Werder Bremen steht zum ersten Mal seit der Saison 1999/2000 im Viertelfinale des UEFA-Cups. Im Achtelfinalrückspiel bezwangen die Grün-Weißen den spanischen Vertreter Celta Vigo mit 2:0 (0:0) und qualifizierten sich nach dem 1:0-Erfolg im Hinspiel ungefährdet für die Runde der letzten Acht. Vor 35.300 Zuschauern im Weser-Stadion erzielten Hugo Almeida (48.) und Clemens Fritz (61.) die Treffer des Tages.
Thomas Schaaf musste erneut auf Miroslav Klose verzichten, dessen Rückenbeschwerden nicht rechtzeitig abgeklungen waren. So bot der Trainer mit einer Ausnahme die Formation auf, die am Sonntag ein 1:1 bei Bayern München erreicht hatte. Für Daniel Jensen, der in der Allianz Arena einen Pferdekuss erlitten hatte, rutschte Christian Schulz in die Startelf. Er begann auf der halblinken Position der Mittelfeldraute, Jurica Vranjes agierte zentral vor der Abwehr. Torsten Frings rückte auf halbrechts.
Zerfahrene erste Halbzeit
Die Fans im Weser-Stadion bekamen eine zerfahrene erste Spielhälfte zu sehen, in der Werder große Probleme hatte, Torchancen herauszuspielen. Erst in der 11. Minute brachte eine Kombination über Fritz und Diego in Schulz erstmals einen Bremer in Erfolg versprechende Schussposition. Doch der Abschluss des Linksfüßers aus 20 Metern segelte deutlich links am Tor der Gäste vorbei. Den Großteil der ersten 45 Minuten bestimmten vergebliche Versuche beider Teams, den Strafraum des Gegners zu erreichen.
Eine der wenigen Ausnahmen bildete ein Flankenlauf von Fritz über die rechte Seite, in dessen Anschluss Almeida aus acht Metern zum Kopfball kam (22.). Der jedoch war kein Problem für Celta-Schlussmann Esteban, der zudem Steilpässe auf Almeida (19.) und Frings (40.) rechtzeitig ablief. Nachdem die lange harmlosen Galizier in einem 30-Meter-Versuch Jorges, der drei Meter am rechten Pfosten vorbeiflog (30.), ihren einzigen Torschuss der ersten Spielhälfte abgegeben hatten, vergab Schulz die mögliche Halbzeitführung. Von Almeida per Flachpass vom linken Flügel bedient setzte er den Ball aus sechs Metern links neben Vigos Gehäuse (40.).
Nach Wiederanpfiff zog Werder das Tempo deutlich an. Daran war Kevin Schindler nicht ganz unbeteiligt. Der Stürmer aus dem Regionalligateam wurde bei seinem Pflichtspieldebüt bei den Profis für Aaron Hunt eingewechselt und fügte sich gut ein. Seine Hereingabe von der linken Außenbahn köpfte Almeida zum 1:0 ein (48.). Dabei profitierte der Portugiese von einer missglückten Faustabwehr Estebans.
Tolle Einzelaktion von Fritz
Der Schlussmann rehabilitierte sich gleich danach mit einer tollen Parade gegen Diegos 15-Meter-Schuss, den erneut Schindler aufgelegt hatte (49.). Naldos Kopfball wurde anschließend von der Torlinie geschlagen (51.). Im Gegenzug markierte der eingewechselte Jesus Perera den vermeintlichen Ausgleich. Doch Schiedsrichter Stefano Farina entschied auf Abseits (51.). Statt des 1:1 fiel das 2:0. Nachdem Esteban gegen den durchgebrochenen Diego noch hatte retten können (58.), war er beim Flachschuss von Fritz aus 14 Metern in die linke untere Ecke machtlos. Der Rechtsverteidiger hatte zuvor Nene den Ball abgeluchst und Lequi umkurvt (61.).
Während Schindler (65.), Almeida (71.) und Wome (90.+1) in der Folge Möglichkeiten zu einem höheren Bremer Erfolg ausließen, bewahrte Tim Wiese seine Farben nach einem Solo von Nene (68.) und einem Kopfball Pereras (83.) vor Vigos möglichem Ehrentreffer. So schloss Werder das vierte Europapokalheimspiel in Serie ohne Gegentor ab.
Von Martin van de Flierdt