Die Führung für Bayern kam nach einer halben Stunde überraschend. Luca Toni blieb kurz hinter der linken Strafraumgrenze an Pasanen hängen und fiel – Schiedsrichter Dr. Markus Merk entschied auf Strafstoß. Eine Sache für Franck Ribery, der Tim Wiese mit einem frechen Heber in die Tormitte überlistete.
Danach brachten die Gäste ihren Vorsprung geschickt in die Pause. Werder hatte zwar etwas mehr Ballbesitz, wurde aber nur noch durch eine Standardsituation gefährlich. Ein Almeida-Freistoß aus 30 Metern blieb zwar in der Bayern-Mauer hängen, doch Pasanen erwischte den Abpraller und hämmerte ihn mit voller Wucht in Richtung Bayern-Tor – da fehlten nur Zentimeter (44.).
Vorentscheidung durch Toni
Dann war Halbzeit, und Bayern musste den angeschlagenen Klose durch Hamit Altintop ersetzen. Und der Türke führte sich prächtig ein. Nach einer Werder-Ecke legte Schulz dem Ex-Schalker den Ball unfreiwillig vor, und prompt überrumpelte Bayern die Bremer mit einem blitzschnellen Konter. Altintop zog nach rechts raus und spielte den Ball überlegt in die Mitte, wo Toni lauerte und mit einem abgeklärten Linksschuss zum 0:2 einschoss (51.).
Ein vorentscheidendes Tor: Werder und seine Fans schienen geschockt, es spielte fortan nur noch Bayern. Cheftrainer Thomas Schaaf wollte seiner erlahmten Offensive zwar noch einmal neues Leben einhauchen – Kevin Schindler und Carlos Alberto kamen für Almeida und Vranjes – doch eine Wende vermochten auch die b beiden „Neuen“ nicht mehr einzuleiten.
Werder läuft nur noch hinterher
Zu überlegen und locker agierten die Bayern, sie führten Werder jetzt sogar zeitweise vor. Allen voran Franck Ribery, der mit einem Kabinettstückchen gegen Christian Schulz das dritte Münchener Tor einleitete. Über Toni gelangte der Ball nach rechts zum völlig freien Altintop, der Tim Wiese mit einem trockenen Flachschuss ins lange Eck keine Abwehrchance ließ (79.). Wiese verhinderte zwar mit einer Glanzparade gegen Lucio in der 85. Minute das 0:4, war aber wenig später erneut machtlos. Der gerade eingewechselte Andreas Ottl wurde auf Strafraumhöhe nicht angegriffen und zog mit links einfach mal ab – diesmal schlug der Ball oben rechts ein (87.).
Die Werderaner hatten sich nun aufgegeben, liefen bei den letzten beiden Toren nur noch neben- bzw. hinterher. Mit dem vierten Treffer machten die Bayern übrigens ihren höchsten Sieg überhaupt in Bremen perfekt. Ebenso perfekt war der schwarze Tag für alle Grün-Weißen.
von Kevin Kohues