Young-Coach-Weiterbildung: SV Werder in Kolumbien zu Gast

Eine Menschengruppe, die Werder-Trikots trägt und eine Werder-Fahne in der Hand hält.
Der SV Werder war für SCORT in Kolumbien unterwegs (Foto: SCORT).
WERDER BEWEGT
Freitag, 04.10.2024 / 15:00 Uhr

Von Nils Hoffmann

Zwei Jahre nach der Erstausbildung von Young Coaches kehrte die Football Club Social Alliance (FCSA) mit dem SV Werder Bremen und dem 1. FSV Mainz 05 nach Kolumbien zurück, um 41 Kinderfussball-Trainer*innen in einem Follow-Up-Programm weiterzubilden. Dabei wurden vorhandene Fähigkeiten aufgefrischt und neue Ideen geteilt, um den Fußball zur Integrations- und Friedensförderung zu nutzen. Vom SVW war Sportpsychologe Carl Weimer als FCSA-Instruktor mit dabei.

Trotz eines Friedensabkommens im Jahr 2016 leidet Kolumbien weiterhin unter gewaltsamen Konflikten, die Millionen von Binnenflüchtlingen gezwungen haben, ihre Heimat zu verlassen. Darüber hinaus haben fast 3 Millionen Menschen aufgrund der politischen und humanitären Krise in Venezuela Zuflucht in Kolumbien gesucht, wo sie oft unter problematischen Bedingungen leben. Diese Situation führt vermehrt zu sozialen Spannungen in den aufnehmenden Gemeinden. Um durch Sportangebote vor Ort Gemeinschaftsstrukturen zu stärken hat die FCSA 2022 in Zusammenarbeit mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und Fútbol Con Corazón 41 engagierte Young Coaches ausgebildet. Zwei Jahre später sind trotz der schwierigen Umstände noch 80% von ihnen aktiv und vermitteln in ihren Communities über 4.500 Kinder über den Fussball Werte wie Akzeptanz, Offenheit, und Toleranz und fördern dadurch die Integration geflüchteter Kinder sowie das friedliche Zusammenleben.

Werder war zusammen mit Mainz vor Ort

Angeleitet von FCSA-Instruktoren aus den Vereinen SV Werder Bremen und 1. FSV Mainz 05 fand Ende September (26.-29.09.2024) in Barraquilla eine Follow-Up-Ausbildung für 41 Young Coaches statt, um so die Nachhaltigkeit des Programms zu sichern. Um die Young Coaches bestmöglich unterstützen zu können, wurden bereits im Vorfeld ihre aktuellen Herausforderungen und Bedürfnisse ermittelt und das Programm gezielt auf diese abgestimmt. Dadurch lag der Fokus neben der Auffrischung ausgewählter Inhalte auf ‚Educational Games‘. Hierbei wurden Lernspiele mit Inhalten aus Workshops zu sexueller und geschlechterbasierter Gewalt sowie Inputs vom SV Werder zu Resilienz und mentaler Gesundheit verbunden. Im Anschluss hatten die Young Coaches die Möglichkeit, in Trainingseinheiten mit lokalen Kindern ihr erlerntes Wissen anzuwenden. Den Abschluss und gleichzeitigen Höhepunkt der viertägigen Ausbildung bildeten zwei Fußballfestivals, bei denen die Young Coaches ihr Können mit je 120 Kindern eindrucksvoll unter Beweis stellten.

„Einerseits war das Follow-Up wichtig, um fußballspezifische Inhalte aufzufrischen, andererseits konnten wir mit dem Themenblock zu Sportpsychologie neue Impulse setzen. Der Workshop über Resilienz half ein Bewusstsein für mentale Gesundheit im Sport zu schaffen und wir erarbeiteten Wege, wie diese gefördert werden können. Dabei hat mich die Kreativität in den herausgearbeiteten Lösungen für die unterschiedlichsten Herausforderungen nachhaltig beeindruckt“, sagt Carl Weimer.

„In Kolumbien sind viele Gemeinden vom internen bewaffneten Konflikt betroffen sowie mit verschiedenen Risiken konfrontiert, darunter die Rekrutierung und die Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen. Der Fußball ist in vielen Gebieten die einzige Möglichkeit für junge Menschen Aktivitäten auszuüben, die sie von diesen Risiken fernhalten. Deshalb ist es so wichtig, dass Trainer*innen ihnen einen geschützten Raum bieten und Fußball als Instrument für soziale Entwicklung nutzen. Die Young Coaches kehren mit einem tieferen Verständnis dafür, wie man solche Aktivitäten plant und umsetzt, in ihre Gemeinden zurück, um dort eine positive Wirkung zu erzielen“, ergänzt Diana Ayerbe, Associate Protection Officer der UNHCR Colombia.

 

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