Schon seit langem sind in den Sportabteilungen des SV Werder Bremen Kinder und Jugendliche mit körperlicher oder geistiger Behinderung integriert. Neu im Programm der Grün-Weißen sind nun auch eigene Nachwuchsgruppen im Bereich des Behindertensports.
Der SV Werder Bremen setzt gemeinsam mit seinem Ausrüster Nike das Konzept mit einem eigens dafür erbauten Minispielfeld in der Pauliner Marsch um. Unter professioneller Anleitung finden dort Trainingseinheiten für Kinder mit sozialer Benachteiligung statt, so auch für Schülerinnen und Schüler der Georg-Droste-Schule - Förderzentrum für Sehen und visuelle Wahrnehmung. „Die Kinder trainieren seit Mitte März jeden Montag auf dem Platz", sagt Michael Arends, der in Werders CSR-Management verantwortlich ist für den Bereich Inklusion. "In Bremen ist dieses Training bei uns das erste Blindenfußballangebot überhaupt", so der Werderaner. Bei der Betreuung der Kids wird er tatkräftig von den Ehrenamtlichen Jennifer Brendecke, Thomas Vorberger und Karen Helmers unterstützt.
Blindenfußball ist eine besonders herausfordernde Sportart. Gespielt wird mit einem Ball, der im Inneren mit Rasseln versehen und auf diese Weise hörbar ist. Unterschiede in der Sehschädigung werden durch Augenbinden ausgeglichen. Dirigiert werden die Spieler durch Zurufe vom Trainer und einem sog. Guide, der sich hinter dem gegnerischen Tor aufhält.
Neben dem Blindenfußball wird beim SV Werder Bremen auch klassisches Fußballtraining für körperlich und geistig behinderte Kinder und Jugendliche offeriert. Das "Werder-Handicap-Team" trifft sich immer donnerstags, um gemeinsam zu kicken. Auch hier kann Michael Arends auf die Hilfe von Jennifer Brendecke und Thomas Vorberger zählen. Das Trainerteam konnte mit seiner Mannschaft schon erste Turniererfahrungen sammeln. Dabei zeigen die Kinder und Jugendlichen mit Behinderung immer wieder, dass sie zu großen sportlichen Leistungen fähig sind, wenn man ihnen den Zugang zum Sport ermöglicht.
Das ist ab sofort auch in der Leichtathletik der Fall. Mit Frühlingsbeginn hat eine Gruppe körperlich und geistig behinderter Kinder angefangen beim SV Werder unter Anleitung von Michael Arends und Karin Simon Laufen, Springen und Werfen zu trainieren. Jeden Dienstagnachmittag treffen sie sich auf Platz 11.
"Seit Jahren stellen wir uns als Verein den gesellschaftlichen Verpflichtungen, wobei uns ein eigenes Sportangebot für gehandicapte Kinder und Jugendliche bisher fehlte. Diese Lücke schließen wir nun und freuen wir uns besonders, dass wir dabei auf die Unterstützung von unserem Partner Nike zählen können", erläutert Werders Vereinspräsident und Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer. "Die neuen Sportgruppen sind eine spannende Herausforderung für uns. Schon jetzt machen die Nachwuchssportler eine erstaunliche Entwicklung und sind unheimlich dankbar", zeigt er sich begeistert.