Viele Erfolgsgeschichten im Spiel von Valdez

Nelson Valdez erzielte am Samstag einen Doppelpack und zeigte damit, welch Leistung in ihm steckt.
Fußballschule
Samstag, 04.02.2006 / 21:59 Uhr

Immer unterwegs, gewohnt kampfstark und im Abschluss mit dem nötigen Durchsetzungsvermögen und dem Quäntchen Glück – es war das Spiel von Nelson Valdez!

Immer unterwegs, gewohnt kampfstark und im Abschluss mit dem nötigen Durchsetzungsvermögen und dem Quäntchen Glück – es war das Spiel von Nelson Valdez! "Ja, so könnte man es ausdrücken", bestätigte ein überglücklicher Paraguayer, der kurz vor dem Abpfiff unter großem Applaus ausgewechselt wurde. Es war die Partie, auf die der 23 Jahre alte Angreifer gehofft hat. "Schon nach dem St. Pauli-Spiel wurde geschrieben, dass ich meine Chance nicht genutzt hätte, aber da war auch kein Fußball möglich. Heute war das anders, heute konnte man etwas zeigen und ich habe bewiesen, dass ich ein ganz wichtiger Bestandteil dieser Mannschaft bin."

 

Dass dies bei Werder niemand bezweifelt hat, stellte nach der Partie Geschäftsführer Klaus Allofs klar: "Nelson stand bei uns nicht in der Kritik, aber wir wissen, dass er sich selbst sehr unter Druck setzt. Ich hatte schon nach der ersten vergebenen Großchance, in der er alles richtig macht, aber auch Wache sensationell hält, die Angst, dass er anfängt an sich zu zweifeln. Dass das nicht der Fall war, hat er dann später eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Er hat nie nachgelassen. Er hat sich aufgebäumt, genau das ist sein Spiel. Dann ist er erfolgreich." Dem ehemaligen Weltklassestürmer gefiel vor allem die Abgeklärtheit des Südamerikaners vor seinem zweiten Tor. "Da hat er sich geschickt an der Abseitslinie aufgehalten und ist im richtigen Moment gestartet. Und dass er dann so ruhig geblieben ist und das Tor gemacht hat, war schon stark. Aus dieser Position muss man den Ball nicht immer versenken", so Allofs über den Valdez-Alleingang aufs Mainzer Tor.

 

Mit Zufriedenheit verbuchte der Werder-Geschäftsführer auch das Tor des anderen Stürmers, Ivan Klasnic. "Wir wussten, was beide können. Uns hat das heute nicht überrascht. Es war doch klar, dass unser Sturm, den alle noch vor Wochen als sehr stark eingeschätzt haben, das Toreschießen nicht plötzlich verlernt."

 

Dass die Stürmer wieder einmal so effektiv im Weser-Stadion auftreten konnten, lag aber auch an den Hinterleuten, von denen am Samstagnachmittag viele ganz persönliche Erfolgsgeschichten schreiben konnten. Allen voran Johan Micoud, der sich erneut in Gala-Form präsentierte. Kein Wunder, dass er kurz vor dem Anpfiff zum "Spieler des Monats Dezember" in der Bundesliga gekürt wurde "Als es eng wurde, hat er das Heft in die Hand genommen. Mit seinem Kopfballtreffer hat er sich selbst belohnt", lobte Cheftrainer Thomas Schaaf. Klaus Allofs schwärmte: "Es ist schon außergewöhnlich, dass sich ein Spielmacher so kämpferisch einsetzt. Er hat viele Zweikämpfe für sich entschieden und ist auch in der Offensive immer wieder ganz vorn reingestoßen."

 

Als Fortschritt konnte Petri Pasanen die Partie verbuchen. Nachdem er in Bielefeld auf der Bank saß, kam er diesmal in der Startelf auf der Position von Patrick Owomoyela zum Einsatz. "Ich bin zufrieden mit meiner Leistung. Natürlich würde ich noch lieber in der Mitte spielen, aber wenn ich außen helfen kann, dann spiele ich dort. Allerdings werde ich zwei bis drei Partien hintereinander benötigen, um noch besser auf dieser Position zu werden", sagte der Finne. Dass er weiter um seinen Platz in der Startelf kämpfen muss, stört ihn nicht. Im Gegenteil: Er freut sich über die Qualität im Team. "Wir haben sechs, sieben sehr starke Abwehrspieler, die sich um vier Plätze bewerben, das brauchst du in einem Top-Team."

 

Dass auch Defensiv-Allrounder Frank Baumann in diesem Wettbewerb eine Rolle spielt, machte der Mannschaftskapitän am Samstag deutlich. Der 30-Jährige, der ab der 34. Minute für Naldo den Innenverteidiger-Posten übernahm, spielte seine gesamte Routine aus und erledigte einen sehr guten Job. Mit 76 Prozent gewonnenen Duellen war er der zweikampfstärkste Spieler auf dem Platz. "Wir haben es schon bei seiner Vertragsverlängerung in dieser Woche gesagt, dass er ein ganz wichtiger Spieler ist. Auch weil er so vielseitig ist. Sicher ist das nicht seine Position, aber er kann immer solche Sonderaufgaben übernehmen", so Klaus Allofs.

 

Um so bitterer ist es für die Bremer, dass der Kapitän neben Tim Borowski der zweite Stammspieler ist, der nach seiner fünften gelben Karten die Reise nach Stuttgart am Mittwoch nicht mit antreten kann. "Damit fehlen uns zwei Eckpfeiler, wir müssen uns etwas einfallen lassen", bestätigte Allofs, um aber gelassen hnterherzuschieben: "Ganz große Bedenken habe ich allerdings nicht, dass wir bei unserem Kader eine Lösung finden werden."

 

Als ganz heißer Kandidat auf einen Startplatz in Stuttgart wird nach dem Mainz-Spiel auch Daniel Jensen gehandelt, der ebenfalls positive Akzente setzen konnte: "Er kam heute in einer ganz schweren Phase und hat einige gute Aktionen gehabt. Wir haben immer gesagt, dass bei ihm noch viel mehr drin steckt, heute hat er das bestätigt. So muss er weiter machen", wünschte sich der Werder-Geschäftsführer.

 

von Michael Rudolph und Juliane Schramm

 

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.