Mit großer Freude hat Diego auf die Berufung für die brasilianische Nationalmannschaft reagiert. Die Nachricht, dass er von Nationaltrainer Carlos Dunga für das Länderspiel gegen die Schweiz in Basel am 15.11.2006 berücksichtigt worden war, erreichte den Werderaner am Montagabend kurz nach 21 Uhr in seinem Hotelzimmer in Sofia. Seine Freundin Bruna hatte ihn telefonisch aus Brasilien von der offiziellen Bekanntgabe des Kaders informiert. Carlos Dunga, der sich noch nach dem Spiel gegen den FC Bayern zurückhaltend über eine Nominierung des Bremers geäußert hatte, war die Überraschung gelungen. "Ich habe ja immer gesagt, dass es mein großes Ziel ist, in diese Auswahl zurückzukehren. Für jeden Fußballer unseres Landes ist es eine große Herausforderung, weil die Konkurrenz so gut ist", so Diego nach dem Training am Dienstagvormittag.
Im Februar 2005 hatte Diego zuletzt eine Einladung für die Nationalmannschaft erhalten. Sein letztes Spiel für die Selecao liegt sogar schon länger zurück. Am 18.07.2004 stand er mit den Brasilianern im Finale der Copa America gegen Argentinien.
Besonders freut sich der Werderaner auf das Wiedersehen mit seinem engen Freund Robinho von Real Madrid, der ebenfalls nominiert wurde. Die beiden, die als 17-Jährige gemeinsam für den FC Santos spielten und zusammen die Meisterschaft gewannen, stehen trotz der Entfernung in regelmäßigem Kontakt. "Auch gestern Abend habe ich ihn gleich angerufen. Wir haben uns jetzt schon so lange nicht gesehen und freuen uns darüber, dass es vielleicht schon in zwei Wochen wieder soweit ist." Doch Diego betont, dass die Vorfreude nicht nur Robinho gilt: "Da gibt es auch noch andere Kollegen, die ich gern wieder treffe. Ich habe mich im Kreis der Nationalmannschaft immer wohl gefühlt."
Wohl gefühlt hat sich Diego aber auch von der ersten Minute an in der Bundesliga. Der Brasilianer dankte nach der positiven Nachricht ausdrücklich Werder Bremen für das große Vertrauen. "Hier hat man immer an mich geglaubt. Sie haben mich aus Porto geholt und mir Verantwortung übertragen. Hier konnte ich wieder meine Stärken einbringen. Ich bin sehr glücklich in Bremen."
Werders Geschäftsführer Klaus Allofs freute sich am Dienstag mit Diego. "Das ist eine Anerkennung seiner Arbeit, die er in den letzten Monaten bei uns eingebracht hat, und eine Anerkennung für die ganze Mannschaft, die ihn unterstützt. Es wird für ihn eine große Motivation sein, weiter an sich zu arbeiten, sich weiter zu entwickeln."
von Michael Rudolph
