Micoud ist in diesen Jahren einer der besten Mittelfeldspieler der Bundesliga und sorgt dafür, dass sich der SVW drei Jahre in Folge für die Champions League qualifiziert. Die Fans lieben ihn, noch heute. Den Respekt der grün-weißen Anhänger erarbeitet er sich in jedem Training, in jedem Spiel. Micoud überzeugt durch Leistung, nicht durch Starallüren. Der Franzose ist zudem niemand, der sich künstlich in den Vordergrund drängen will. Er ist eher ein stiller Genießer. Er trinkt nach Erfolgen lieber gemütlich und zusammen mit seiner Frau ein Glas Wein und philosophiert mit ihr über Kunst. Doch trotz seiner zurückhaltenden Art wird er von allen gemocht – von Fans, Mitspielern und Verantwortlichen. Alle im Verein begegnen ihm mit Hochachtung, Hochachtung vor seinen unglaublichen Leistungen.
Zur Trauer der Werder-Fans zieht er 2006 weiter und wechselt zu Girondins Bordeaux. „Ein schwerer Fehler, den Verein so früh zu verlassen“, gibt er heute zu. In Bordeaux hängt er zwei Jahre später die Fußballschuhe an den Nagel und widmet sich anderen Dingen. Die Bälle, mit denen er zu tun hat sind kleiner geworden und süßer. Micoud widmet sich seiner Leidenschaft, kauft ein Weingut in der Region Pomerol, arbeitet als Winzer und bringt 2009 seinen ersten Merlot heraus. 2014 kehrt er schließlich doch in den Fußball zurück und wird Präsident seines Jugendklubs, AS Cannes. Doch noch heute ist der ‚Micoud‘ eine Name, der in der Hansestadt für strahlende Gesichter sorgt – so wie damals am 10.09.2002.