WERDER.DE: Ist die Zeit in der U 17 daher die wichtigste in der Entwicklung junger Spieler?
Christian Brand: „Insgesamt hat das Alter von 14 bis 17 Jahren eine sehr, sehr hohe Wichtigkeit. Durch das Längenwachstum und die Pubertät passiert unglaublich viel. Da muss man sehen, dass man die Jungs nicht überfordert, aber sie dennoch fördert. Während sie sich später in der U 19 deutlich mehr am Herrenfußball orientieren, sind sie in der U 17 auf nahezu allen Ebenen noch in einem sehr sensiblen Alter.“
WERDER.DE: Viele Spieler sind weit weg von zu Hause, vor allem die, die im Internat im Weser-Stadion wohnen. Ist der Trainer da manchmal auch Elternersatz?
Christian Brand: „Nein, die Ablösungsphase vom Elternhaus nimmt gerade in diesem Alter zu, bei Internatsspielern beginnt sie im Einzelfall sogar noch ein wenig früher. Es ist vielmehr so, dass man bei den Eltern häufig eine größere Unsicherheit feststellt, weil sie von ihrem Kind nicht mehr alles erfahren. Es ist eine Lebensphase, in der die Kids erwachsen werden wollen und die Eltern von ihrer im Kern noch sehr jugendlichen Welt ausschließen. Und das ist, übrigens nicht nur bei Nachwuchsfußballern, gut und wichtig. Ich biete mich den Jungs natürlich als Gesprächspartner an, weiß aber, dass jeder seinen eigenen Weg gehen und seine eigenen Erfahrungen sammeln muss.“
WERDER.DE: Gab es in deiner Spielerlaufbahn bei Werder einen besonders prägenden Moment?
Christian Brand: „Dieses eine Erlebnis gab es nicht, aber es waren sehr viele positive Momente, in denen ich gespürt habe, dass Werder der Verein ist, in dem ich mich sehr wohl fühle.“