60plus auf den Spuren deutscher Weinkultur im Bremer Ratskeller

Werders 60plus-Mitglieder warfen einen Blick hinter die Kulissen des Bremer Ratskellers.
WERDER BEWEGT
Mittwoch, 09.02.2011 / 17:20 Uhr

Zu einem Blick hinter die Kulissen des Bremer Ratskellers versammelten sich vergangenen Freitag Werders 60plus-Mitglieder in der Innenstadt. Schon im Vorfeld hatte der Programmpunkt in Werders 60plus-Veranstaltungskalender für Begeisterung gesorgt. Weit mehr Anmeldungen waren in der Geschäftsstelle eingegangen als Plätze zur Verfügung standen. Umso mehr freuten sich die Organisatoren mit einer zweiten Führung insgesamt 70 Mitglieder des Projekts 60plus berücksichtigen zu können.

Geschützt vom Regen empfingen die beiden Reiseführer des Bremer Ratskellers, Heiko Gefken und Hendrik Möhlenbrock, die Grün-Weißen unter den Bögen des Rathauses. Aufgeteilt in zwei Gruppen ging es dann auf den historischen Rundgang. An verschiedenen markanten Orten im Ratskeller berichteten die Kellereiführer von der Historie des Gebäudes.

Die Experten erklärten, dass der heutige Bremer Ratskeller seit über 600 Jahren besteht und auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblickt. Sein Name wandelte sich im Laufe der Zeit vom "Weinkeller" zum "Stadtweinkeller", "Ratsweinkeller" und schließlich "Ratskeller". Der Ruhm, eine der ehrwürdigsten und traditionsreichsten Gaststätten in Deutschland zu sein, ist seit dem Bestehen ständig gewachsen. Herr Gefken und Herr Möhlenbrock erklärten, dass es schon im mittelalterlichen Bremen einen städtischen Weinkeller als Vorläufer des jetzigen Ratskellers gegeben hat. Erstmals wird im Jahre 1342 ein Stadtweinkeller urkundlich erwähnt. Mit dem Bau des Rathauses um 1405 wurde der Stadtweinkeller in die neu entstandenen Kellerräume unter dem Rathaus verlegt.

Beim Rundgang durch die historischen Hallen gelangten die 60plusler über den Bacchuskeller in den Hauffsaal, der wegen seiner architektonischen Eigenart auch den treffenden Namen "Echo-" oder "Flüstersaal" trägt. Anschließend ging es von der Haupthalle durch einen kleinen Seitendurchgang zum "Heiligtum" des Ratskellers: Im so genannten "Rosekeller" lagern heute die mit Abstand ältesten deutschen Fassweine, darunter der berühmte Rosewein, ein Rüdesheimer des Jahrgangs 1653. Zum historischen Ambiente wurde den Werderanern ein Glas Weißwein mit einem Schokoladentrüffel serviert. Neben Speis und Trank berichteten die Experten, dass der vor Licht und Luftzug geschützte Raum nach seiner Errichtung im 16. Jahrhundert wohl besonders geeignet erschien, die edelsten Gewächse einzulagern. In dem feierlich-ruhigen Kellerraum, der extra für Werders 60plus-Gruppe geöffnet wurde, findet man allenthalben Rosenmotive.

Am Ende der Führung durch die Kellerei durfte der Blick in die Schatzkammer nicht fehlen. Unmittelbar über den frei zugänglichen Gasträumen liegt ein verborgenes, labyrinthisches Reich, das sich auf 2 Kilometer Länge unter der Erde erstreckt: Lager, Schatzkammer und ein Fasskeller, in dem unter schweren Gewölben in langen Reihen über zwei Stockwerke hinweg rund 200 Fässer ruhen, sowie Pack- und Probierräume, in dem die eintreffenden Weine auf ihre Qualitäten hin geprüft werden. Herr Gefken und Herr Möhlenbrock wiesen darauf hin, dass der Ratskellermeister jährlich rund 3.000 deutsche Weine verkostet, die besten einkauft und sie dann noch einmal in Bremen kostet.

Zwischen Weinfässern und historischen Gemälden erfuhren Werders 60plus-Mitglieder viel Wissenswertes über das traditionelle Gewölbe. Beeindruckt von der Geschichte und Tradition der Bremer Weinkellerei verließen die Werderaner den Ratskeller.

Michael Arends

 

 

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