Ein großes Thema ging Werder gemeinsam mit dem Arbeitskreis Awareness in dieser Saison bereits an, nämlich wie Betroffenen im Stadion geholfen werden kann. „Was passiert mit einem Menschen, der grenzüberschreitende Erfahrungen machen musste? Die Fans im AK Awareness sind auf uns zugekommen und haben uns darauf aufmerksam gemacht, dass wir bei Werder im Stadion keine ausreichenden Strukturen haben, die auf die Betroffenen schauen. Für die Täter:innen gibt es den Stadionverweis oder das Stadionverbot, aber die Betroffenen wurden bis dahin eher alleine gelassen. Deshalb haben wir gemeinsam mit dem Notruf Bremen die Initiative ‚Kennst du Mika?‘ etabliert. Dort bekommen Betroffene professionelle Hilfe“, so Greene. „Im Film wurde wunderschön gezeigt, wie so ein Heilungsprozess andauert, dass es da Höhen und Tiefen gibt und dass es nicht nur um äußerliche Wunden geht, sondern auch in der Psyche sehr viel passieren muss“, erklärt Jermaine Greene weiter. „Der Film zeigt diesen Prozess ehrlich und Ehrlichkeit tut manchmal weh.“
Auch Sara Fazilat bezieht sich im Film zumindest am Rande auf eigene Diskriminierungserfahrungen: „Natürlich habe ich schon diverse Rassismuserfahrungen gemacht. Nicht die gleichen wie Nico im Film, aber deshalb ist es mir so wichtig, die Reichweite dieses Films zu nutzen, um dafür mehr Sensibilisierung und Sichtbarkeit zu schaffen.“
„Nico“ wurde bereits mit elf Preisen ausgezeichnet und ist für den deutschen Filmpreis nominiert. Am Samstag, 23.04.2022 ist er auf dem Bremer Filmfest zu sehen, ab dem 12. Mai läuft er im Kino. Weitere Infos zum Timetable und zum Film gibt es auf der Seite des Filmfestivals.