Der Pflichtspielauftakt in die Saison 2009/2010 hält für Werder Bremen eine besondere Konstellation bereit. 64 Tage nach dem DFB-Pokalsieg über Bayer Leverkusen im Berliner Olympiastadion treten die Grün-Weißen am Sonntag, 02.08.2009, ab 14.30 Uhr erneut zu einer Pokalpartie in der Hauptstadt an. Gegner der Grün-Weißen in der ersten Runde des deutschen Vereinspokals ist der Zweitligaaufsteiger 1.FC Union Berlin. "Wir müssen uns den Pokal nicht noch einmal extra anschauen. Die Erinnerungen an den Erfolg sind noch sehr wach und reichhaltig vorhanden", so Thomas Schaaf, der das Endspielerlebnis im Mai für den besten Motivationsschub hält.
"Jeder weiß, dass es etwas Außergewöhnliches ist, das Pokalfinale in Berlin zu bestreiten. Jetzt führt uns das Erstrunden-Los schon in die richtige Stadt, aber es liegt an uns, dort weiterzukommen, alle anderen Termine zu überstehen und am Ende wieder im Olympiastadion auflaufen zu dürfen", kennt der Cheftrainer die Rechnung für eine erfolgreiche Titelverteidigung.
Anhänger schuften für Umbau der alten Försterei
Die "Eisernen" beendeten die vergangene Spielzeit ebenfalls mit einem Erfolgserlebnis. Das Team von Trainer Uwe Neuhaus, der seit Juni 2007 der Berliner Linienchef ist, dominierten die Konkurrenz und wurden erster Drittliga-Meister in der Geschichte des deutschen Fußballs. Faustpfand für den Wiederaufstieg in die zweite Liga nach dem Abstieg in der Saison 2003/2004 war vor allem die Heimstärke der Hauptstädter. Nur der SpVgg Unterhaching musste sich Union "An der alten Försterei" geschlagen geben. Damit diese Serie auch in der neuen Liga bestand hat, schufteten hunderte Anhänger monatelang dafür "ihr" Stadion so kostengünstig wie möglich zu modernisieren.
Nach insgesamt 75.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden ist das Duell gegen Werder nun das erste Pflichtspiel in der umgebauten Heimspielstätte im Berliner Stadtteil Köpenick nur etwa 30 Kilometer entfernt vom Endspielort des Vereinspokals. "Union kann mit der Unterstützung seiner fantastischen Fans einiges erreichen. Wir müssen dort sehr konzentriert sein und versuchen, konsequent unser Spiel durchzubringen", weiß Schaaf um die besondere Atmosphäre "An der alten Försterei".
Steigerung im Gegensatz zum Aachen-Spiel nötig
"Wir wollen die Berliner früh stören, aber auch versuchen, Union keine Kontermöglichkeit zu bieten. Wir müssen uns steigern im Vergleich zum Spiel gegen Aachen, wo wir gesehen haben, wie ein engagierter Zweitligist zu Werke gehen kann", so die Vorgabe für die Werder-Profis, um eine Sensation gegen den Pokalfinalisten von 2001, als die Eisernen im Endspiel mit 0:2 gegen den FC Schalke 04 verloren, zu verhindern. "Darüber hinaus müssen wir unsere Chancen in Führung zu gehen besser nutzen als zuletzt und dann mehr Ruhe ins Spiel bringen", so Schaaf, der weiß, dass „Union sehr selbstbewusst auftreten wird. Aber auch wir wollen in die nächste Runde und unsere Qualität muss reichen, um dieses Ziel zu erreichen." Es kann also losgehen, das Projekt Titelverteidigung.
von Dominik Kupilas