Financial Fair Play / 50+1 Regel / DFL-investor

Dieses Thema im Forum "Vereinsfußball" wurde erstellt von [Sportfreund], 24. Juni 2009.

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Wie steht ihr zum finanziellem Fair Play der Vereine ?

  1. Wäre definitiv Sinnvoll. Ich halte es für notwendig!

    73 Stimme(n)
    79,3%
  2. Chancengleichheit ? Ging doch bisher auch ohne, ich bin dagegen.

    11 Stimme(n)
    12,0%
  3. Ist mir egal was die UEFA da plant.

    8 Stimme(n)
    8,7%
  1. Bremen

    Bremen Moderator

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    Sehe ich auch so. Die Clubs, die schon vorher nicht mit Geld umgehen konnten, werden es mit einem DFL-Investor nicht automatisch besser machen. Im Gegenteil, es ist sogar zu vermuten, dass sie durch diese Mehreinnahmen bewusst oder unbewusst noch mehr Geld vernichten. .
     
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  2. Kommt darauf an, über welche Vereine wir hier schreiben. Nehmen wir Werder z.B.:
    - NLZ-Neubau wovon soll der bezahlt werden?
    - Fananleihe 2026 Rückzahlplan?
    Natürlich wird das Investorengeld hier keine Lösung wie für den SVW am Ende darstellen. Aber es lindert ihre Not in Höhe X. Das große Problem der DFL ist, dass sie sich viel zu sehr an der PL orientieren. Die PL hat eine ganz andere Struktur. Dort ist jeder Verein im Besitz eines Investors oder einer I-Gruppe. Die Fernsehgeldverträge sind ein Vielfaches von dem im Vergleich zum deutschen Markt, wobei das Abonnentenverhalten auf der Insel einen weitaus höheren Durchdringungsgrad hat. Daher rechnet sich das dort. Diese o.g. Komponenten Investor + Fernsehvertrag ermöglich es der PL, die besten Spieler anzulocken und somit eine hohe Attraktivität zu erzielen. Man musste aber Zugeständnisse bei den Anstoßzeiten machen, was die DFL auf gar keinen Fall will. Hier ist die Bundesliga klar im Hintertreffen in Bezug auf Flexibilität.
    Wenn die Bayern in die Einzelvermarktung gingen, würden sie wahrscheinlich ähnliche Summen wie Liverpool erzielen. Das gilt aber auch nur für die Bayern.
    Die DFL erhofft sich über Digitalisierung, Auslandsvermarktung höhere Gelder zu generieren, was sicherlich darstellbar ist. Aber ich glaube nicht, dass es in dem Maße wie von ihnen erwünscht passieren wird. Die Strahlkraft der Liga ist dafür zu schwach. Bayern wird wahrscheinlich seinen 13.Titel in Folge gewinnen und da kommen noch mal 12 oben drauf. Wo sind denn elektrisierende Spiele, wenn die Bayern im Classico den BVB mehr als deutlich Jahr für Jahr schlagen?
    Mit dem gestrigen Votum ist lediglich Schritt 1 gegangen worden. Ob es am Ende dann zu einem Vertragsabschluss kommt, sehe ich noch nicht.
     
  3. Ich glaube man wird sich am Ende erschrecken, was da an Geld für die Vereine übrig bleiben wird.

    Dann gibts ne schlappe Millionen auf Werder Konto, und davon sind dann die DFL Projekte umzusetzen (Kabinen Kamera und ähnlicher Quatsch). Nix NLZ oder Schuldenabbau.

    Die DFL wird schon dafür sorgen, dass 50% der Sponsormillionen bei der DFL bleiben. Weitere 25% gehen an Bayern, Dortmund und 2 bis 3 andere Vereine. Die restlichen 25% dürfen sich dann die anderen 30 Vereine teilen.
     
  4. Dieses Gebashe der Fans in den Social Medien zu der Entscheidung Werders für einen Investor zu stimmen....
    :lol:
     
  5. Bremen

    Bremen Moderator

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    Korrekt.


