Werder Bremen holt Leipziger Gastspiel „Juller“ ans Theater Bremen

Marco Bode, Hubertus Hess-Grunewald und Theaterintendant Michael Börgerding (Foto: Theater Bremen).
WERDER BEWEGT
Mittwoch, 12.09.2018 / 19:38 Uhr

Am 17. und 18.09. gastiert das "Theater der Jungen Welt Leipzig" in der Hansestadt. Aufgeführt wird das Stück „Juller“, das die Lebensgeschichte des Fußballers Julius Hirsch erzählt. Dieser wurde während des NS-Regimes auf Grund seines jüdischen Glaubens verfolgt und ermordet. Initiiert wurde das Projekt von der Kulturstiftung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), in der auch Werders Präsident Dr. Hubertus Hess-Grunewald Mitglied des Kuratoriums ist und das Stück mit Unterstützung des Bremer Theaters an die Weser holte.

„Gerade Geschehnisse wie zuletzt in Chemnitz haben gezeigt, wie aktuell Themen wie Inklusion, Integration und Anti-Rassismus sind“, sagt Marco Bode, Vorsitzender des Aufsichtsrats. „Werder bekennt sich als Klub für Werte wie Toleranz, Akzeptanz und Inklusion“, bestätigt Dr. Hubertus Hess-Grunewald. Als Mitglied im Kuratorium der DFB-Kulturstiftung war es auch der Präsident des SV Werder Bremen, der das Stück nach Bremen holte. Auch die Idee zu "Juller" basiert auf einer Anregung des DFB. Die Schirmherrschaft lietg bei Claudia Roth (MdB, Vizepräsidentin des 19. Bundestages). 

Die Kulturstiftung, die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft sowie Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, ermöglichen mit einer besonderen Förderung die Gastspielreise des Theaters Leipzig durch ganz Deutschland. Auf Grund des Themas sind Vorstellungen an Orten mit Bundesligaklubs besonders sinnvoll. Durch die langjährige Zusammenarbeit zu unterschiedlichen Themen und Projekten zwischen dem SV Werder und dem Theater Bremen wird das Gastspiel nun umgesetzt. Am Montag, 17.09.2018, um 20.00 Uhr und am Dienstag, 18.09.2018, um 10.30 Uhr ist das Stück rund um den Fußballer im Theater in Bremen zu sehen. „Mit der Vormittagsvorstellung sollen gerade junge Menschen angesprochen werden. Wir würden uns freuen, wenn viele Schulklassen sich die Vorstellung anschauen würden“, erklärt Marco Bode. Beide Vorstellungen sind für die Öffentlichkeit zugänglich.

Besonders die Handlung von „Juller“ berührt Marco Bode: „Das Schicksal von Julius Hirsch ist kein Einzelfall, sondern war damals sowas wie Normalität. Das ist erschreckend.“ Für Bode und Dr. Hess-Grunewald ist es wichtig, dass die Bundesligaklubs sich ihrer Verantwortung bewusst sind und an die Vergangenheit erinnern. Julius Hirsch wurde 1892 geboren und war für seine beidfüßige Schussstärke als Stürmer gefürchtet.  Zweimal wurde er während seiner Karriere Deutscher Meister, war mehrfacher Nationalspieler und nahm 1912 an den Olympischen Spielen teil. Während der NS-Herrschaft wurde er auf Grund seines jüdischen Glaubens verfolgt und 1945 im Konzentrationslager Ausschwitz-Birkenau ermordet.

Mit der CSR-Marke WERDER BEWEGT setzt sich der SV Werder Bremen seit Jahren für Themen wie Inklusion, Integration, Umweltbewusstsein oder Anti-Rassismus ein. Das Stück soll daher als Teil der ganzheitlichen Ausbildung gesehen werden, was Dr. Hubertus Hess-Grunewald nochmals bestätigt: „Das Stück sehen wir als Bestandteil unseres Bildungsauftrags bei Werder Bremen, aber auch für unsere Kooperationsschulen in Bremen und aus der Region.“ Mit Projekten wie SPIELRAUM, der integrativen Ballschule oder der Schirmherrschaft von Dr. Hubertus Hess-Grunewald des Christopher Street Days wird der laufende Prozess zu mehr Toleranz und Integration dauerhaft aktiv mitgestaltet.

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