Alkoholverbot in Metronomzügen

Dieses Thema im Forum "Fan-Themen" wurde erstellt von werderkowski, 19. August 2009.

Diese Seite empfehlen

  1. 100% pro Alkoholverbot! Zwischen HH und Bremen (üblicherweise meine Strecke um zum Spiel zu gelangen) brauche ich keinen Alk, wohl aber etliche andere Fans, deren Zahl zunimmt je mehr sich der Zug Bremen nähert. Und was auch zunimmt, ist das alkoholisierte Gegröhle und der unübersehbare Müll aus Flaschen und Fast Food Verpackungen.

    In Bremen genehmige ich mir auch gerne ein paar Bierchen, verlasse die Straßenbahn und gehe vor dem Anpfiff noch im Viertel in eine Kneipe. Soll heißen, ich bin kein Moralapostel o.ä.
     
  2. Timbo

    Timbo

    Ort:
    Seckenhausen
    Kartenverkäufe:
    +9
    Es scheint ja so langsam wieder zu eskalieren. Ich denke, dass ein Alkoholverbot in den Zügen die Probleme nur verlagert. Ich finde es nicht schön, wenn ich in Zukunft auf einer langen Auswärtsfahrt auf das eine oder andere Bier verzichten müsste, aber wenn es schließlich der allgemeinen Sicherheit dient, soll es wohl so sein.
    Bei längeren Fahrten gibt es ja Umsteigebahnhöfe in denen man ein Pils öffnen kann und friedlich sich "stärken" kann. Das tun die Raucher schließlich auch.

    Zum Verlagern des Problems will ich kurz auch noch was sagen. Denn es wird "Fans" geben, die sich vor der Abfahrt deratig einen reinballern oder hinterher. Der Gewaltbereitschaft wird das keinen Abbruch tragen.
    Außerdem wird das Einschrenken von Freiheiten auch wieder Konfliktpotenzial mit sich bringen.

    Das was in Würzburg mit der Schickeria passiert ist, kann man an vielen Bahnhöfen in der Republik an Spieltagen feststellen. Es ist das allgemeine Problem an sich, dass es Chaoten gibt, die völlig dicht sind und herumprügeln.

    Es ist auch schade, dass sich Fanverbände und Fanclubs nicht völlig von solchen Leuten distanzieren mögen. Das Bagatellisieren von Gewalttaten führt eigentlich dazu, dass der Staatsapparat zu härteren Sanktionen greift. In Italien dürfen zum Beispiel nur noch registrierte Fans auf Auswärtsfahrten gehen. In der Schweiz gibt es ähnliche Bestimmungen. Es dauert nicht mehr langen, bis tatsächlich die Bevölkerung in Deutschland verlangt, dass die Fußballvereine zur Kasse für die überdimensionierten Polizeiaktionen zahlen dürfen. Ein Alkohlverbot in Zügen ist nur der Anfang.

    Ich sehe derzeit jedoch eher nicht das Problem, dass es wegen Bierkonsum von Fans im Zug zu verweisen oder ähnlichen kommt. Dafür ist der Aufwand und die Gefahr von Eskalation zu hoch. Aber man konnte auch beim Rauchverbot in Zügen sehen, dass sich ein Verbot in der Bevölkerung festigt. So wird es beim Alkohol auch sein.
     
  3. Meiner Meinung nacht ist nicht der Alkohol das Hauptproblem, sondern das Sozialverhalten einiger Menschen. Wenn man respekvoll mit anderen Menschen und dem Eigentum anderer umgeht, dann sollte sich das Problem nicht stellen, welches die Bahn hat.
    Für mich macht ein Verbot absolut keinen Sinn, man kann doch nicht jedes Problem in Deutschland mit einem Verbot bekämpfen. Wo kommen wir denn da hin? Der Staat hat jetzt schon zu viel Kontrolle.
     
  4. Timbo

    Timbo

    Ort:
    Seckenhausen
    Kartenverkäufe:
    +9
    Leider ist es aber so, dass man die Menschen in Deutschland nur mit Verboten und Gesetzen zum Umdenken bewegen kann.
    Das ist eben typisch deutsch. Beim Rauchen wollte kein auch Gastwirt umdenken. Deshalb musste es erst zu einem Gesetz kommen, welches gelinde gesagt, ein absolutes Chaos ist.