    Sich an dem Primus zu orientieren, ist im Grundsatz nicht verkehrt. Wobei die DFL sich ja auch nicht auf die Fahnen geschrieben hat, die PL ein- oder gar überholen zu wollen. Sondern sie will die Bundesliga auf dem 2. Platz etablieren. Jedoch doch ist selbst das schon ein sehr ambitioniertes Ziel.


    Korrekt. Es hapert jedoch nicht nur an der Monotonie des Serienmeisters und der auch daraus resultierenden geringen Strahlkraft der Bundesliga. Denn den potentiellen Investoren wird es vermutlich auch nicht entgangen sein, dass im Juli/August 2022 DFL-Aufsichtsratschef Watzke das Fazit zog, dass die Bundesliga noch gar nicht richtig angefangen habe, ihr Potenzial richtig auszuschöpfen. Anders ausgedrückt: das war eine blumig formulierte Bankrotterklärung der Untätigkeit, welche die Verhandlungsposition der DFL nicht wirklich verbessert. Denn Investoren erwarten zurecht ein schlüssiges und erfolgversprechendes Vermarktungskonzept für ihr Geld. Ob die DFL dahingehend ihre Hausaufgaben und diese auch richtig gemacht hat?
     
  6. Ich sehe in dem Investoreneinstieg mehr Hoffnung auf Seiten der Clubs als realer Zugewinn in den Ausschüttungen. Immerhin bekommt der Fonds 8% per anno, die erst mal mit dem Konstrukt aufgefangen und am besten in Höhe X übertroffen werden müssen. Ambitioniertes Vorhaben.
    Hier wird viel zu viel auf die Fanszene Wert gelegt. Am Ende frage ich die Frösche, ob man den Teich trocken legen soll. Jeder Club ist ein mittelständisches Unternehmen, dass sein Geld zu einem überschaubaren Prozentsatz von den Fans generiert. Ein sehr heterogenes Bild innerhalb der Clubszene.
    Den Einzigen, den ich zutraue, in die Dimensionen der PL über die Einzelvermarktung und darüber hinaus vorzustoßen, sind die Bayern. Vielleicht noch DO. Aber bei den anderen Clubs sehe ich diesbezüglich schwarz. Am besten hat mir gefallen (ich meine im Kicker) beliebte Clubs in D. Klar Bayern Nummer 1, DO Nr.2 und dann der Klopfer RB Leipzig Nr. 3! RB soll demnach deutschlandweit der drittbeliebte Club sein? Das halte ich für ein Gerücht.
    In dieser ganzen Investorengeschichte wird mir persönlich zu viel an Hoffnungen, Erwartungen Clubs, Befürchtungen Fans usw. hineingesteckt, so dass am Ende bis auf den Fonds mit 8% Rendite Keiner einen echten Mehrwert erzeugt.
     
  7. Am Ende springt für Bremen oder den deutschen Fussball nicht viel dabei rum.

    Wir brauchen schleunigst einen eigenen Investor, der jährlich 40 Millionen plus x in den Verein investiert.
     
  8. Lübecker

    Lübecker

    Ort:
    53° 52´01´´N 10°40´08´´E
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    Genau! Kommen'se ran, kommen'se ran. Halloooo, nicht alle auf einmal, einer nach dem anderen. :lol::kaffee:
     
  9. Viel interessanter ist die Nummer um Kind von Hannover96, der angeblich Pro Investor und somit gegen das Votum des Vereins gestimmt hat. In dem Fall wäre die 2/3 Mehrheit nämlich nicht mehr existent und das Hauen wie Stechen beginnt.
     
  10. Wenn dieser komische Fantasiekonzern Evonik 50 Millionen an die Zecken zahlen kann und das dann im Jahresbericht noch als Marktanteilssteigerungsmaßnahme verkaufen kann, warum nicht hier?

