Werders Zuversicht vor Duell mit dem Titelverteidiger

Szene aus Werders letztem Gastspiel bei Inter Mailand: Claudio Pizarro erzielt den 1:1-Ausgleich
Profis
Dienstag, 28.09.2010 / 12:15 Uhr

Am Dienstagmorgen um 10 Uhr hob das Flugzeug mit den Werder-Profis zum Auswärtsspiel bei Inter Mailand ab. Bereits zum dritten Mal nach der Saison 2004/05 und der Spielzeit 2008/09 brachen die Grün-Weißen zu einem Duell mit dem letztjährigen Triple-Sieger auf. Insgesamt ist das anstehende Spiel die fünfte Begegnung beider Teams in der ,Königsklasse‘, damit spielte Werder in der Champions League gegen keinen Gegner häufiger. Verloren haben die Bremer gegen Inter nur 2004 – damals hieß es nach 90 Minuten im Giuseppe-Meazza-Stadion 2:0 für die Italiener. Demgegenüber steht ein 2:1-Erfolg im Dezember 2008 im Weser-Stadion sowie zwei Unentschieden. „Bisher haben wir insgesamt gute Erfahrungen mit den Spielen in Mailand gemacht“, bestätigt Thomas Schaaf. „Allerdings haben wir es noch nicht geschafft, dort gegen sie zu gewinnen. Das wäre auch mal schön“, so Werders Cheftrainer kurz vor der Abreise selbstbewusst.

 

Nach den kurzfristigen Ausfällen von Torsten Frings, Claudio Pizarro und Clemens Fritz traten die Grün-Weißen die Reise in die Stadt mit den meisten Champions League Siegern (zehn an der Zahl, dreimal gewann Inter, siebenmal holte sich der AC Mailand den Titel) zwar mit einem

dezimierten Kader an, dennoch ist man im Lager der Grün-Weißen sicher, dass man keinesfalls chancenlos ist. „Natürlich muss man Respekt vor dem Gegner haben, aber wenn ich Angst hätte, dann wäre ich zuhause geblieben, das wäre völlig falsch“, erklärte Daniel Jensen, der weiß, dass „wir auch trotz der Ausfälle noch einen guten Kader haben. Wir müssen an unsere Qualitäten glauben und das machen wir auch.“ Auch für Cheftrainer Thomas Schaaf sind die zahlreichen Ausfälle nicht ausschlaggebend. „Natürlich wünscht man sich am Anfang der Saison, dass man immer alle Spieler zur Verfügung hat, aber die Realität sieht eben anders aus. Im Moment trifft uns das Verletzungspech schon sehr, und diese Spieler fehlen uns zweifelsohne“, so Schaaf. „Aber dann müssen wir das jetzt auf eine andere Art und Weise hinbekommen.“

 

Zuversicht zeigte auch Klaus Allofs. In der Abflughalle des Airport Bremen sagte der Geschäftsführer: „Es ist ja unstrittig, dass die Ausfälle das Team schwächen und unsere Ausgangsposition dadurch schlechter geworden ist, aber wir haben trotzdem noch eine Mannschaft, die bei Inter bestehen kann. Unser Ziel ist es, ein gutes Spiel abzuliefern und möglichst drei Punkte zu holen.“ Doch die Favoritenrolle liegt trotz allem Optimismus natürlich bei den Italienern. „Inter ist sicher der Favorit, schließlich haben sie in der vergangenen Saison den Titel geholt. Wir werden aber versuchen unsere Qualität einzubringen und die Dinge, die uns stark machen, umzusetzen. Wenn uns das gelingt, dann ist uns auch dort einiges zuzutrauen“, weiß Schaaf. „Inter hat noch nicht die Form der letzten Saison, aber sie sind natürlich trotzdem der Favorit dieser Gruppe. Sie sind auf allen Positionen hervorragend besetzt. Dennoch haben wir in der Vergangenheit gegen die sogenannten ,großen Mannschaften‘ immer gut gespielt“, erinnert sich Klaus Allofs. „Wenn man die letzte Spielzeit zu Grunde legt und bedenkt, dass sich die Mannschaft kaum verändert hat, dann ist Inter im europäischen Fußball derzeit das Maß aller Dinge“, so Per Mertesacker. „Deshalb muss es für uns natürlich alles sehr, sehr gut laufen, damit wir hier etwas Zählbares mitnehmen.“

 

Doch ,Merte‘ weiß genau, worauf es in dem Spiel ankommen wird. „Dadurch, dass wir personell nicht so gut besetzt sind, müssen wir andere Dinge in die Waagschale werfen. Vor allem Teamgeist, Laufbereitschaft und Zweikampfstärke werden entscheidend sein“, so der

Nationalspieler. All diese Dinge haben die Grün-Weißen am Samstag im Nordderby gegen den HSV wieder besser eingebracht. „Das Spiel war sicher ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, aber wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen“, hält Tim Wiese fest. „Da haben wir eine 2:0-Führung noch aus der Hand gegeben. Das ist ein alter Fehler und den müssen wir beheben.“ Aber auch Klaus Allofs sieht den HSV-Sieg als gutes Vorzeichen. „Der Sieg war etwas Gutes und positive Erlebnisse kann man immer für sich nutzen“, weiß der Geschäftsführer. „Unser Ziel ist es, die Gruppe zu überstehen und deshalb wäre es schön, wenn wir auch in Mailand etwas Zählbares holen würden. Dafür muss man versuchen, zu gewinnen. Wir werden uns nicht hinten reinstellen, das haben wir noch nie gemacht. Wir müssen die richtige Mischung finden zwischen einer mutigen Spielweise und einer, bei der wir Inter nicht zu viele Freiräume geben.“ Marko Arnautovic, der in der vergangenen Saison noch bei der ,Nerazzurri‘ unter Vertrag stand und sich auf das Wiedersehen mit den alten Kollegen freut, erklärt: „Das ist eine schöne Sache, aber ich spiele jetzt bei Werder und konzentriere mich voll auf die Aufgabe hier. Wir müssen alles geben und mit der Überzeugung auftreten, dass wir gewinnen wollen. Dann ist alles drin.“

 

aus Mailand berichtet Dominik Kupilas

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