    Das Sozialverhalten vieler Menschen ist in unserem Land aber auch in ganz Europa teilweise unter aller Kanone.
    Ich verstehe selber nicht, warum man nicht ohne rumzusauen im Zug seine Speisen und Getränke genießen kann. Ganz egal um was es sich handelt. Bei besonders schmierigen Speisen kann ich aber auch ein Verzehrverbot verstehen. Es ist auch vielen Menschen egal die mitfahrenden Leute mit ihrer lauten Musik zu stören. Rücksichtsnahme ist grundsätzlich nicht mehr gefragt in der Gesellschaft.

    Ein anderes Thema ist zum Beispiel das zumüllen des Osterdeichs oder des Werdersees. Dies gehört zwar nicht unbedingt hier hin, aber es spiegelt die Gleichgültigkeit von Menschen wider.
    So wurden am Osterdeich große Müllcontainer aufgestellt, damit grilllustige Nachtschwärmer ihren Unrat dort ablassen können. Stattdessen wird weiter alles mögliche in die Umgebung geworfen. Meistens sind es Kleinigkeiten wie Kronkorken und Zigarettenstummel. Aber auch das lässt sich entsorgen.
    Am Sonntag staunte ich nicht schlecht, als ich sah, dass ein Container umgestoßen war und drum herum kaputte Glasflaschen lagen.
    Es hat auch dort schon eine kontroverse Diskussion im Umweltressort gegeben, ob man das Grillen am Deich verbieten sollte.
    Auf der Reeperbahn in HH wurden jetzt Glasflaschen ganz verboten. In einigen Innestädten wurde an bestimmten Plätzen ein Alkoholverbot verhängt.
    Es geht immer weiter.
     
  5. [Sportfreund]

    [Sportfreund]

    Ort:
    Oldenburg
    Kartenverkäufe:
    +18
    Wenn ich sehe, wie rücksichtslos und blöde sich Leute in den Zügen benehmen, kann ich das nachvollziehen.

    Da mutieren sonst vielleicht normale Leute zu richtigen Vollpfosten die meinen, beim Aussteigen ihre gesammelten Werke hinterlassen zu müssen.
     
  6. Das ist nicht typisch deutsch, sondern typisch Mensch. Regeln ohne Sanktionen werden nirgendwo, in keinem Land der Welt, befolgt und sind sinnlos. Das gilt im menschlichen Zusammenleben in der Schule, auf der Straße und auch im Metronom. Ich halte ein Alkoholverbot im Metronom und am besten sogar in allen Zügen der Bahn für absolut sinnvoll und denke, dass Randale und Pöbeleien deutlich abnehmen würden. Natürlich kann man sich auch vorher/ nachher oder versteckt die Kante geben, dennoch wird bei vielen sicherlich die hemmschwelle steigen, Alkohol zu konsumieren. Ehrlich gesagt habe ich auch nie verstanden, warum man morgens/mittags oder am frühen Abend schon besoffen sein muss und dann angetrunken ins Stadion geht. Mir ist der Typ oder die Dame mit dem unangenehmen Parfum und Dönergeruch auch deutlich lieber als ein angetrunkener 17-jähriger, der normalerweise den Mund nicht aufkriegt, aber nun meint, im Zug zusammen mit seinen Kumpels den dicke Macker markierern zu müssen. Davon gibt es leider genug. Versteht mich nicht falsch, ich fand es früher auch immer lustig, im Zug zum Werderspiel zu fahren, zu singen: "Wer nicht hüpft, der ist kein Bremer!" und auch ansonsten seine Vereinsliebe lautstark zum Ausdruck zu bringen. Nicht dazu gehört für mich allerdings, seinen Müll überall zu verstreuen, Toiletten zu demolieren und Sitze zu verunstalten und das kommt nicht gerade selten in Kombination mit übermäßigen Alkoholgenuss vor! Daher 100% pro Alkoholverbot in allen Zügen!
     
  7. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Guter Beitrag. Lässt sich destillieren auf: Der Mensch an sich ist ein Schwein und muss zwangsweise eingeschränkt werden.