    Natürlich muss man die Pseudomoral der Ultras mal einfach ignorieren.
     
  11. Bremen

    Bremen Moderator

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    Und an dieser Situation ist die DFL nicht gänzlich unschuldig:
    https://www.kicker.de/das-96-problem-investoren-beschluss-nicht-anfechtbar-984310/artikel

    Mal wieder nicht vom Putz bis zur Tapete gedacht...
     
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  12. Bremen

    Bremen Moderator

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    Nach dem Vereinsrechter Prof. Dr. Lars Leuschner (s. vorheriger Post) äußerte nun auch der Jura-Professor Alexander Scheuch Bedenken an der Vorgehensweise der DFL:
    https://www.kicker.de/die-kind-kontroverse-rollt-ein-problem-auf-die-liga-zu-984931/artikel
     
  13. Das ist nicht nur interessant, sondern ein wahrer Skandal. So funktioniert also Demokratie?!

    Welches Vorbild nehmen die Verantwortlichen der DFL* denn für ihr Handeln?!
    Gianni Infantino!?

    * im Grunde wir dieses Unternehmen, dieser Interessen Verband DFL, doch von den reichen Vereinen hinter den Kulissen geführt.

    Es ist unverständlich, warum eine erneute Wahl (pro Investor) üperhaupt durchgeführt wurde, denn das Thema war eigentlich schon durch, es wurde demokratisch mit "Nein" abgestimmt.
    Und genau das erweckt den Anschein, als ob man im Hintergrund "Weihnachskarten" (Geschenke) verschickt hat, um einige der "Nein" Votierer, dann doch zu einem "Ja" zu bewegen.

    Das sind doch genau die Verhältnisse, die man (auch öffenich) ansonsten doch bei der Fifa kritisiert.
    Und seit wann führt man Wahlen so lange durch, bis das Ergebnisse für "Jemanden" passt?!

    Und eines sollte doch ein Grundsatz in einem jedem Verband sein, Ehrlichkeit;
    wenn dieser Investor doch sowieso die Macht hat, in die DFL einzugreifen, warum lässt man dann überhaupt abstimmen?! Ach so, weil 1/3 der Vereine sich dann doch den Investor wünschen!? Was ist das für ein Demokratie Verständnis, dann bitte braucht man auch nicht mit dem erhobenen (Zeige) Finger auf Fifa, oder gar nach China und Russland verweisen.

    Und soll das, diese Art der Zusammenarbeit in diesem Verband, dieses Durchdrücken von Interessen einer demokratischen Minderheit gegenüber der (schon entschiedenen) Mehrheit, soll das, die viel proklamierte "Annäherung an den Fan" sein?!
    So will man also den Zuschauer wieder an den Fussball binden?!
    Ich vermute das Gegenteil;
    wenn das so weiter geht, hat dieser Fussball bald viel weniger Interessierte, viel weniger Fans.

    Aber vielleicht ist ja das, genau das Ziel.
     
  14. Bremen

    Bremen Moderator

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    Die große Abkehr von Interesse am Fußball aufgrund dubioser Machenschaften wird Wunschdenken bleiben. Denn demnach hätte z.B. nach dem Bekanntwerden, dass die Vergabe der WM 2006 an Deutschland auch durch gekaufte Stimmen erfolgte, eine signifikante Lossagung vom Fußball folgen müssen. Stattdessen stiegen und stiegen die nationalen TV-Gelder für Profi-Fußball in Deutschland in immer höhere Sphären.
     
  15. Und auch wenn wir darüber nicht informiert werden....
    Ich vermute, sowohl das Interesse am Fussball, als auch die Einschaltquoten, sowie Anzahl der Abos für bekannte Pay TV Sportsender ist (muss) signifikant gesunken (sein); das kann man zwischen den Zeilen entnehmen.

