Zur Saison 1971/72 wechselte der SV Werder nicht nur sein Outfit, sondern frischte sein Team auch mit reichlich neuen Gesichtern auf. Anstatt im traditionellen "Grün-Weiß" lief der SV Werder Bremen fortan in den sogenannten "Speckflaggen-Trikots" auf. Die Farben der Stadt Bremen leuchteten nun auf dem Shirt, statt Werder-W prankte der Bremer Schlüssel auf der Brust des längsgestreiften Jerseys und die Mannschaft warb auf diese Weise fortan gewissermaßen für die Stadt Bremen. In Kooperation mit der Stadt und der Bremer Wirtschaft, wurde die finanzielle Situation des Vereins verbessert. Schulden wurden erlassen und der Verein an den Erlösen aus den Werbeeinnahmen des Weser-Stadions beteiligt.
Ohne großartig auf den Pfennig schauen zu müssen, wurden für die Spielzeit 1971/72 einige Stars an die Weser gelockt. Akteure wie Willi Neuberger, Herbert Laumen oder Werner "Acker" Weist trugen nun das Bremer Trikot. Selbst ein Günter Netzer sollte und wollte an die Weser wechseln, allerdings konnte der Verein seine zusätzliche Forderung, fortan auch Werders Stadionzeitung "Werder-Echo" zu vermarkten, nicht erfüllen. So blieb der Spieler mit der langen Mähne in Mönchengladbach
Das große Projekt, Werder mit viel Geld wieder an die Spitze der Bundesliga zu hieven, schlug allerdings fehl. Die Star-Truppe von der Weser funktionierte nicht so wie gewünscht. Werder landete nach einer Saison, in der allein sechs verschiedene Trainer auf der Bremer Bank saßen, auf einem enttäuschenden elften Tabellenplatz. Und die Platzierungen in den Folgejahren sollten nicht besser werden. Plätze im Mittelfeld waren nun die Normalität. Negativer Höhepunkt war die Saison 1979/1980 als die Bremer, die mittlerweile wieder seit einigen Spielzeiten in ihren ursprünglichen Vereinsfarben "Grün" und "Weiß" aufliefen, als 17. den Gang in die zweite Liga antreten mussten.