"Mit Ausnahme der zweiten Halbzeit in Mönchengladbach sind wir auswärts bisher beeindruckend aufgetreten", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs, "das haben wir auch in Berlin vor." Der 48-Jährige stellte klar, dass Werder "nicht am Rande einer Mini-Krise" stehe: "Am Samstag gilt es, unsere sehr gute Ausgangsposition in der Bundesliga auszubauen." Wer dabei alles mithelfen kann, ist indes noch fraglich. Sowohl Patrick Owomoyela (Knie) als auch Leon Andreasen (Oberschenkel) und Aaron Hunt (Sprunggelenk) haben in Athen Blessuren davongetragen, und auch die Einsatzfähigkeit von Ümit Davala, der in dieser Woche unter einem leichten grippalen Infekt litt, stand am Donnerstag noch nicht fest. Definitiv ausfallen werden Petri Pasanen (Muskelfaserriss) und Tim Wiese (Reha nach Kreuzband-OP).
Hertha: Nur 45 Stunden liegen zwischen Nikosia und Werder
Bei Hertha BSC, das in der Bundesliga mit 14 Punkten und Platz vier ebenfalls gut aus den Startlöchern gekommen ist, steht das Kräftemessen mit den Grün-Weißen zur Zeit noch im Hintergrund. Die Mannschaft von Trainer Falko Götz hat 45 Stunden vorher noch eine andere Aufgabe zu lösen und will sich im Rückspiel der ersten Uefa-Cup-Runde gegen den zypriotischen Vertreter APOEL Nikosia für die Gruppenphase dieses Wettbewerbs qualifizieren.
Nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel haben die Hauptstädter zwar gute Karten, dieses Ziel zu erreichen, doch Falko Götz und seine Mannen wollen die Partie gegen den zypriotischen Tabellenfünften keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. "Unsere Konzentration richtet sich hundertprozentig auf das Nikosia-Spiel. Das Erreichen der Gruppenphase ist für den Verein enorm wichtig", betont Götz. An die etwaige Schonung einiger Stammspieler verschwendete der Coach daher keinen Gedanken. Lediglich Innenverteidiger Dick van Burik (Risswunde an der Ferse) und Neuzugang Marko Pantelic, der im UEFA-Cup noch nicht spielberichtigt ist, fehlen den Herthanern.
Von einem möglichen Vorteil für Werder aufgrund der um zwei Tage längeren Spielpause wollte Thomas Schaaf aber nichts wissen. "Ich glaube, dass Hertha das Spiel gegen Nikosia sicher führen kann. Sie werden uns am Samstag alles abfordern." Unterstützt werden die Grün-Weißen in Berlin übrigens von mehr als 2.000 Fans – der höchsten Zahl seit vielen Jahren.
von Kevin Kohues