Schwarzer Tag: Werder verliert 0:4 gegen Bayern

Diego und Co. zogen gegen die Bayern um Bastian Schweinsteiger klar den Kürzeren.
Profis
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werder hat sein erstes Heimspiel der neuen Bundesliga-Saison gegen Bayern München mit 0:4 (0:1) verloren. Die Münchener gingen in einer ausgeglichenen ersten Hälfte etwas glücklich in Führung. Franck Ribery verwandelte einen Foulelfmeter, nachdem Luca Toni im Duell mit Petri Pasanen zu Fall gekommen war (31.). Das vorentscheidende zweite Tor fiel kurz nach der Pause. Luca Toni schloss einen schnellen Bayern-Konter mit dem 0:2 ab (51.). Danach dominierten die Gäste nach Belieben und kamen durch die eingewechselten Hamit Altintop (79.) und Andreas Ottl (87.) sogar noch zu einem dritten und vierten Tor.

 

Cheftrainer Thomas Schaaf nahm nach dem 2:1-Sieg in der CL-Quali gegen Dinamo Zagreb drei personelle Veränderungen vor. Im Mittelfeld kamen Jurica Vranjes und Daniel Jensen für Carlos Alberto und den verletzten Leon Andreasen zum Einsatz, im Sturm ersetzte Hugo Almeida den jungen Kevin Schindler.

 

Naldo und Klose – jetzt Gegenspieler

 

42.100 Zuschauer im ausverkauften Weser-Stadion, bestes Fußballwetter – die Bühne für den immer wieder elektrisierenden Nord-Süd-Gipfel war bestens bereitet. Sofort im Mittelpunkt des Geschehens: Ex-Bremer und Neu-Bayer Miroslav Klose, der vor dem Anpfiff von den Geschäftführern Jürgen L. Born und Klaus Allofs offiziell verabschiedet worden war. Naldo ließ Klose schnell spüren, dass er nun nicht mehr Mit-, sondern Gegenspieler ist. Für sein resolutes Einsteigen nach nicht einmal drei Minuten sah der Brasilianer prompt Gelb.

 

Die Emotionen kochten von Beginn an hoch, und das Spiel nahm rasch Fahrt auf. Beide Mannschaften agierten offensiv und intensiv. Werder hielt gegen die favorisierten Gäste gut mit und ließ den Ball phasenweise schon sehr ansehnlich laufen, auch wenn der Spielaufbau noch von einigen Fehlpässen gehemmt wurde.

 

Erste Chance für Sanogo

 

Die erste Chance des Spiels erarbeiteten sich nicht umsonst die Grün-Weißen. Nach Steilpass des starken Vranjes tauchte Boubacar Sanogo allein vor Oliver Kahn auf, schloss jedoch etwas überhastet ab und bereitete dem Bayern-Torwart mit seinem Flachschuss keine Probleme (10.).

 

Nach etwa einer Viertelstunde wurde es sowohl auf den Rängen als auch auf dem Platz ruhiger. Beide Teams neutralisierten sich weitgehend auf nach wie vor ansprechendem Niveau. Torchancen waren Mangelware, auch weil beide Abwehrreihen sicher standen. Werder probierte es hauptsächlich durch die Mitte über Diego, hatte dort jedoch meist zu wenig Raum. Auf den Außenbahnen blieb Petri Pasanen rechts sehr defensiv, während sich Christian Schulz links etwas öfter einschaltete, freilich ohne das ihm dabei viel Produktives gelingen wollte.

 

Überraschende Bayern-Führung

 

Die Führung für Bayern kam nach einer halben Stunde überraschend. Luca Toni blieb kurz hinter der linken Strafraumgrenze an Pasanen hängen und fiel – Schiedsrichter Dr. Markus Merk entschied auf Strafstoß. Eine Sache für Franck Ribery, der Tim Wiese mit einem frechen Heber in die Tormitte überlistete.

 

Danach brachten die Gäste ihren Vorsprung geschickt in die Pause. Werder hatte zwar etwas mehr Ballbesitz, wurde aber nur noch durch eine Standardsituation gefährlich. Ein Almeida-Freistoß aus 30 Metern blieb zwar in der Bayern-Mauer hängen, doch Pasanen erwischte den Abpraller und hämmerte ihn mit voller Wucht in Richtung Bayern-Tor – da fehlten nur Zentimeter (44.).

 

Vorentscheidung durch Toni

 

Dann war Halbzeit, und Bayern musste den angeschlagenen Klose durch Hamit Altintop ersetzen. Und der Türke führte sich prächtig ein. Nach einer Werder-Ecke legte Schulz dem Ex-Schalker den Ball unfreiwillig vor, und prompt überrumpelte Bayern die Bremer mit einem blitzschnellen Konter. Altintop zog nach rechts raus und spielte den Ball überlegt in die Mitte, wo Toni lauerte und mit einem abgeklärten Linksschuss zum 0:2 einschoss (51.).

 

Ein vorentscheidendes Tor: Werder und seine Fans schienen geschockt, es spielte fortan nur noch Bayern. Cheftrainer Thomas Schaaf wollte seiner erlahmten Offensive zwar noch einmal neues Leben einhauchen – Kevin Schindler und Carlos Alberto kamen für Almeida und Vranjes – doch eine Wende vermochten auch die b beiden „Neuen“ nicht mehr einzuleiten.

 

Werder läuft nur noch hinterher

 

Zu überlegen und locker agierten die Bayern, sie führten Werder jetzt sogar zeitweise vor. Allen voran Franck Ribery, der mit einem Kabinettstückchen gegen Christian Schulz das dritte Münchener Tor einleitete. Über Toni gelangte der Ball nach rechts zum völlig freien Altintop, der Tim Wiese mit einem trockenen Flachschuss ins lange Eck keine Abwehrchance ließ (79.). Wiese verhinderte zwar mit einer Glanzparade gegen Lucio in der 85. Minute das 0:4, war aber wenig später erneut machtlos. Der gerade eingewechselte Andreas Ottl wurde auf Strafraumhöhe nicht angegriffen und zog mit links einfach mal ab – diesmal schlug der Ball oben rechts ein (87.).

 

Die Werderaner hatten sich nun aufgegeben, liefen bei den letzten beiden Toren nur noch neben- bzw. hinterher. Mit dem vierten Treffer machten die Bayern übrigens ihren höchsten Sieg überhaupt in Bremen perfekt. Ebenso perfekt war der schwarze Tag für alle Grün-Weißen.

 

von Kevin Kohues

 

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