Während einer nach dem Slalom noch Drehungen um das Hütchen schafft, kann wieder ein anderer die kurzen Abstände noch nicht meistern. In der Young Coach-Ausbildung war Luca nach einer theoretischen Phase in Hennef eine Woche mit seinem Tandem-Partner als Mentor in Basel, um genau das in der Praxis zu lernen. Die Kontakte von damals helfen ihm heute noch weiter: „Manchmal frage ich in unserer Whatsapp-Gruppe nach Rat, wenn ich zum Beispiel spezielle Übungen für eine Gruppe mit vielen Teilnehmer brauche, die das Down-Syndrom haben.“
Die Beeinträchtigungen seiner Schützlinge hindern ihn aber nicht daran, einen gewissen Ehrgeiz von den Jugendlichen einzufordern. „Konzentriert euch!“ oder „Komm, schneller!“ sind oft in der Soccerhalle zu hören. Ein Anspruch, den er als Spieler auch immer noch an sich selbst stellt. Die Halbseitenlähmung, die man ihm gelegentlich beim schnellen Schritt oder Übungsaufbau anmerken kann, ist für ihn keine Ausrede. Seit Kindesbeinen ist er Werder-Fan, trainiert nach seiner Einheit als Coach noch selbst als Spieler in der Halle weiter. Inklusion und Werder – eine Kombination, die Luca durch seine eigenen Erfahrungen sehr zu schätzen weiß: „Es inspiriert mich, dass wir bei Werder offen sind für jede Herkunft und für jede Beeinträchtigung.“
Wenn Luca seine Jungs auch mal etwas lauter in die Mitte ruft, kommen alle sofort zusammen. Konsequentes Auftreten hat er mittlerweile gelernt. Die Jungs kämen inzwischen sogar mit persönlichen Problemen auf ihn zu und berichteten, wenn sie mal einen schlechten Tag hätten. Ausgelernt hat Luca trotz seiner abgeschlossenen Young Coach-Ausbildung trotzdem noch nicht: „Jetzt muss ich es schaffen, auch zu den Eltern einen besseren Zugang zu finden – das ist meine nächste Baustelle.“