    Ich sehe das auch so, dass allgemein in der Öffentlichkeit viel zu wenig Rücksicht genommen wird auf andere. Das geht schon bei Schulkindern los, die mir auf einem normalen Gehweg entgegenkommen. Vier oder fünf nebeneinander. Anstatt dass einer vielleicht mal zwei Schritte zurückbleibt und mir Platz macht, muss ich auf die Straße bzw. in die dortige Regenpfütze ausweichen.
    Aber die haben auch keine Zeit zu gucken, ob vielleicht noch andere Menschen den Gehweg benutzen möchten. Müssen ja vergleichen, welches Telefon das hochauflösendste Display hat... :roll:

    Naja, ich schweife ab und klinge wie ein verbitterter Zyniker, der ich eigentlich gar nicht bin. Ich werde aber allmählich dazu gemacht, glaube ich manchmal...
     
  8. Nein, bist du nicht. Das ist nur das typische "Die Jugend von heute...."-Denken, was sich zwangsläufig einstellt wenn man selber älter wird :D
    Mir gehts genauso.... aber es stimmt ja auch! :D Die Jugend wird immer schlimmer!
     
  9. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Das dachte die vorhergende Generation über uns sicherlich auch. Ich habe aber als Kind immerhin gelernt, dass der Gehweg für alle da ist, und dass man dann Platz zu machen hat, egal, ob der Entgegenkommende 9 oder 99 ist! Und dass man im Zug andere nicht mit der eigenen Musik, dem eigenen Gespräch oder dem eigenen Essen-und-Trinken-Geruch belästigt. Es sei denn, sie bitten darum...
     
  10. Vielleicht bekommt dann den einen oder anderen 16jährigen in den Griff, aber ich glaube schon, daß es einem Großteil schnurzpiepegal sein wird, ob da ein Verbot ist oder nicht. Die leben einfach ihr "sozialverhalten" weiter aus. Meiner Meinung nach liegt das an vielen Komponenten, warum es zu diesem Verhalten kommt. Desinteresse (z.B. auch der Eltern bei der Erziehung), Egoismus, Wegwerfkonsumverhalten, das Privatfernsehen welches zur allgemeinen Volksverblödung beiträgt und noch einiges andere. Ich wohne quasi um die Ecke der Discomeile und schlafe immer mit offenem Fenster. Manchmal bekomm ich abends nen Satz im TV nicht mit, weil irgendwelche Vollhonks meinen, ganz laut brüllen zu müßen oder aber ihren tiefergelegten Scheißhaufen auf über 6000 Umdrehungen drehen zu müßen. Ich kann damit eigentlich ganz gut leben, aber manchmal nervt es halt einfach. Und wenn man die dann so labern hört, dann kommt kein vernünftiger Satz bei raus.
     
  11. Timbo

    Timbo

    Ort:
    Seckenhausen
    Kartenverkäufe:
    +9
    Ja ja, die Jugend von heute. Es geht mir genauso. Ich bin ja nun auch schon fast 30.
    Aber vielleicht sollten wir auch mal den guten Dingen im gemeinsamen Leben suchen. Nur leider fällt mir grad kein Beispiel ein.

    Jedenfalls finde ich es schade, dass es erst zu einem Verbot im Zug kommen muss, bis sich alle Leute mal über die Zustände gedanken machen.
     
  12. Vergiss mal die "Jugendverblödungsmachine" Internet nicht. Wenn ich den ganzen Tag lang youtube- Videos mit Prügeleien und Dauergebashe anglotze und mich im Chat mit anderen Honks anpöble, dann wundert mich nicht mehr,was auf den Straßen abgeht. Leider beinhaltet der Tagesablauf eines heute 14-jährigen in vielen Fällen nichts anderes. Traurig! Und was mache ich gerade so? Sitze vor der Verblödungsmaschine Internet :D !
     
  13. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Ich habe da gerade noch mal drüber nachgedacht und, obacht, "selbstkritisch reflektiert"!

