WERDER.DE: Im Januar wurde in Israel der erste Werder-Fanclub gegründet. Wie werden die Anteilnahme und das Engagement des Vereins dort wahrgenommen?
Arne Scholz: Die größte Reichweite haben wir durch die sozialen Medien. Wir haben mittlerweile aber auch häufigen Kontakt mit israelischen Medien, so war zuletzt ein israelisches TV-Team bei einem Heimspiel in unserem Stadion. Die Medien in Israel sind mittlerweile sehr aufmerksam darauf geworden und zeigen die Solidarität, die es im Moment hier vor allem von den Fans, aber auch von uns, gibt. Wenn sich durch diese Aufmerksamkeit Fußballfans im Nahen Osten Werder zuwenden, ist das toll, es geht uns aber nicht darum, neue Fans zu gewinnen, sondern unsere volle Solidarität für die Opfer zu zeigen und unser Möglichstes zu tun, um Hilfe zu leisten.
WERDER.DE: Ende April gab es nach über 200 Tagen Gefangenschaft das erste Lebenszeichen von Hersh. Wie wichtig ist es, an ihn und die vielen anderen Geiseln zu erinnern?
Arne Scholz: In Israel ist es allgegenwertig, dass die Menschen dort in Gefangenschaft sind und unter den unmenschlichsten Bedingungen größtes Leid erfahren. Als Werder Bremen haben wir die Möglichkeit abseits des Fußballs, auf Themen hinzuweisen, die uns wichtig sind. Mit unserer Strahlkraft haben wir die Hoffnung, dass das auch in der Politik gesehen und dadurch einen kleinen Anteil dazu beitragen kann, eine Lösung zu finden. Wir hoffen, dass auch von politischer Seite alles dafür getan wird, die Leute wohlbehalten wieder nach Hause zu bringen.
WERDER.DE: Das hoffen wir auch. Vielen Dank für das spannende Gespräch, lieber Arne!