WERDER MAGAZIN: Welches war Ihr bisher schönstes Erlebnis hier im Weser-Stadion?
FRANK BAUMANN: "Wenn man lange dabei ist, dann ist es nicht so leicht, ein Erlebnis herauszuheben. Aber wenn ich mich entscheiden soll, wäre es sicher die Übergabe der Meisterschale 2004, auch wenn das Spiel davor (Werder verlor mit Kapitän Frank Baumann 2:6 gegen Bayer Leverkusen, Anm. d. Red.) alles andere als gut war. Aber das war fünf Minuten nach dem Spiel schon vergessen (lacht)."
FLORIAN KOHFELDT: "Ich bleibe dabei: Das unglaublichste Erlebnis für mich war das 1:0 gegen Eintracht Frankfurt am letzten Spieltag der Saison 2015/2016, bei dem ich als Co-Trainer dabei war – von der Ankunft am Stadion bis zu dem, was danach passiert ist, einfach Wahnsinn."
WERDER MAGAZIN: Welche Rolle spielt das Weser-Stadion für die Arbeit mit der Mannschaft?
FLORIAN KOHFELDT: "Wir sind hier zu Hause. Ich empfinde es als großen Vorteil, dass wir jeden Tag hier sind und unser Trainingsplatz nicht ganz woanders ist. Ich gehe jeden Morgen durch Tor 1 des Stadions in mein Büro, und das erste, was ich sehe, ist das Spielfeld. Den Spielern geht es ähnlich. Außerdem sind wir mitten in der Stadt, was emotional eine große Bedeutung hat. Deshalb ist das Weser-Stadion für uns nicht nur Arbeitsplatz, sondern ein ganz wichtiges Symbol."
WERDER MAGAZIN: Welche Erkenntnisse hat die Saisonvorbereitung geliefert?
FLORIAN KOHFELDT: "Eine wichtige war, dass wir eine extrem leistungsbereite Mannschaft haben, die lernen will, die auch bereit ist, sich dafür zu quälen. Und das sind gute Eigenschaften. Man sagt immer so leicht: Das gehört dazu. Aber die Spieler mussten sich unter anderem darauf einlassen, dass Inhalte auch mal anders vermittelt werden, als sie es gewohnt waren. Das haben sie gemacht, und das finde ich nicht selbstverständlich."
WERDER MAGAZIN: Frank, in welchen Bereichen arbeiten Florian Kohfeldt und sein Trainerteam besonders innovativ?
FRANK BAUMANN: "Es ist schwer, etwas zu machen, was noch niemand gemacht hat. Viel wichtiger ist, das zu tun, wovon man sich einen Nutzen verspricht. Und das Entscheidende ist, wie man es der Mannschaft vermittelt. Man kann noch so viele Videoanalysen machen – wenn die Inhalte nicht sinnvoll auch verbal vermittelt werden, dann kommt nichts dabei rum. Und wenn man den Spielern Live-Bilder aus dem Training per Video zeigt, dann muss das sitzen. Das ist eine riesige Herausforderung und verlangt dem Trainerteam und den Analysten sehr viel ab. Da hilft es, wenn großes Vertrauen herrscht, man genau voneinander weiß, was man der Mannschaft vermitteln will. Florian und sein Trainerteam haben vom ersten Tag an gezeigt, wie akribisch und im Detail sie die Arbeit planen, wie ehrgeizig sie sind und mit welcher Leidenschaft sie täglich zur Arbeit kommen. Das gesamte Funktionsteam arbeitet sehr professionell, bietet den Spielern bestmögliche Arbeitsbedingungen. Und alle leben das vor, was sie von der Mannschaft erwarten."
WERDER MAGAZIN: Waren die personellen Veränderungen im Sommer letztlich umfangreicher, als Sie es sich gewünscht haben?
FRANK BAUMANN: "Es bewegt sich in dem Rahmen, den wir erwartet und durchaus für notwendig erachtet haben, um in unserer Entwicklung den nächsten Schritt zu machen. Man braucht eine gewisse Kontinuität, die haben wir. Aber dazu braucht man neue Einflüsse, um einen Kader weiterzuentwickeln. Eine wichtige Achse mit Jiri Pavlenka, Niklas Moisander, Philipp Bargfrede, Maxi Eggestein und Max Kruse konnten wir halten. Und darauf aufbauend haben wir das Team ganz gezielt verstärkt. Daher sind wir mit den Veränderungen zufrieden."
WERDER MAGAZIN: Auf welchen grundsätzlichen Überlegungen basierte die Zusammenstellung des Kaders?
FLORIAN KOHFELDT: "Wir haben sehr früh darüber nachgedacht, was uns wichtig ist, haben Profile für bestimmte Positionen definiert, um zu wissen, welchen Typus Spieler wir dafür haben wollen. Daran haben nicht nur Frank und ich, sondern auch die Co-Trainer und das Scouting einen großen Anteil. Dass wir uns immer im Klaren waren, …"
Das komplette Interview gibt es im aktuellen WERDER MAGAZIN SPEZIAL (Nr. 336). Vereinsmitglieder des SV Werder erhalten das Magazin wie gewohnt per Post oder als E-Paper. Es ist zudem für 4 Euro in der WERDER Fan-Welt und online unter www.werder-fanwelt.de und im Zeitschriftenhandel im Werder-Land erhältlich.