    Wenn schon öffentlich betont wird, dass man
    "wieder näher zum Fan rücken muss", dann ist das nicht, weil 30 Fans mit dieser "Überkommerzialisierung" nicht mehr einverstanden sind, und aussteigen.
    Da müssen schon besorgniserregende Zahlen vorliegen, die man aber nicht veröffentlichen wird...
    Denn wüsste der kleine Fan ja, dass er doch ein grosses (vielleicht auch nur ausreichendes) Gewicht, einen Einfluss auf das System hat, und eben nicht nur alles nickend hinnehmen muss...
    Das wäre so, als ob dich ein Anwalt, der gegen dich klagt, über gewisse Dinge informieren würde, die dann eine Klage hinfällig werden lassen würde.
     
  16. Bremen

    Bremen Moderator

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    Das sind doch eh nur hohle Floskeln zur Pflege des eigenen Image. Denn den Leuten bei DFL bzw. den Profifußball-Funktionären im Allgemeinen ist es doch egal, wenn sich Fans, die in ihren jeweiligen Vereinen fest verwurzelt sind, sich wegen zu viel Kommerz abwenden, solange gleichzeitig dafür Eventfans ihre Kohle in den Fußball investieren. So wie z.B. in England, wo nach Einführung der Kommerzmaschine Premier League die Ticketpreise stark anzogen, so dass sich viele, zum Teil über Generationen bei einem Verein verwurzelten Fans sich die horrenden Preise nicht mehr leisten wollen bzw. können, die dann vom Eventpublikum eingenommen wurden.
     
  17. Toll wie die Schalker sich am Fanprotest gegen den DFL Investor beteiligen. Käufliches Pack. Ekelhaft ehrenlos wie man Schalke kennt seit Rudi weg ist.
     
  18. Auch hier, @Zille1976

    Wir sind einer der letzten echten e V., das macht uns, unsere sportliche Konkurrenzfähigkeit, ungleich schwer (und damit unser grundsätzliche Existenz als Fußballclub).
    Nichts desto trotz, haben sich die Schalker Mitglieder bei einer offiziellen Wahl, Vereinsintern gegen eine Ausgliederung des e. V. ausgesprochen, entschieden; einhergehend damit, wäre dann der nächste logische Schritt, ein Investor auf Schalke.
    Natürlich gibbet auch Schalker, die sofort die Seele des Vereins für einen Investor verscherbeln würden.
    Deshalb ist deine Aussage nicht nur nicht richtig, sondern sie verdreht die Tatsachen.

    Nun ist es nicht schwer die richtige Schlussfolgerung daraus zu ziehen, wenn eben nur die Schalker Mitglieder die Wahl treffen müssten, ob ein Investor in das Gesamtsystem DFL (1. Und 2.Bundesliga) zugelassen werden sollte. Das ist doch selbstredend.

    Und nein ich weiss das nicht genau, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Schalker Ultras aus der Nordkurve, bereits einen (stillen) Boykott austragen, nämlich gegen die politische Obrigkeit aus NRW, die immer wieder eher provozierend, als deeskalierend gegenüber den Schalker Fans agiert.
    Interessanterweise habe ich in diesem Zusammenhang, in der (aktuellen) 11 Freunde Auflistung "Vereine die die höchsten Strafen an die DFL zahlen mussten"
    Schalke vergeblich unter den Top 20 gesucht.
     
  19. Alles garnicht wichtig.

    Die Fans aller Clubs verabreden sich dazu, durch 12 Minuten Stille gemeinsam gegen die Investorpläne zu protestieren. Wer macht nicht mit? Die Schalke Flex- und Hammer Ultra Fan GmbH.
     
  20. Bremen

    Bremen Moderator

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    Was ist daran verwerflich? Es sollte mMn nach jeder Fan-Gruppierung selbst überlassen sein, ob sie an einer solchen Aktion teilnehmen oder nicht. Oder würdest du aus Gründen des Kollektivzwang Dinge machen, von denen du nicht überzeugt bist?
     
    rudi1980 gefällt das.