Die Arbeit allein machte Jammeh allerdings nicht glücklich. Also beschloss er sein Hobby aus Gambia in Deutschland fortzuführen. Das Fußballspielen. Durch sein Können am Ball schaffte er es in die 1. Herrenmannschaft des Blumenthaler SV. Doch eine Verletzung am Fußgelenk ließ ihn nicht mehr weitermachen. Da er nach seiner Ankunft in Deutschland beim ATS Buntentor, einem amtlichen Flüchtlingsprojekt, bereits die ersten Kontakte zu Werder Bremen herstellte, wurde ihm angeboten, sich beim SPIELRAUM-Projekt selber zu engagieren. Nach einem Praktikum im Verein bei einem Kindergarten in der Neustadt und einer Ausbildung zum Übungsleiter, trainiert er nun mit Dani vom SPIELRAUM-Programm eine eigene Gruppe.
Seine Freude ist riesengroß, wenn er die jungen Spielerinnen und Spieler trifft. „Sie vertrauen mir. Wenn sie etwas wissen wollen, kommen sie zu mir und fragen: Ado, wie sollen wir das machen? Das macht mich glücklich", erzählt Jammeh voller Stolz. Und auch wenn viele der Kinder ebenfalls neu in Deutschland sind oder aus anderen Kulturen kommen, fragt er sie nicht nach ihrer Herkunft. „Ich denke oft, vielleicht haben sie eine schlechte Geschichte und wollen nicht darüber reden. Außer sie kommen von alleine auf mich zu, dann mache ich das gerne“, berichtet der 21-Jährige. Wenn er bei den Kindern ist, geht es ihm um den Fußball und das Spaß haben. Und das beweist er immer wieder auf dem Platz. Er trainiert die Kinder für Werder jeden Dienstag und nimmt mit ihnen oder größeren Gruppen an Turnieren teil.