diesem Aufstand stände, sie steht aber auch nicht hinter dem Assad-Regime. Wie gesagt das ist ne Frage des geringeren Übels.
     
  19. mola23

    mola23

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    Absolut d'accord, dennoch ist militärischer Einsatz bisweilen leider nötig, auch wenn dadurch oft "nur" Zeit bzw. eine zeitlich begrenzte "Stabilität" in der gewünschten Art erreicht wird, eben bis idealerweise andere, zivile Programme Effekte erzielen.
    Und der amerikanische Missionarssinn liegt in eben dem amerikanischen Selbstverständnis begründet, mMn.
    Leider muss man sagen, dass Obama bislang nicht der erwartete/gewünschte Präsident war, wohl auch nicht für den Rest der Welt ausserhalb Amerikas.
     
  20. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Warum? Das ist der schlimmste Spinner, Irrläufer und Faschist, der in der amerikanischen Politik rumrennt. Gegen solche Leute musste einst in Amerika jahrelang ein blutiger Bürgerkrieg geführt werden. Wenn die wiederkämen, gäbe es die übelste Barbarei.