Erst Zuschauer, dann Vorbereiter – Marin ist da!

Marko Marin zeigte sich an seinem ersten Arbeitstag bei Werder Bremen voller Vorfreude und Tatendrang. (Bild: NPH)
Fußballschule
Montag, 13.07.2009 / 18:52 Uhr

Am liebsten hätte er Jeans und Shirt sofort gegen ein grünes Hemd getauscht und mitgespielt, als Werders neuer Mittelfeldspieler am Vormittag während des Trainings seiner neuen Mannschaftskollegen in Bad Waltersdorf ...

Am liebsten hätte er Jeans und Shirt sofort gegen ein grünes Hemd getauscht und mitgespielt, als Werders neuer Mittelfeldspieler am Vormittag während des Trainings seiner neuen Mannschaftskollegen in Bad Waltersdorf eintraf. Und seine Mitspieler sahen es genauso: "Du hast lange genug Urlaub gehabt, zieh' dich um und gleich rauf auf den Platz!", frotzelte Clemens Fritz zur Begrüßung. Aber Marko Marin, der direkt den Weg zum Trainingsgelände suchte, nachdem er am Grazer Flughafen gelandet war und nach Bad Waltersdorf gefahren wurde, stellte sich dann doch lieber zunächst beim Team hinter dem Team vor und führte erste Gespräche mit Klaus Allofs und Co.

 

Der Geschäftsführer war sichtlich erfreut über die Ankunft des neuen "Zehners" im Werder-Trikot, stellte aber klar, dass die Erwartungen an Marin nicht in den Himmel wachsen sollten. "Wir erwarten nicht, dass er die Welt verändert. Er hat schon ein paar Einsätze bei der Nationalmannschaft und seine Sache dort nicht so schlecht gemacht, Marko ist also über den Status eines Talents schon etwas hinaus. Aber es ist eben etwas anderes, ob du in Gladbach gute Spiele machst oder bei Werder, wo du auch regelmäßig auf internationaler Ebene Leistung zeigen musst. Wir müssen, ähnlich wie anfangs bei Mesut Özil, Geduld haben und sind darauf vorbereitet, ihn auch mal rauszunehmen und die Belastung zu dosieren", stellt Allofs klar.

 

"Ich hatte genug Urlaub"

 

Dass der 20-Jährige gewillt ist, sich den neuen Aufgaben zu stellen, strahlte der vorfreudige Ex-Gladbacher derweil schon als Trainingszuschauer aus, der sich nach der Vormittagseinheit zunächst ins Mannschaftshotel "Falkensteiner" verabschiedete. Dort ließ Marin sich neu einkleiden, bevor er sich mittags in den normalen Tagesablauf des Teams einklinkte. "Das ist der erste Wechsel als Profi für mich. Ich bin sehr gespannt, wie es hier wird, was die nächsten Tage noch alles kommt. Ich möchte mich bei Werder persönlich weiterentwickeln, den nächsten Schritt machen und freue mich, dass es endlich losgeht", so der Neu-Bremer.

 

Sorgen, dass es Integrationsprobleme geben könnte, macht Marin sich nicht, der nach der U 21-EM selbst frühzeitig in die Vorbereitung einsteigen wollte: "Ich hatte genug Urlaub, kaum ein Spieler hat mehr als zehn Tage wirklich Ruhe. Ich hoffe, dass ich hier schnell rein finden kann. Aber ich kannte sehr viele Spieler ja schon vorher und wusste, dass mich hier alle sehr nett aufnehmen würden." Klaus Allofs ist sich sicher, dass der Typ Marin "sich schnell eingewöhnen wird. Er wird am Anfang noch ein wenig zurückhaltend sein, aber das richtige Maß finden. Vom Fußballerischen her erwarten wir, dass er seine Fähigkeiten einbringt, er ist ein sehr guter Standardschütze und sehr gut im Dribbling bei Eins-gegen-Eins-Situationen, wo er auch seine Schnelligkeit im Antritt ausspielen kann."

 

"170 Zentimeter. Genau nachgemessen!"

 

Auf lange Sicht wird von Marin in Bremen also viel erwartet. Und schon bei seinem ersten Mannschaftstraining am Montagabend zeigte er, warum das so ist. Beim Trainingsspiel im grünen Team mit Mertesacker, Frings, Fritz und Co. hinterließ Marin einen ordentlichen ersten Eindruck und bereitete kurz vor Spielende sogar einen Treffer durch Philipp Bargfrede mit einem schönen Steilpass vor. "Das ist hier zwar nur Training, aber natürlich freut man sich, wenn einem so etwas gelingt", so der Mittelfeldspieler, der im letzten Bundesliga-Jahr 13 Tore vorbereitete. Während der Partie holte Cheftrainer Thomas Schaaf den kleinen Dribbler (Marin: "170 Zentimeter. Genau nachgemessen!") mehrmals zu sich, um ihm taktische Anweisungen zu geben. "Für mich ist das hier ein anderes System, da ist es gut, dass er mir auf dem Platz viele wichtige Tipps gibt. Doch auch meine Mitspieler haben mir heute bei meiner Trainingseinheit richtig viel geholfen", berichtet Marin.

 

Nach dem Training ging es für Marin und Co. Mit dem Fahrrad zurück ins etwa einen Kilometer entfernte Team-Hotel. Das Zimmer teilt sich der im bosnischen Gradiška geborene deutsche Nationalspieler mit Werders bosnischem Auswahlkicker. "Ich liege mit Said auf dem Zimmer. Das ist vorher so eingeteilt worden und hat keine besondere Bedeutung. Wir kannten uns vorher nicht, haben uns aber gleich gut verstanden und viel miteinander gesprochen", sagte Marin über seinen Zimmernachbarn Said Husejinovic.

 

von Michael Rudolph und Christoph Muxfeldt

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