An diesen Klassenausflug wird Frederike Riesen noch lange denken. Am Donnerstagvormittag durchschritt die Gymnasiastin aus Bad Harzburg, die "in 23 Tagen 13 Jahre alt" wird, als 20.000. Besucher den Eingang zum WUSEUM. Vor den Augen ihrer Klassenkameraden überreichte Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer der völlig überraschten Acht-Klässlerin ein Klose-Trikot mit Unterschrift. Das könnte die Fußballerin des U 14-Teams vom SV Göttingerode langfristig an Werder binden. "Bisher war ich noch kein Fan, aber jetzt muss ich mir das mal überlegen", so Frederike, die von ihrem Trainer "meistens am Anfang des Spiels ganz vorne irgendwo aufgestellt wird." Also so wie Miro Klose.

Für Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer war die Kür des 20.000. Besuchers eine gute Gelegenheit auf die positive Entwicklung des WUSEUM aufmerksam zu machen. "Hinter uns liegt ein Rekord-Monat. Annähernd 4.000 Besucher haben allein im August diese Räumlichkeiten besucht. Besonders attraktiv sind unsere Stadionführungen, in denen der WUSEUM-Besuch integriert ist. Sie sind der Publikums-Renner." Rund 100 solcher 90-minütigen Führungen werden im Monat gebucht. Fischer weiter: "Ansteigend sind die Zahlen auch bei 'Bremen-Card'-Besuchern. Sogar Kindergeburtstage können wir immer öfter hier begrüßen."

Dass die Ausstellung zur Werder-Historie lebendig bleibt, dafür sorgt die stetige Ergänzung durch neue interessante Exponate. So wird zum Beispiel immer wieder auch auf aktuelle Anlässe reagiert. "Seit dem Champions-League-Qualifikations-Spiel gegen Basel gibt es eine Eintrittskarte von einem Spiel gegen die Schweizer aus dem Jahr 1953 zu sehen. In wenigen Tagen wird außerdem der handgeschriebene Abschiedsbrief von Valérien Ismaël an die Fans ausgestellt werden, den er nach seinem Wechsel zum FC Bayern München in der Werder-Geschäftsstelle hinterlassen hat", so Fischer, der mittelfristig auch mit weiteren Ausstellungsstücken aus der Ära Otto Rehhagel rechnet: "Am vergangenen Wochenende hat er das WUSEUM besucht und versprochen, dass er noch mal auf dem Dachboden nach dem einen oder anderen Erinnerungsstück nachschaut."

von Michael Rudolph