Im Treppenhaus zu den Gerichtssälen machte Norbert Larisch die 60plusler auf ein großes Glasbild der Justicia aufmerksam. Diese hält eine Waagschale in ihrer Hand, womit das Gute und Böse symbolisiert werden soll. Zusätzlich erklärte Norbert Larisch die Symbolik des breiten Treppenaufgangs zum Schwurgerichtsaal, der den öffentlichen Zugang zum Gericht für jedermann darstellt.
Gespannt und letztlich sehr beeindruckt betraten die Grün-Weißen den Schwurgerichtssaal. Zuerst erläuterte der Experte den Werderanern den Ablauf einer Verhandlung im Gerichtssaal und berichtete über die Sitzplatzverteilung. Dabei erfuhren die 60plusler, dass es nicht selten der Fall ist, dass Zuschauer über die Brüstung springen. Für solche Fälle sitzen mittlerweile sogar Polizeibeamte in den Sälen. Darüber hinaus erklärte Herr Larisch die Bedeutung der Robe eines Richters. Diese gilt als Zeichen für das Privileg, Recht aussprechen zu dürfen und nicht selbstgefällig zu richten.
Die Einrichtung und Fassade des Schwurgerichtssaals ist entsprechend der Entstehung im Historismus reich mit dekorativem Schmuck und Allegorien versehen, die z.B. die sieben Tugenden sowie Laster des Menschen abbilden. Hierbei wurde vor allem auf christliche Überlieferungen zurückgegriffen. Der Schmuck ist bewusst in aufwendiger Handwerksarbeit ausgeführt worden, da den bremischen Handwerkern die Gelegenheit gegeben werden sollte, ihr Können darzustellen. Trotz schwerer Bombenschäden in der bremischen Innenstadt konnte das "Alte Gerichtshaus" den zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet überstehen. Somit
durften sich Werders 60plus-Mitglieder auch heute noch an dem historischen Bau in der Bremer Innenstadt erfreuen, der mit seinen Dimensionen und seiner Ausstrahlung das historische Zentrum prägt.
Beeindruckt und begeistert erlebten Werders 60plusler einen spannenden Rundgang durch das Bremer Landgericht.
Michael Arends