    Als ich so 16, 17, 18 war habe ich ja auch noch diverse Sauftouren unternommen. Ich bin auch schon biertrinkend, ziemlich angetrunken und mit erhöhter Lautstärke zum Fußball gefahren. Da muss ich mir sozusagen selbst in den Stiefel pissen.
    Aber, ich habe immer meinen Müll vorschriftsmäßig im Mülleimer entsorgt, habe immer das Rauchverbot beachtet, soweit vorhanden. Früher durfte man ja in Zügen rauchen. Da habe ich meine Kippen aber im Ascher ausgemacht und nicht im Sitzpolster. Und soweit ich mich erinnern kann, habe ich mich auch immer bemüht, nichts zu verschütten und mich allgemein "sauber zu benehmen".
    Und ich habe mich auch neutral gegenüber fußballfremden Fahrgästen verhalten.
     
  14. Das mit den Sauftouren stimmt bei mir auch, allerdings war ich nie ein Freund davon, mich vor 20.00 Uhr zu besaufen und hatte auch fast nie das Bedürfnis (1 Ausnahme, die die Regel bestätigt!) mich im Zug zu besaufen. Überhaupt kein Interesse bestand bei mir, das Mobiliar zu verwüsten und meinen Müll zu verteilen.
     
  15. Timbo

    Timbo

    Ort:
    Seckenhausen
    Kartenverkäufe:
    +9
    So habe ich das früher auch gehandhabt. Ich fuhr jedoch damals nie zum Fußball, da ich recht weit außerhalb Bremens wohnte. Aber wir sind diverse Male mal mit dem Bus auf Handballauswärtsfahrten in der Regionalliga gefahren. Auch dort wurde mächtig viel Alkohol konsumiert und es wurde sogar noch im Bus geraucht. Die Mannschaft macht übrigens auch mit dabei. Aber der Bus sah nach der Tour wenigstens ordentlich aus. Später, als auch die Spieler vernünftiger wurden, hat man auch nicht mehr im Bus geraucht. Aber trotzdem haben es alle Leute geschafft ihre Getränke im Becher bzw. in der Flasche zu halten und nicht im Bus zu verteilen.
    Das Gleiche galt und gilt immer noch für mich in Zügen.
     
  16. Es ist ja genau daß, was ich meine. Natürlich bin ich kein Kind von Trauigkeit. Und Flatratesaufen gab es doch früher bei uns auch schon. Aber irgendwie waren wir anscheinend besser erzogen. Auch damals gab es schon genug Honks, aber lange nicht so viele wie heute. Und man konnte ihren Sprachstil auch noch verstehen!
    Schwangern, gebrechlichen oder älteren Leuten den Platz in der Bahn anzubieten, war eigentlich eine selbstverständlichkeit. Genauso seinen Müll aufzuräumen. Ich hab früher als Student bei einer Autovermietung gejobbt. Mein Stationsleiter hat mir vor ein paar Jahren mal gesagt, daß im Schnitt, die Autos heutzutage um einiges versiffter zurückkommen als früher. Also auch hier wieder der nicht vorhandene Respekt vor fremdem Eigentum.
     
  17. Diese Personengruppen können heute froh sein, wenn sie nicht ohne jeden Grund eine vor den Latz bekommen, tja...
     
  18. Ich finds absolut in Ordnung, wenn sie es verbieten. Klar geht es auf Kosten derer, die nur mal entspannt ein Pils trinken wollen, aber ich finde diese Eigenart, dass Leute in ne Bahn steigen und nicht nur ihren 6er Träger auspacken, sondern in der Regel auch noch laut Musik hören oder Filme gucken -im übrigen auch im ICE- abartig. Wenns mir soooo wichtig ist, muss ich halt IC oder ICE fahren und mich ins Bord Bistro sitzen oder halt warten, bis ich aussteige. Wer das nicht schafft, tut mir leid und das Interesse der anderen Fahrgäste ist hier meiner Meinung nach höher zu bewerten.
     
  19. Timbo

    Timbo

    Ort:
    Seckenhausen
    Kartenverkäufe:
    +9
    Die Rowdys, die sich in Regionalzügen unter Alkoholeinfluss nicht benehmen können werden wohl kaum einen IC oder ICE nehmen. Dafür haben sie einfach die Kohle nicht.