Die erzwungene Absage der diesjährigen Mitgliederversammlung ist ein Novum in der Werder-Geschichte. Präsident und Geschäftsführer Dr. Hubertus Hess-Grunewald erläutert die Konsequenzen daraus und blickt voraus auf die kommenden Monate.
Die erzwungene Absage der diesjährigen Mitgliederversammlung ist ein Novum in der Werder-Geschichte. Präsident und Geschäftsführer Dr. Hubertus Hess-Grunewald erläutert die Konsequenzen daraus und blickt voraus auf die kommenden Monate.
WERDER MAGAZIN: Wie haben Sie das behördliche Verbot der Mitgliederversammlung aufgenommen?
Dr. Hubertus Hess-Grunewald: "Es ist klar: Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Wir hatten Anfang September einen Antrag auf Genehmigung der Mitgliederversammlung gestellt und dabei in Abstimmung mit den Behörden darum gebeten, dass man uns rechtzeitig eine Entscheidung mitteilt, damit wir planen können. Nun war es durchaus nachzuvollziehen und keine Überraschung, dass diese Genehmigung nicht erteilt wurde."
WERDER MAGAZIN: Welche Schwierigkeiten sind mit der Absage verbunden?
Dr. Hubertus Hess-Grunewald: "Zunächst einmal muss man feststellen, dass wir uns damit – strenggenommen – nicht satzungskonform verhalten. Denn die Satzung schreibt vor, dass die Mitgliederversammlung in den ersten sechs Monaten nach Ende des Geschäftsjahres durchzuführen ist, das wäre also bis Ende 2020. Wir haben auch alles dafür getan, haben die Halle angemietet, den Genehmigungsantrag gestellt. Aber gegen dieses Verbot konnten wir uns nicht wehren. Schließlich wäre es unter Corona-Bedingungen in der Tat unverantwortlich gewesen, eine Veranstaltung mit mehreren Hundert Teilnehmern in der Halle durchzuführen."
WERDER MAGAZIN: Warum gab es keine virtuelle Versammlung?
Dr. Hubertus Hess-Grunewald: "Wir haben uns gedanklich intensiv mit diesem Format beschäftigt und die Möglichkeiten geprüft. Letztlich ist die Umsetzung aber auch nicht ohne Hürden. Wir haben viele ältere Mitglieder, die nicht über die entsprechenden technischen Möglichkeiten verfügen. Sie wollen wir nicht ausschließen. Außerdem kommen wir bei der Mitgliederversammlung seit Jahrzehnten an einem Ort zusammen, diskutieren, streiten, stimmen ab. Daher hoffe ich, dass wir das in den kommenden Monaten auch wieder tun und die Veranstaltung nachholen können."
WERDER MAGAZIN: Welche zeitlichen Planungen gibt es für einen Nachholtermin?
Dr. Hubertus Hess-Grunewald: "Wir wollen die Versammlung im Frühjahr durchführen. Natürlich erarbeiten wir auch dafür einen Plan B, falls die Situation dann eine Präsenzveranstaltung weiterhin nicht zulässt. Denn wir können die Mitgliederversammlung nicht unendlich verschieben. Wir müssen uns daher weiter mit einer virtuellen Variante beschäftigen und hier gegebenenfalls doch Neuland betreten."
WERDER MAGAZIN: Wie geht es mit den derzeitigen und bei der Mitgliederversammlung neu zu wählenden Gremien Aufsichtsrat und Ehrenrat weiter?
Dr. Hubertus Hess-Grunewald: "Glücklicherweise regelt unsere Satzung, dass die Gremien und ihre jeweiligen Mitglieder so lange im Amt bleiben, bis sie neu gewählt werden. Dadurch gibt es kein festes Datum, an dem ihr Mandat endet. Erfreulicherweise konnten wir die Mitgliederversammlungen unserer sechs Sportabteilungen bis Ende Oktober durchführen. Dort wurden die Abteilungsvorstände gewählt. Das Geschäftsführende Präsidium ist noch für zwei weitere Jahre gewählt. Der Ehrenrat bleibt im Amt."
WERDER MAGAZIN: Beim Aufsichtsrat ist es allerdings etwas komplizierter...
Dr. Hubertus Hess-Grunewald: "Für dieses Gremium wählt die Mitgliederversammlung zunächst die entsprechenden Kandidaten. Die eigentliche Aufsichtsratswahl…"
Das komplette Interview gibt es im aktuellen WERDER MITGLIEDER-MAGAZIN Nr. 345 – Vereinsmitglieder des SV Werder Bremen erhalten das Magazin wie gewohnt exklusiv per Post oder als e-Paper.