Aber nicht nur der Kontakt zu den Maccabi-Fans konnte intensiviert und ausgebaut werden, weitere Treffen mit den Fans von Hapoel Petach Tikwa und Hapoel Katamon fanden auf der Reise statt. Gemeinsam mit den Fans von Petach Tikwa und Katamon verabredete das Fanprojekt den Austausch weiter zu entwickeln und die jeweilige Antididskriminierungsarbeit zu vernetzen.
Großen Zuspruch erhielten die Bremer für die Reaktion der Fans in Bochum, die in der israelischen Presse ein großes Thema war. Reiseleiter Hafke berichtete: "Wir wurden in Israel von allen Fans mit offenen Armen empfangen und zu der Courage der Werder-Fans beim Spiel Bochum gegen Werder beglückwünscht. Alle waren schon über die Vorfälle in Bochum informiert."
Auf der Tagesordnung standen aber auch Fragen zu den Rechten der Fans in Israel und Deutschland. Hier konnten vor allem die Fans von Hapoel Katamon außergewöhnliche Erfahrungen einbringen, die ihren eigentlichen Verein Hapoel Jerusalem verlassen hatten und einen eigenen Verein gegründet haben.
Auf Einladung hatte Reiseleiter Thomas Hafke darüber hinaus die Gelegenheit dem israelischen Innenministerium und der israelischen Presse die Arbeit des Fan-Projekts Bremen vorzustellen. Eine Unterstützung der sozialen Arbeit mit Fußballfans durch das Sport- und Innenministerium soll nun geprüft werden. Weitere Kontakte und ein Austausch wurden verabredet.
Aber nicht nur Fußball stand auf der Tagesordnung. Auf dem Terminkalender hatte die Reisegruppe den Besuch der Altstadt von Jerusalem, der Feste und des Nationaldenkmals Masada, des Kibbutz Nachsholim und selbstverständlich auch der Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem. Hier entdeckten sie den Baum der "Gerechten unter den Völkern" des Bremer Diplomaten Georg Ferdinand Duckwitz, der 7.000 dänische Juden vor den Nazis rettete und dessen Wirken vielen Bremern unbekannt ist.
Im nächsten Jahr soll der Fan-Austausch fortgesetzt werden. Geplant ist der Besuch einer Delegation verschiedener israelischer Fangruppen in Bremen. Unterstützt wurde die Reise von ConAct (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend), der Bremer Jugendsenatorin und Werder Bremen. Thomas Hafke dazu: "Besonders bedanken möchte ich mich bei den beiden Werderspielern Sebastian Boenisch und Mesut Özil, die jeweils 500 Euro aus dem Gewinn der Auszeichnung "Citibank-Man of the Match" zu unserer Reise beigesteuert haben und bei Hanna Tidharg und Michael Schwennen von unserem Austauschpartner "Dialog", die unsere Reise erst ermöglicht haben".