Diese regelmäßigen häuslichen Übungsstunden machten sich bezahlt: In der vierten Klasse, im Alter von zehn Jahren, wurde Rami Karnoub von seinem Sportlehrer zum Tischtennis-Training im Verein geschickt. Es war der Beginn einer beachtlichen Karriere, die ihn bis in die Schüler- und Jugend-Nationalmannschaft Syriens führte und ihn zu einem der besten und bekanntesten Tischtennis-Spieler des Landes machte.
In der Vorbereitung aufs Abitur im letzten Schuljahr war allerdings erstmal Schluss mit dem geliebten Sport, denn „dieses Jahr war entscheidend für meine Zukunft“, erklärt Rami Karnoub. Nach dem Abitur konzentrierte sich der junge Syrer auf sein Journalismus-Studium, verbrachte einige Zeit bei seinem Onkel in Frankreich. Und das Leben dort gefiel ihm so gut, dass er in der Folgezeit zwischen Syrien und Frankreich pendelte. Später lebte er einige Zeit in Belgien. „Dort habe ich bei einer Silvesterparty meine damalige Freundin kennengelernt“, verrät er. Die kam aus Bremen. Und so verschlug es auch Rami Karnoub von 2002 an regelmäßig an die Weser. Hier entdeckte er schnell seine Leidenschaft für den Tischtennis-Sport wieder, war zunächst beim SV Hemelingen aktiv. Und es dauerte nicht lange, bis er zum ersten Mal auf Sascha Greber traf.
Der Teammanager der grün-weißen Tischtennis-Bundesliga-Mannschaft nahm Rami Karnoub im Jahr 2003 mit zum SV Werder. Und mittlerweile ist der heute 49-Jährige seit 20 Jahren nicht mehr wegzudenken aus der Abteilung Tischtennis. Rami Karnoub spielte zunächst in der vierten Mannschaft, schaffte später sogar den Sprung ins Verbandsliga-Team. Und nach zwei Jahren bei den Grün-Weißen „sagte mir Sascha, dass mich die Abteilung auch als Trainer braucht“. Greber bewies damit zweifellos den „richtigen Riecher“. Denn in der Folgezeit verantwortete Rami Karnoub zunächst eine ehrgeizige Leistungsgruppe mit Sportler:innen zwischen 19 und 25 Jahren und trainierte später Schülerinnen-, Schüler- und Mädchen-Mannschaften.
Nicht ohne Grund fiel im Jahr 2007 die Wahl auf Rami Karnoub, als in den Sportabteilungen der Grün-Weißen qualifizierte Trainer:innen für Werders Engagement in den Grundschulen Bremens und umzu gesucht wurden. Eine hauptamtliche Teilzeit-Stelle also, „die mich damals unglaublich stolz gemacht hat“, bekennt er. Bis heute leitet der erfahrene Trainer im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften Tischtennis-Stunden in Grundschulen.