Auf den Rollstuhlplätzen der Nord-Tribüne verfolgen Mutter und Sohn jedes Heimspiel. Seit einem Jahr hat er eine Dauerkarte und ab nächster Saison darf er sogar direkt vor der Ostkurve sitzen, was beiden ein Strahlen ins Gesicht zaubert. Denn immer wieder macht Bjarne neue Bekanntschaften, mit denen er hin und wieder auch privat Kontakt hält. Enrico ist beispielsweise einer von ihnen. Sein Wohnort liegt mehrere hundert Kilometer von Bremen entfernt. Nur ein bis zwei Mal im Jahr kommt er nach Bremen, mittlerweile auch, um Bjarne zu treffen.
Kennengelernt haben sich die beiden natürlich vor dem Stadion: „Da kam der Werder-Bus und du wolltest etwas sehen. Es war so voll und dann hat Enrico dich einfach Huckepack genommen“, erinnert sich Andrea gemeinsam mit Sohn Bjarne. Der lernt mittlerweile so viele verschiedene Menschen kennen, dass sie einen eigenen Instagram Account für ihn betreut. Immer wieder seien Fans auf ihn zugekommen, die ihm schreiben oder mit ihm in Kontakt bleiben wollten. Das ist jetzt kein Problem mehr.
Fußball und Werder sind jedoch keineswegs nur wegen den Stadionbesuchen ein zentraler Lebensinhalt von Bjarne. Seit einem Jahr spielt der Achtjährige selbst Fußball. Für die Blindenfußball-Mannschaft der Grün-Weißen geht es jeden Montag direkt nach der Schule zum Training. Normalerweise wird der Junge aus Bremen-Mahndorf von der Georg-Dorste-Schule immer von einem speziellen Taxi abgeholt. Wenn es allerdings zu den Kunstrasenplätzen geht, holt ihn seine Mutter ab - damit es direkt weitergehen kann. Mit den anderen Kids aus dem WERDER BEWEGT-Programm kann er seine Leidenschaft voll ausleben, auch im Rollstuhl.
Für die kommende Saison ist es Bjarnes großes Ziel, einmal zu einem Auswärtsspiel der Grün-Weißen zu können und dort seine Mannschaft zu unterstützen. Und selbst wenn dieser Wunsch noch nicht sofort erfüllt werden sollte, schlägt Bjarnes Herz dank Windel-Liga, Blindenfußball und vielen durch die WERDER BEWEGT-Programme entstandenen Freundschaften, ganz im Werder-Takt.