Auch wenn das Ergebnis am Ende mit 4:0 doch recht deutlich für den Pokalsieger von 2004 ausfiel, Werder Bremen tat sich schwer gegen den FC Hansa Rostock. Bremen bestimmte zwar von Beginn an die Partie, doch besonders in der ersten Hälfte kam es im Aufbauspiel der Werderaner immer wieder zu Abstimmungsproblemen und Fehlpässen. Die Hausherren dagegen versuchten mit einer engagierten kämpferischen Leistung die spielerische Überlegenheit der Bremer wettzumachen und erarbeiteten sich auch die ersten Tormöglichkeiten. Wie in der zehnten Spielminute: Magnus Arvidsson tunnelte Werders Neuzugang Frank Fahrenhorst und schoss aus spitzer, rechter Position am Tor vorbei.
Andreas Reinke verhindert Rostocker Führung
Und Rostock legte nach. Zunächst setzte sich Rade Prica in der linken Strafraumhälfte gegen Petri Pasanen durch und zog aus 12 Metern auf das Bremer Tor ab. Den noch von Valerién Ismael abgefälschten Ball parierte Andreas Reinke mit einer reaktionsschnellen Fußabwehr (12.). Wenig später flankte Magnus Arvidsson nach einem Fehler von Frank Fahrenhorst von der rechten Seite in den Strafraum. Doch wieder konnte Rade Prica die Möglichkeit nicht verwerten (14.).
Nach einer guten Viertelstunde Aufregung im Rostocker Strafraum: Ivan Klasnic hatte den Ball von rechts in den Strafraum auf Miroslav Klose geflankt, der von FC-Spieler Uwe Möhrle zu Fall gebracht wurde. Doch der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Knut Kircher blieb aus (15.). Wenig später der Rollenwechsel im Bremer Sturm. Miroslav Klose flankte nach großem Einsatz den Ball von der rechten Torauslinie in den Strafraum auf Ivan Klasnic. Der Kroate stieg zwar am höchsten, doch sein Kopfball ging knapp über das Gehäuse der Hausherren (27).
Ein ganz seltener Fehler von Valerién Ismael hätte fast zur Führung der Gastgeber geführt. Ein langer Ball sprang beim Abwehrversuch unglücklich vom Knie des Franzosen in den Lauf von Magnus Arvidsson. Doch der Schwede scheiterte am routinierten Bremer Schlussmann Andreas Reinke(29.). Und auch kurz darauf stand Werders Torwart im Mittelpunkt des Geschehens. Beim Herauslaufen prallte Andreas Reinke mit Mitspieler Valerién Ismael und Rade Prica zusammen. Auch hier zeigte der Unparteiische nicht auf den Elfmeterpunkt (37.).
Die letzte Aktion vor der Pause gehörte den Gästen. Nach einer schönen Kombination zwischen Petri Pasanen und Ivan Klasnic kam Werders Neuzugang von der Strafraumgrenze frei zum Abschluss. Doch konnte der Ball von Rostocks Abwehr zur Ecke geklärt werden (44.).
Ivan Klasnic mit Doppelpack
Im zweiten Durchgang waren es dann die Bremer, die die ersten Akzente setzen. Miroslav Klose verlängerte ein Zuspiel von Tim Borowski auf Ivan Klasnic. Der kroatische Nationalspieler spielte zuerst Keeper Matthias Schober aus und traf aus spitzem Winkel zur Bremer Führung (54.). Jedoch zeigten sich die Rostocker wenig beeindruckt. Direkt nach Wiederanpfiff tauchte Rade Prica völlig allein vor Torwart Andreas Reinke auf, aber auch dieses Mal blieb der Bremer der Sieger (55.).
Die Strafe für die vergebene Chance ließ nicht lange auf sich warten. Valerién Ismael erkämpfte sich den Ball im Mittelfeld und passte auf den auf der linken Seite postierten Ivan Klasnic. Der Kroate spielte flach in den Lauf von Johan Micoud, der aus kurzer Distanz eiskalt zum 2:0 traf (58.). Und für die Hausherren sollte es noch schlimmer kommen. Einen fragwürdigen Rückpass auf Matthias Schober bestrafte Schiedsrichter Kircher mit einem Freistoß für Werder. Ivan Klasnic ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und baute die Führung auf 3:0 aus (63.).
Das Spiel war entschieden, doch genug hatten die Bremer noch nicht. Tim Borowski flankte von der rechten Seite gefühlvoll in den Lauf von Petri Pasanen, der den Ball mit der Brust mitnahm und per Dropkick zum 4:0 in die Maschen hämmerte (89.). Der erste Bundesligatreffer des Finnen für Werder Bremen.
Norman Ibenthal
Werder Bremen: Reinke - Pasanen, Fahrenhorst, Ismael, Magnin (84. Stalteri) - Baumann, Ernst, Borowski, Micoud – Klose (76. Charisteas), Klasnic (77. Valdez).
FC Hansa Rostock: Schober – Möhrle, Hill, Maul (64. Di Salvo), Rydlewicz (87. D. Rasmussen), Tjikuzu, Persson, Lantz, T. Rasmussen, Prica, Arvidsson (81. Lapaczinski).
Tore: 0:1 Klasnic (54.), 0:2 Micoud (58.), 0:3 Klasnic (64.), 0:4 Pasanen (89.)
Gelbe Karten: Fahrenhorst, Valdez (beide Werder) – Hill (Rostock)
Schiedsrichter: Knut Kircher
Ostsee-Stadion: 25.000 Zuschauer
Torschüsse: 14 : 11
Ecken: 4 : 6
Flanken 13 : 11
Ballkontakte: 58% : 42%
Gewonnene Zweikämpfe: 50% : 50%
Fouls: 23 : 18
Abseits: 3 : 6 (alles aus Werder-Sicht)
Die meisten Torschüsse: Klasnic (Werder) 5 x – Prica (Rostock) 4 x
Die meisten Torschussvorlagen: Borowski, Klose (Werder) je 3 – Lantz (Rostock) 3
Die meisten Ballkontakte: Micoud (Werder) 92 x – Lantz (Rostock) 71 x
Die Zweikampfstärksten: Ismael (Werder) 72 % - Hill (Rostock) 78 %