Alfred-Ries-Platz feierlich eröffnet

Alfred Ries war 20 Jahre lang Präsident des SVW, jetzt ist ein Platz nach ihm benannt (Foto: WERDER.DE).
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Samstag, 11.08.2018 / 14:10 Uhr

Von Max Brosta

Unter großem Applaus fällt der Vorhang und Dr. Hubertus Hess-Grunewald, Carsten Sieling und Daniel De Olano eröffnen den neuen Alfred-Ries-Platz direkt an der Westseite des Weser-Stadions. Ein Platz, der an einen Mann gedenken soll, der so viel für den SV Werder und so viele Sportorganisationen in ganz Deutschland getan hat. Denn Alfred Ries war nicht nur 20 Jahre lang Präsident der Grün-Weißen, sondern kämpfte nach Ende des zweiten Weltkrieges auch entschieden für Weltoffenheit und gegen Antisemitismus.

Alfried Ries diese Ehre zu erweisen, ist auch für Dr. Hubertus Hess-Grunewald etwas ganz Besonderes. “Menschen wie Alfred Ries sind Personen, die unvergessen bleiben, weil sie großartig gewirkt haben. Ries kämpfte für Vielfalt, Toleranz und Respekt. Wir sind dazu angehalten, sein Vermächtnis weiterzuführen. Mit der Franz-Böhmert-Straße an der Ost- und dem Alfred-Ries-Platz an der Westseite schließt sich nun ein Kreis. Ries hat in seinen Amtszeiten viel für den SV Werder getan“, so der Werder-Präsident. Auch Sieling, Bürgermeister der Stadt Bremen, schließt sich den Worten an. Für ihn ist die Eröffnung des Platzes ein wichtiges Signal: „Alfred Ries ist ein Vorbild. Die Einweihung des Platzes ist ein großartiges Zeichen für Bremen und die Menschen, die sich für die Stadt engagieren“.

Rückblick. Ries wird 1897 als Sohn jüdischer Eltern in Bremen geboren. Im Alter von zwölf Jahren tritt er als Mitglied dem SV Werder bei und bleibt bis zu seinem Tod 1967 den Grün-Weißen eng verbunden. Er lebt für den Verein. Werder wird zu seiner Leidenschaft. 1923 wird er der erste Präsident jüdischen Glaubens des SVW und erfüllt seine Aufgabe zu Zeiten der Weimarer Republik bis 1933 mit großem Stolz.

Doch sein Glaube wird ihm während des Nationalsozialismus zum Verhängnis. Ries, der so aufopferungsvolles und großes Engagement für Werder sowie die gesamte Hansestadt zeigt, flieht erst nach Jugoslawien, wird dann aber doch fünf lange Jahren in Lagern und Gefängnissen gefangen gehalten. Auch Ries‘ Eltern sind vor den Nationalsozialisten nicht sicher und werden 1942 im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet.

Wer Versöhnung will, muss sie praktizieren
Alfred Ries

Aber Ries ist ein Kämpfer, einer, der nicht schnell aufgibt. Sein Credo lautet: „Wer Versöhnung will, muss sie praktizieren.“ So kehrt er 1946 in die Hansestadt zurück und übt bereits ein Jahr später zum zweiten Mal die Präsidentschaft des SV Werder aus. Doch nicht nur im Fußball engagiert sich der sportbegeisterte Diplomat. Ries verpflichtet sich auch gesellschaftlichen und politischen Aufgaben. Er unterstützt die jüdische Gemeinde in Bremen, wird zweiter Vorsitzender des heutigen Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und arbeitet für das Auswärtige Amt, ehe er von 1963 bis 1967 zum dritten Mal Präsident wird. In diese Zeit fällt auch der erste große Erfolg der Grün-Weißen. 1965 wird der SV Werder unter Präsident Ries und Trainer Willi „Fischken“ Multhaup erstmals deutscher Meister.

Dass nun ein Platz neben seinem geliebten Weser-Stadion, in seiner geliebten Heimatstadt Bremen nach ihm benannt wurde, hätte den leidenschaftlichen Werder-Präsidenten sicherlich sehr gefreut. So wird Ries, ein Werderaner durch und durch, alle Grün-Weißen stets in Erinnerung bleiben.

 
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