Auf einen Schnack mit Thomas & Thomas

Schaaf und Wolter tauschen sich mit 60plus-Mitgliedern aus

Ganz nah beim Klönschnack mit zwei Werder-Legenden: Das war am Mittwoch für die 60plus-Mitglieder möglich (Foto: WERDER.DE).
60plus
Donnerstag, 21.11.2019 / 15:24 Uhr

Von Sophia Ahrens

Bundesliga-Spieler, Trainer, Aktive im Nachwuchsbereich: Thomas Wolter und Thomas Schaaf haben - und das nicht selten gemeinsam - viele Stationen des Werder-Kosmos durchlaufen. Heute sitzen sie sich am Schreibtisch im Nachwuchsleistungszentrum des SV Werder direkt gegenüber: "Da können wir uns gar nicht aus dem Weg gehen, wir arbeiten auf Augenhöhe", sagt Wolter. Auf du und du - das waren sie am Mittwochabend auch mit 50 "60plus"-Mitgliedern. Ohne Mikrofon, ganz nah und vor allem persönlich wurde unter anderem über Moral im Fußball geschnackt. 

"Eben auf dem Platz habt ihr euch noch veräppelt und die Köppe eingehauen, und jetzt liegt ihr euch danach plötzlich in den Armen." Szenen, die Thomas Schaaf in seiner langjährigen Erfahrung als Trainer, aber vor allem jetzt in seiner Arbeit im Nachwuchsbereich nicht selten zu Gesicht bekommt. Die Fußballkultur, auf dem Platz und daneben, will er beim SV Werder Bremen in seiner Position als technischer Direktor nun prägen. "Es ist wie beim Judo: Die erste Begegnung muss immer von Respekt geprägt sein, sonst gehst du gar nicht erst auf die Matte." Schaaf, aber auch Wolter, versuchen in diesem Punkt Vorbilder zu sein. Spiele gewinnen? Auf jeden Fall! Die Frage, um welchen Preis, müsse sich allerdings immer wieder gestellt werden.

Bei Sonnenaufgang in Lissabon

Wie schwierig das im Fußball ist, können die beiden aus ihrer aktiven Karriere selbst gut nachvollziehen. „Fußball lebt von Emotionen“, bestätigt Wolter aus einer Position als sportlicher Leiter des Zentrums. Er muss es wissen, denn er ist im Fußball ebenso zuhause wie Schaaf. Der SV Werder hat seine berufliche Laufbahn geprägt – obwohl es nach seiner Spielerkarriere zunächst anders aussah. „Ich hatte eine große Klappe und habe gesagt: Wenn ich mit Fußball aufhöre, will ich damit nichts mehr zu tun haben.“ Doch dazu ist es nie gekommen, der Job als Versicherungskaufmann liegt bis heute auf Eis. Wolter hat für sich gemerkt: „Das, was hier da draußen ist, das war mein Leben und wird es immer sein.“

Eine Einstellung, die Wolter unter Bekannten den Spitznamen „Kicker-Almanach“ eingebracht hat. Der Mann, mit dem größten Wissen, nennt ihn auch Schaaf. Der muss es ebenfalls wissen: Schließlich teilen sich die beiden heute nicht nur einen Schreibtisch, sondern früher das Zimmer in ihrer Werder-Zeit. Und stießen bei Sonnenaufgang in Lissabon 1992 auf dem Balkon auf den Europapokal-Sieg an, wie sie für die 60plus-Mitglieder im wohninvest WESERSTADION exklusiv aus dem Nähkästchen plauderten.

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